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Kennzahlen nach Warren Buffett

Inhaltsverzeichnis

Es geht darum, mit Hilfe von bestimmten Finanzkennzahlen diejenigen Aktien heraus zu filtern, die günstig bewertet sind. Auf genau solche unterbewerteten Qualitätsaktien hat es Warren Buffett abgesehen.

Ökonomen bevorzugen bei der Bewertung von Aktien das Discounted-Cashflow-Verfahren. Dabei werden die zukünftigen Cashflows, also die Differenz zwischen Geldzu- und Geldabfluss des Unternehmens, auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst und aufsummiert. Die Summe ergibt den Unternehmenswert.

Die wichtigsten Bewertungskennzahlen

Für den Privatanleger ist dieses Verfahren wenig praktikabel. Aber es gibt eine ganze Reihe wesentlich einfacherer Bewertungskriterien, die Ihnen zusammen genommen eine recht gute Orientierung bieten:

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Die meistgenutzte Kennzahl ist sicherlich das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV. Die Berechnung ist denkbar einfach: Teilen Sie einfach den aktuellen Aktienkurs durch den Jahresgewinn pro Aktie.

Formel  

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

?

Mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) kann untersucht werden, wie billig oder teuer eine Aktie im nationalen oder internationalen Vergleich abschneidet.

$$\bo\text"KGV" = \text"aktueller Aktienkurs" / \text"Gewinn je Aktie"$$

Ergebnis berechnen

Dabei gilt: Je niedriger der ermittelte Wert, desto günstiger ist die Aktie. Durchschnitt ist ein Wert von 15. Als günstig gelten Aktien mit einem Wert von unter 12, wobei für eine starke Marktposition und gute Wachstumsaussichten oftmals ein Bewertungsaufschlag gewährt wird.

Mehr zur Bedeutung des KGV für die Aktienbewertung: „Das Kurs-Gewinn-Verhältnis als Bewertungsmaßstab für Aktien“

Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

Das KUV setzt den Börsenwert ins Verhältnis zum Umsatz. Es ist also unabhängig vom Unternehmensgewinn, was ein Vorteil sein kann, wenn ein Unternehmen noch keinen Gewinn macht oder eine Gewinnprognose zu unsicher ist.

Formel  

Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) berechnen: Methode A

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Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) vergleicht die Marktkapitalisierung eines Unternehmens mit dessen jährlichen Umsatz. Als Faustformel gilt: Je niedriger das KUV, desto günstiger kaufen Sie eine Aktie ein.

$$\bo\text"KUV" = \text"Marktkapitalisierung" / \text"Umsatz des Unternehmens"$$

Ergebnis berechnen

In einigen Fällen ist die Aussagekraft dieser Kennzahl aber begrenzt: So macht es wenig Sinn, Unternehmen mit unterschiedlicher Profitablität miteinander per KUV zu vergleichen. Ein hochprofitables Unternehmen hat in der Regel ein deutlich höheres KUV als ein Unternehmen, das rote Zahlen schreibt. Daher sollten Sie das KUV niemals als einzige Bewertungskennzahl zu Rate ziehen.

Eine genauere Bestimmung des KUV finden Sie hier: „Kurs-Umsatz-Verhältnis: Eine Definition.“

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Das KBV setzt den Börsenwert eines Unternehmens ins Verhältnis zum Buchwert. Zum Buchwert zählen alle Vermögenswerte eines Unternehmens (Immobilien, Produktionsanlagen, Maschinen, Fahrzeuge, Patente, Unternehmensbeteiligungen, Cashbestand etc.) abzüglich der Schulden.

Formel  

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) berechnen: Methode A

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Das sogenannte Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) bemisst, wie der Name schon verrät, das Verhältnis von Kurs und Buchwert der jeweiligen Aktie. Aus Anlegersicht sind vor allem Unternehmen mit einem KBV von unter 1 interessant. In dem Fall ist nämlich die Substanz des betreffenden Unternehmens höher als der Preis, der an der Börse dafür gezahlt wird.

$$\bo\text"KBV"=\text"Marktkapitalisierung"/\text"Eigenkapital"$$

Ergebnis berechnen

Aus Anlegersicht sind vor allem Unternehmen mit einem KBV von unter 1 interessant. In dem Fall ist nämlich die Substanz des betreffenden Unternehmens höher als der Preis, der an der Börse dafür gezahlt wird.

Mehr zur Unternehmensanalyse mit dem KBV lesen Sie hier: „Das Kurs-Buchwert-Verhältnis“

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite gibt gewissermaßen eine Art „Verzinsung“ Ihres Kapitals an, wenn der Kurs der Aktie stagniert. Sie lässt sich einfach berechnen, indem Sie die erwartete Dividendenzahlung durch den Aktienkurs teilen und mit 100% multiplizieren.

Formel  

Dividendenrendite berechnen

?

Als Grundlage der Dividendenbeurteilung dient in der Aktienanalyse die Dividendenrendite. Sie stellt eine Beziehung zwischen den ausgeschütteten Erträgen einer Aktie und dem aktuellen Kurs der Aktie her.

$$\bo\text"Dividendenrendite" = (\text"Dividende" / \text"Aktienkurs"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Dabei gilt: Je höher der ermittelte Wert, desto besser. Als normal gelten Dividendenrenditen von 2 bis 3%, es gibt aber viele Unternehmen, die ihren Aktionären deutlich mehr zahlen. Wichtig: Werthaltig sind nur die Unternehmen, die ihre Dividenden aus laufenden Gewinnen bestreiten.

Mehr über die Dividendenrendite hier: „Dividendenrendite- Interpretation einer Bewertungskennzahl“

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote gilt als eine der wichtigsten und aussagekräftigsten Kennzahlen. Sie sagt Ihnen, wie viel Prozent des Unternehmensvermögens aus eigenen Mitteln stammt. Hier teilen Sie das Eigenkapital durch die Bilanzsumme.

Formel  

Eigenkapitalquote berechnen

?

Die Eigenkapitalquote gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an. Nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen sollte die Eigenkapitalquote nicht unter 30 % sinken.

$$\bo\text"Eigenkapitalquote" = (\text"Eigenkapital" / \text"Bilanzsumme"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Warren Buffetts Lehrmeister Benjamin Graham vertrat die Ansicht, ein Unternehmen sollte mindestens eine Eigenkapitalquote von 50% besitzen. Das stellt heute jedoch eine sehr hohe Hürde dar. Akzeptabel ist aus Sicht vieler Value-Analysten eine Eigenkapitalquote von mehr als 30%.

Wenn Sie mehr über die Eigenkapitalquote erfahren möchten, lesen Sie hier weiter: „Wie hoch sollte Eigenkapitalquote sein?“