Eigenkapitalquote: Die Bank fragt nach
Die Eigenkapitalquote gilt als einer der wichtigsten Faktoren bei der Unternehmensbewertung durch Anleger und Investoren.
Doch wenn es um das Thema Bonität geht, zeigt auch die Bank großes Interesse an dieser Kennziffer.
Höhere Eigenkapitalquote = höhere Bonität
Eine der wichtigsten Überlegungen beim Verleihen von Geld gilt der Bonität des Kreditnehmers, also seiner Fähigkeit, den Kredit mit hoher Sicherheit wieder zurückzahlen zu können.
Genau dies ist der Grund, warum Investoren vor der Anlage ihres Kapitals bei einigen Unternehmenszahlen ganz genau hinschauen. Eine dieser Kennziffern ist die sogenannte Eigenkapitalquote.
Mehr zum Thema: Eigenkapitalquote – Beispiele helfen beim Verständnis
Sie gibt Auskunft darüber, welcher Anteil des gesamten Kapitals einer Firma aus eigenen Quellen stammt.
Fällt die Eigenkapitalquote nur gering aus, heißt das dementsprechend, dass ein Großteil des Geldes eigentlich Fremdkapital ist, zum Beispiel aus Krediten.
Doch nicht nur potentielle Investoren sind daran interessiert, anhand dieser Kennziffer die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu bemessen. Auch für die Bank spielt die Eigenkapitalquote eine große Rolle und zwar dann, wenn es um die Vergabe weiterer Kredite geht.
Eigenkapitalquote: Die Bank fragt nach
Denn: Unternehmen, deren Kapital zu großen Teilen auf externem Vermögen beruht, sind in ihrer Handlungsfähigkeit gerade in Krisenzeiten stark eingeschränkt.
Hinzu kommt, dass dieses Fremdkapital natürlich permanente Fixkosten durch Zinsrückzahlungen verursacht und somit auch etwaige Gewinne schmälert.
Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Eigenkapitalquote, desto geringer wird auch die Bonität eines Unternehmens eingestuft.
Mehr zum Thema: Wie hoch sollte die Eigenkapitalquote sein?
Dies führt dazu, dass die Bank Kredite nur zu ungünstigeren Konditionen vergibt, was einer der Gründe dafür ist, warum Unternehmen heutzutage versuchen, ihre Eigenkapitalquote möglichst stabil und hoch zu halten.
So errechnet man die Eigenkapitalquote
Im Prinzip ist es ganz einfach, die Eigenkaptalquote eines Unternehmens zu berechnen, vorausgesetzt, man verfügt über die notwendigen Grundangaben.
Eigenkapitalquote berechnen
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$$\bo\text"Eigenkapitalquote" = (\text"Eigenkapital" / \text"Bilanzsumme"\)*100$$
Für die korrekte Bestimmung der Eigenkapitalquote ist es natürlich wichtig, genau zu unterscheiden, was zum Eigenkapital gehört und was nicht.
Hierzu zählt in der Regel alles gezeichnete Kapital sowie Kapital- und Gewinnrücklagen und Reserven für eigene Unternehmensanteile.
Mehr zum Thema: Eigenkapitalquote – Aussagekraft und Bedeutung
Alles Kapital, das aus externen Quellen wie Krediten entstammt oder anderweitige Rückzahlungen nötig macht (zum Beispiel gemietete Maschinen oder Immobilien), gehört zum sogenannten Fremdkapital. Dieses wird nicht in die oben genannte Formel eingesetzt.
Man teilt also das Eigenkapital der Firma durch das Gesamtkapital und multipliziert das Ergebnis mit 100.
Auf diese Weise entspricht die Eigenkapitalquote immer einer prozentualen Angabe, die leicht mit den Quoten anderer Unternehmen verglichen werden kann.