Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Stagflation?

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Anhand des Begriffs Inflation definieren Ökonomen umfassende Preissteigerungen von Waren und Dienstleistungen. Die Inflation ist dabei die Rate, um wie viel die Preise steigen bzw. die Kaufkraft sinkt.

Beispielsweise verfügt ein Durchschnittsbürger über 100 Euro pro Woche. Bei einer Inflationsrate von fünf Prozent sind im darauffolgenden Jahr 105 Euro nötig, um dieselbe Menge an Lebensmitteln davon zu kaufen.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) oder auch die Europäische Zentralbank (EZB), die beide die Wirtschaftspolitik bestimmen, sind ständig wachsam im Bezug auf eine Inflation.

Denn damit geht auch eine sogenannte „Inflationspsychologie“ einher – Konsumenten erwarten eine ständige Preiszunahme.

Dieses Denken sorgt schließlich dafür, dass langfristig die gesamte Wirtschaft belastet wird – beispielsweise der Arbeitgeber durch höhere Gehaltsforderungen.

Der Begriff Stagflation wiederum definiert eine Inflation, die mit einem langsamen oder stagnierenden Wirtschaftswachstum sowie einer relativ hohen Arbeitslosenquote einhergeht.

Notenbanken auf der ganzen Welt versuchen, eine Stagflation um jeden Preis zu verhindern, denn die Folgen einer solchen Entwicklung sind verheerend.

Die Bürger müssen nicht nur mit enormen Preissteigerungen, sondern auch mit erhöhter Arbeitslosigkeit kämpfen. Letzteres sorgt auch dafür, dass sich das Wirtschaftswachstum immer weiter verlangsamt – bis zu einer Rate um null Prozent.

In den 1970er-Jahren mussten viele Länder die Auswirkungen einer globalen Stagflation miterleben, als die Weltölpreise drastisch zunahmen. Der Misery Index war geboren.

Dieser Index – eine Kombination aus Inflationsrate und Arbeitslosenquote – versucht zu bemessen, wie schlecht sich die Menschen während einer Stagflation fühlen.

Der Begriff Misery Index wurde vor allem während des US-Wahlkampfs 1980 (Ronald Reagan gegen Jimmy Carter) häufig genutzt.

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