Als Privatanleger an der Börse Geld verdienen
Die Rechnung ist frappierend: Bei Sparzinsen von etwa 0,5 % frisst die jährliche Inflation von durchschnittlich 2 % nach und nach das Vermögen auf. Jedes Jahr sind um die 1,5 % weg – ein unerträglicher Zustand. Kein Wunder, dass sich auch Privatanleger nach Alternativen umsehen. Denn diese sind durchaus vorhanden.
Der Aktienmarkt bietet enttäuschten Sparern die Möglichkeit, auch in der heutigen Zeit zufriedenstellende Renditen zu erwirtschaften. Dabei gibt es jedoch eine Reihe von Punkten zu beachten. Niemand möchte weder durch unüberlegte Investments Verluste einfahren noch aufgrund der Wahl des falschen Handelspartners in eine Kostenfalle hineinlaufen.
Die Wahl der richtigen, weil günstigeren Depotbank
Bevor ein Anleger sein Geld in Wertpapiere wie Aktien oder Fonds investieren kann, muss er bei einem Geldinstitut ein entsprechendes Depot eröffnen. Dies kann er bei einer Filialbank wie der Sparkasse oder einer größeren Privatbank tun. Interessierte können aber auch ihr Erspartes bei einer Direktbank anlegen.
Hierzu zählen etwa Cortal Consors, ING Diba oder Comdirect, die ihre Geschäfte in erster Linie über das Internet abwickeln. Die Direktbanken haben den Vorteil, dass sie mit meist günstigeren Konditionen arbeiten und auch nur sehr geringe Verwaltungsgebühren für ihre Depots verlangen.
Für Fondsanleger sind die so genannten Fondsbanken im Internet wie zum Beispiel ebase oder die Frankfurter Fondsbank günstige Optionen.
Sich für die ertragreichsten Wertpapiere entscheiden
Wenn der Vorgang der Depoteröffnung beendet ist, müssen sich die potenziellen Investoren für das richtige Wertpapier entscheiden. Wer sein Geld über einen längeren Zeitraum anlegen möchte, kann sich etwa für einen Aktienfonds entscheiden. Bei einer solchen Investition übernimmt ein Fondsmanager ganz konkret die Aktien-Auswahl.
Beim Kauf eines Aktienfonds fallen in der Regel Kosten in Form eines Ausgabeaufschlags an. Tipp: Bei Direktbanken oder Fondsbanken im Internet werden vielfach hohe Rabatte auf den Ausgabeaufschlag gewährt – manchmal sogar bis zu 100 %. Daneben werden auch Indexfonds (so genannte ETFs) oft komplett ohne Ausgabeaufschlag angeboten.
Für kurzfristigere Investitionen eignen sich Einzelaktien. Bei einer solchen Geldanlage ist es besonders wichtig, sich vorab zu informieren. Kennzahlen wie das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) oder die erwartete Dividendenrendite geben Aufschluss über die mögliche weitere Entwicklung der Aktie.
Anleger sollten sich bei jeder Investition darüber im Klaren sein, welche weiteren Kosten auf sie zukommen. Order- und Managementgebühren, Erfolgsprämien (performance fees) und Steuern sind an dieser Stelle zu nennen.
Ebenso wichtig ist es, das Risiko einer entsprechenden Anlage im Auge zu behalten. Als ersten Anhaltspunkt können sich Anleger auch hier an einer Kennzahl wie der Volatilität (der Schwankungsanfälligkeit) orientieren. Umso höher der Wert ausfällt, umso größere Schwankungen muss der Anleger hinzunehmen bereit sein.
Dennoch, wie zahlreiche Studien belegen, können Investoren beispielsweise bei einem langfristigen Investment in Aktien oder in einen guten Aktienfonds mit einer jährlichen Rendite zwischen 7 und 8 % rechnen.