Das sind die Top Dividendenaktien Deutschlands

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Dividendenjäger können sich dieses Jahr freuen. Erstmals wird bei den Auszahlungen die Marke von 50 Mrd. Euro durch alle an der Börse Frankfurt gelisteten Unternehmen überschritten.

Auch in der gesamten Dax-Familie wird bei mehr Unternehmen mehr fürs Geschäftsjahr 2017 gezahlt als je zuvor. Und die Zuwächse sind beachtlich: Im Dax steigen die Beträge im Vorjahresvergleich um 11,5 %, im MDax um 8,3 %, im SDax gar um 46 %, lediglich im TecDax sind es nur 4,3 % mehr.

Die Top Dividendenaktien aus Deutschland

Gut ein Fünftel der Rekordsumme (10,5 Mrd. Euro) geht aufs Konto von Allianz, Daimler und Siemens. Als Zahlmeister sind die Dax-Konzerne die Top Dividendenaktien in Deutschland. Sie zahlen, mit wenigen Ausnahmen, seit vielen Jahren meist steigende Dividenden.

Allianz und Siemens erfreuen ihre Aktionäre sogar über 25 Jahre, wobei Siemens kein einziges Mal die Dividende senken musste – was zum nächsten Gedanken führt: In den USA werden in den erlauchten Kreis der Dividenden-Aristokraten nur Firmen aufgenommen, die in diesem Zeitraum ihre Dividenden kontinuierlich Jahr für Jahr erhöht haben.

Das hat bisher nur Fresenius geschafft. Mit einem Vierteljahrhundert fortlaufender Zuwächse ist Fresenius das einzige Mitglied im internationalen Dividenden-Adel und in der Hinsicht die Top Dividendenaktie Deutschlands. Selbst auf zehn Jahre gesehen, können in der Dax-Familie nur noch Fresenius Medical Care, sowie im MDax Fuchs Petroclub, Fielmann und CTS Eventim lückenlose Zuwächse aufweisen.

Dividenden: Verschiedene Ansätze zur Auswahl

Stellt sich nun die Frage, was eine Top-Dividendenaktie letztlich ausmacht. Kontinuität ist sicherlich ein Anhaltspunkt, weil sie zeigt, dass ein Unternehmen über lange Zeit eine sichere Marktposition hält. Und sollte die Ausschüttung in einem weniger erfolgreichen Jahr einmal nicht gestiegen sein, so kann dies eher ein Zeichen für Realitätssinn und Nachhaltigkeit sein.

Die Dividendenrendite wiederum ist zwar ein beliebtes Aushängeschild, doch ist sie mitunter tückisch, nicht zuletzt weil sie vom Kurs abhängt. Sinkt er, so steigt die Rendite. Natürlich ist auch die reine Höhe der Dividende kein nachhaltiges Kriterium, doch gerade in diesem Rekordjahr ist es durchaus spannend, wie viel denn für Aktien gezahlt wird.

Das sind die fünf besten Zahler aus dem DAX pro Aktie

In Sachen Auszahlung pro Aktie sieht die Rangfolge der Top-5 Dividendenaktien Deutschlands im Dax wie folgt aus:

5. BMW Aktie: 4 Euro

Der Autobauer zahlt 4 Euro pro Aktie und damit 14,29 % mehr als im Vorjahr mit 3,50 Euro. Der vergleichsweise hohe Zuwachs erklärt sich nicht nur mit den wie üblich gestiegenen Umsätzen und Erlösen, vor allem der Gewinn nach Steuern konnte mit 25,6 % außergewöhnlich gut zulegen. Die Dividendenrendite beträgt somit 4,37 %.

4. Continental Aktie: 4,50 Euro

Der Autozulieferer zahlt 4,50 pro Aktie und somit 5,88 % mehr als im Vorjahr, wo die Dividende 4,25 Euro betrug. Trotz der Zuwächse bei Umsatz und Gewinn legte die Dividende weniger zu als in den Jahren zwischen 2012 und 2016, als die Steigerungsraten im Schnitt 26,1 % betrugen. Die Dividendenrendite liegt bei 2,19 %.

3. Linde Aktie: 7 Euro

Der Spezialist für Industriegase zahlt 7 Euro pro Aktie, eine Steigerung um fast 90 %. Der enorme Sprung von zuvor 3,70 Euro erklärt sich mit einer zusätzlichen Sonderdividende: Für 2017 sind 3,90 Euro fällig, die restlichen 3,10 Euro werden für die ersten drei Quartale 2018 vorab gezahlt, weil dann die Fusion mit Praxair ansteht. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 2,41 %.

2. Allianz Aktie: 8 Euro

Der Versicherungsriese zahlt 8 Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 7,60 Euro um 5,26 %. Die Umsätze steigen seit Jahren, der operative Gewinn zuletzt um 35,64 %. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 3,98 %.

1. Münchner Rück Aktie: 8,60 Euro

Der weltgrößte Rückversicherer zahlt trotz einer durch Naturkatastrophen verhagelten Bilanz wie im Jahr zuvor 8,60 Euro pro Aktie. Damit kommt er auf eine Dividendenrendite von 4,68 %.

Insgesamt sollte man bei der Aktienauswahl vorwiegend auf Nachhaltigkeit und Perspektiven achten. Deshalb spielen stets mehrere Komponenten ineinander. Eine Fundamentalanalyse ist dabei unerlässlich. Die Vergangenheit ist schließlich kein Garant für die Zukunft.

Wer wenig Zeit oder Kenntnisse für Einzelaktien hat, kann über Fonds von Dividenden profitieren. Bei gemanagten Fonds ist etwa der DWS Top Dividende beliebt. Im letzten Jahr kam er zwar nur auf 0,6 %, auf Fünfjahressicht aber im Schnitt auf 10 % jährlich. Einfacher und günstiger ist beispielsweise der DIVDAX ETF von iShares. Der Indexfonds brachte letztes Jahr 13,9 %, und damit etwas mehr als der Dax. Auch auf Fünfjahressicht liegt er über der Performance des DWS.