Lohnt sich im Jahr 2015 ein Investment in Silber?

Da die Sparzinsen für Investoren nach wie vor wenig attraktiv sind, rückt auch eine Anlagemöglichkeit wie Silber in 2015 näher in den Fokus. (Foto: Joe Belanger / Shutterstock.com)
In der Menschheitsgeschichte gelten Gold und Silber schon seit Tausenden von Jahren als gute Wertanlage. Dies liegt vor allem daran, dass diese Edelmetalle relativ selten sind. Da andere Investitionsmöglichkeiten derzeit wenig überzeugen, lohnt ein Blick auf die Aussichten für Silber in 2015.
Vor allem weil die Sparzinsen kaum noch die tatsächliche Inflation ausgleichen können, schauen sich auch Privatanleger mehr und mehr nach Alternativen um. Im Verlauf der zurückliegenden Jahrzehnte schwankte die Attraktivität der glänzenden Metalle teilweise ganz erheblich. Wichtig ist daher zunächst ein Blick auf die aktuelle Situation.

Chart: ARIVA.DE
Silberpreis nach wie vor schwach
Seit 2011 befindet sich der Preis für das Edelmetall Silber in einem Abwärtstrend. Chart-technisch betrachtet deutet die jüngst aufgetretene leichte Seitwärtstendenz auf eine Trendwende. Eindeutige Signale sind dies jedoch noch nicht. Privatanleger sollten daher aus Chart-technischer Sicht abwarten, bis ein intakter Aufwärtstrend vorliegt.
Welche Gründe sprechen für ein Investment in den Rohstoff Silber?
Die niedrigen Sparzinsen sind zweifellos ein starkes Argument für eine Investition in Edelmetalle wie Gold oder Silber. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Argumenten, die für einen früher oder später einsetzenden Anstieg des Silberpreises sprechen.
Wegen des relativ niedrigen Silberkurses findet ein umfassendes Recycling des Edelmetalls kaum statt. Echtes Silber wird vielfach in so geringen Mengen verwendet, sodass sich ein Recycling unter ökonomischen Aspekten nicht lohnt. Erst ab einem viel höheren Silberpreis werden solche Verfahren überhaupt interessant.
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Silberreserven wurden in den vergangenen Jahrzehnten in großem Stil für industrielle Zwecke veräußert. Seit dem 2. Weltkrieg haben die USA allein 5 Milliarden Silberunzen in den Handel gebracht. Bereits 1980 waren die Vorräte auf 3,5 Milliarden Unzen geschrumpft. Derzeit gibt es keinen Staat mehr, der über einen nennenswerten Silbervorrat verfügt.
Unter anderem aus der Photovoltaik-Industrie ist in den zurückliegenden Jahren die Nachfrage nach echtem Silber in die Höhe geschossen. Nach Erwartungen des Silver Institutes wird die Gesamtnachfrage für Industrieanwendungen bis 2015 und auch darüber hinaus deutlich steigen.
Möglichkeiten in Silber zu investieren
Anleger, die von einer Trendwende beim Silber ausgehen, haben unterschiedliche Möglichkeiten, von einem möglichen Preisanstieg zu profitieren. Investoren können Silbermünzen unmittelbar kaufen, in so genannte ETCs mit physischer Hinterlegung investieren oder auch entsprechende Zertifikate erwerben.
Der Kauf und das Aufbewahren von Silbermünzen sind vergleichsweise teuer. Anleger müssen schon auf einen sehr deutlichen Preisanstieg beim Silber setzen, damit sich ein solches Investment wirklich lohnt. Ferner besteht bei dieser Form der Anlage die Gefahr des Diebstahls oder das Risiko der Zerstörung durch Feuer oder Überschwemmung.
Einige Silber-ETCs mit physischer Hinterlegung bieten die Alternative Silber zu kaufen, ohne es selbst zu lagern. Silber-ETCs sind an der Börse gehandelte Fonds, die die Entwicklung des Silberpreises eins zu eins nachvollziehen und dabei Silberbarren als Absicherung in ihren Tresoren verwahren.
Auch wenn sich ein intakter Aufwärtstrend beim Preis des Edelmetalls Silber derzeit nicht abzeichnet und Privatanleger von einem derartigen Investment daher eher Abstand nehmen sollten, kann sich dies über kurz oder lang ändern. Dann sollte es sich auszahlen, die Entwicklung beobachtet zu haben.