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XETRA-Handelssystem: seinen Tücken geschickt entgehen

Inhaltsverzeichnis

Die Vorschusslorbeeren waren groß, als die Deutsche Börse am 12. Oktober 1998 die 3. Stufe ihres elektronischen Handelssystems XETRA startete.Denn seitdem können auch Sie als Privatanleger Ihre Order – statt über den traditionellen Parketthandel – schnell und preisgünstig über das XETRA-Handelssystem abwickeln lassen.

Mehr dazu: XETRA-Handel: Welche Vorteile Anleger daraus ziehen könnenHeute laufen bereits über 83% des gesamten Aktienhandels an deutschen Börsen darüber.

XETRA-Handelssystem: Mehr als 2.400 Titel können Sie jetzt per Computer ordern

Beinahe alle der dort gehandelten 2.000 deutschen und ausländischen Aktien sowie 360 Rentenpapiere und 28 Aktienoptionsscheine (genauer: die Equity Warrants) stehen Ihnen dort ohne Zahlung einer Maklercourtage zur Verfügung.Denn hier bringen inzwischen nicht mehr Menschen, sondern Computer Kauf- und Verkaufsaufträge zusammen.Dabei wissen Sie schon wenige Sekunden nach Ihrer Auftragserteilung, ob und zu welchem Preis Sie mit Ihrem Auftrag zum Zuge gekommen sind – ein Gewinn für jeden, der stark an der Börse engagiert ist.Doch wie sich erwiesen hat, sollten Sie dabei die Tücken des Systems nicht unberücksichtigt lassen.Nach wie vor ist es von großer Wichtigkeit, dass Sie wissen, wie Sie Ihren Kauf- oder Verkaufsauftrag richtig platzieren.Wer dies geschickt genug anstellt, kann auf diese Weise leicht 1% bis 2% – und im XETRA-Handel in Einzelfällen offensichtlich sogar noch erheblich mehr – einsparen oder dazugewinnen.

Das offene elektronische Orderbuch hat beträchtliche Vorteile

So hat sich der Vorzug des XETRA-Handels, das sogenannte elektronische Orderbuch, nämlich in der Vergangenheit auch als Schwachstelle erwiesen.Dies gilt jedenfalls für die Abwicklung solcher Orders, die nicht die Blue Chips – also die 30 großen Standardwerte des DAX – sowie die 70 Aktien des MDAX betreffen.Über das elektronische Orderbuch kann der Händler an der Börse sämtliche zum jeweiligen Zeitpunkt vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge am Bildschirm einsehen.Das ist eigentlich ein Fortschritt, der im Parketthandel bis vor ein paar Jahren nicht darstellbar war. Damals hatte schließlich nur der Kursmakler einen genauen Überblick über die jeweilige Orderlage.Daher ist es dem Händler mit dem XETRA-System nun möglich, die ihm vorliegenden Aufträge gezielter als bisher zu vergeben.Wenn Sie zum Beispiel einen größeren Auftrag mit dem Zusatz „interessewahrend“ versehen haben, kann er das Limit der Marktlage genauer anpassen, um für Sie einen besseren Verkaufs- oder Kaufkurs herauszuholen.

Das elektronische Orderbuch: die Kehrseite der Medaille

Doch wo Licht ist, da ist immer auch Schatten: Findige Profis haben ihren Bildschirm nämlich offensichtlich gezielt nach Privataufträgen abgesucht, die ihnen ein schnelles Schnäppchen ermöglichen.

Stoßen Sie bei einem kleineren Nebenwert mit geringen Tagesumsätzen beispielsweise auf einen unlimitierten Kaufauftrag (Billigst-Order), stellen Sie diesem einen vom bisherigen Kurs deutlich abweichenden, höher limitierten Verkaufsauftrag gegenüber.Da Sie bei einem Billigst-Auftrag bereit sind, jeden sich ergebenden Kurs zu akzeptieren, wird Ihr Auftrag bei fehlenden konkurrierenden Verkaufsaufträgen auf diese Weise zu dem sich daraus ergebenden hohen Kurs abgerechnet.Für Ihre unlimitierten Verkaufsaufträge gilt dasselbe mit umgekehrten Vorzeichen.

Ihre Aufträge für Nebenwerte sollten Sie immer limitieren

Sie sollten als Privatanleger also auf keinen Fall Aufträge über XETRA erteilen, ohne – zumindest bei den Nebenwerten – Sicherheitslimits anzugeben.Im Zweifelsfall ordern Sie besser über den Parketthandel. Wenn Sie mit Ihrem Kauf- oder Verkaufsauftrag auf jeden Fall zum Zuge kommen wollen, wählen Sie statt einer unlimitierten Order einfach ein großzügiges Limit.Doch bedenken Sie: Der Kauf oder Verkauf einer Aktie mit einer ungerechtfertigterweise zustandekommenden Abweichung schon um 5 oder 10% könnte dadurch nicht verhindert werden.