Revolving-Kreditkarten: Schnell in die Schuldenfalle

Revolving-Karten werden nach Amerika auch bei uns immer beliebter. Aber Vorsicht: Die Kreditkarten werden schnell zur Schuldenfalle! (Foto: qvist / Shutterstock.com)
Revolving-Kreditkarten sind in Amerika für viele Konsumenten aus dem Alltag kaum noch wegzudenken.
In Deutschland dagegen haben sie bislang noch kaum Einzug im Kreditkartengeschäft gefunden – doch das ändert sich momentan mit schnellen Schritten. Verbraucherschützer warnen vor solchen Kreditkarten.
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Deutsche Kreditkarten in der Regel Debit-Karten
Bankkunden, die in Deutschland eine Kreditkarte benutzen, besitzen oftmals eine so genannte Debit- oder Charge-Karte, bei der es sich in erster Linie um ein bequemes und bargeldloses Zahlungsmittel handelt.
Die einzelnen Beträge, die mit der Karte bezahlt wurden, werden innerhalb eines Monats vom Girokonto abgebucht. Es wird also kein Darlehen gewährt, sondern die gesamte offen stehende Summe sofort beglichen.
Revolving-Kreditkarten bieten richtigen Kredit mit hohen Zinsen
Ganz anders funktionieren hingegen Revolving-Kreditkarten, bei denen nur ein bestimmter Betrag pro Monat zurückgezahlt wird. Die noch offen stehende Summe verbleibt somit als Schuldbetrag auf dem Kreditkartenkonto.
Diese Funktionsweise verlockt viele Anwender zum vermehrten Geldausgeben, doch die Zinsen auf die offenen Restbeträge fallen oftmals horrend aus: Bis zu 20 Prozent fordern einige Anbieter dafür.
Revolving-Kreditkarten: Geschäftsmodell baut auf Nachlässigkeit der Kunden auf
Das Geschäftsmodell der Revolving-Kreditkarten kalkuliert damit, dass viele Kunden ihr Kreditkonto nicht rechtzeitig ausgleichen und somit hohe Zinsen bezahlen müssen.
Denn anders als bei herkömmlichen Kreditkarten muss hier aktiv für einen Ausgleich gesorgt werden, sodass das kartenausgebende Institut mit der Trägheit seiner Kunden gute Geschäfte macht.
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Eine neue EU-Richtlinie sieht außerdem vor, dass nicht nur Banken, sondern auch andere Dienstleister Revolving-Kreditkarten anbieten dürfen.
Da diese Dienstleister jedoch nicht der Bankenaufsicht unterstehen, benötigen Sie dafür auch keine Bankenlizenz, sodass horrenden Zinssätzen theoretisch Tür und Tor geöffnet werden könnten.
Geplant ist laut Gesetz eine maximale Laufzeit von zwölf Monaten.
Revolving-Kreditkarten: Mangelnde Transparenz
Durch ihre mangelnde Transparenz rücken Revolving-Kreditkarten immer wieder in die Schusslinie der Verbraucherschützer, die amerikanische Verhältnisse in Deutschland befürchten.
Zahlreiche Konsumenten in den USA besitzen fünf oder mehr Revolving-Kreditkarten, haben längst jeden Überblick verloren und stehen mit beiden Beinen in der Schuldenfalle.
Wer jedoch aktiv dafür sorgt, dass sein Kreditkonto stets ausgeglichen ist, kann durchaus von Revolving-Kreditkarten profitieren, indem er den Zahlungsaufschub von wenigen Tagen für sich ausnutzt.
Anschließend muss das Kreditkartenkonto jedoch ausgeglichen werden, um die schmerzhaften Zinsen zu vermeiden. Eine Revolving-Kreditkarte sollte aus diesem Grund nur im Ausnahmefall zum Einsatz kommen, da ihre Nutzung eine hohe Disziplin erfordert.
Generell drohen nicht nur Gefahren durch hohe Zinsen, sondern auch durch dreiste Kartenbetrüger, die es auf alle Besitzer einer EC- oder Kreditkarte abgesehen haben.