Emittent: eine Definition für Privatanleger
Bei einem Emittenten handelt es sich oft um ein Unternehmen, welches Wertpapiere ausgibt. Aber zum Beispiel auch Banken oder öffentliche Einrichtungen wie die staatliche Deutsche Finanzagentur können Emittenten sein.
Anleger können bei einem Emittenten Wertpapiere zeichnen (beantragen), um ihr Kapital anzulegen. Hierfür haben Anleger später das Recht auf Zinsen und Dividenden oder sind vielleicht Nutznießer einer positiven Kursentwicklung. Doch das Beantragen von Wertpapieren ist nicht ganz risikolos. Es gibt viele Aspekte, die Anleger beachten sollten.
Emittent: Definition im Wertpapierbereich
Der Begriff Emittent stammt aus dem Finanzsektor. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet Emittent in etwa Herausgeber (emittere = herausgeben). Ein Emittent ist per Definition meist ein Unternehmen, eine Bank, eine Fondsgesellschaft oder eine öffentliche Einrichtung (Bund). Ziel des Emittenten ist es, durch die Ausgabe von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder Fondsanteilen Finanzmittel für einen bestimmten Zweck einzusammeln.
Zum Beispiel besorgt sich der Bund als Emittent Kapital für staatliche Aufgaben, indem Bundesobligationen ausgegeben werden. Ein Unternehmen wiederum holt sich mithilfe einer Bank durch die Emission von Wertpapieren frisches Kapital, um seine Wachstumspläne zu finanzieren. Ein Beispiel hierfür ist der deutsche 3D-Druckerspezialist SLM Solutions, der seine Aktien bei 18 € bei Erstzeichnern platzierte und sich dadurch frisches Kapital besorgte.
Pflichten eines Emittenten
Bei der Ausgabe von Wertpapieren muss ein Emittent per Definition bestimmte Pflichten erfüllen. So muss das Wertpapier des Emittenten bestimmte Vorschriften nach § 30 Abs. 3 Börsengesetz erfüllen, um den Schutz des Anlegers zu gewährleisten.
Auch nach der Emission der Wertpapiere hat ein Emittent weitere Informationspflichten. So muss er unter anderem wichtige Informationen veröffentlichen, die den Kurs der Aktie oder der Schuldverschreibung beeinträchtigen können. Auch muss der Emittent regelmäßige Zwischenberichte veröffentlichen und eine Zahl- und Hinterlegungsstelle am Börsenplatz benennen.
Risiken für Privatanleger
Anleger tragen dagegen das Emittentenrisiko. Geht ein Emittent eines Wertpapiers Pleite, verfallen die herausgegebenen Papiere in der Regel wertlos. Aktienbesitzer müssen in diesem Fall nicht nur mit einem Ausfall der Dividende, sondern auch mit einem deutlichen Kursverlust bis hin zu einem Totalverlust rechnen.
Vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sollten Privatanleger daher auf eine gute Bonität bzw. hohes Liquiditätspolster des Emittenten achten, damit sich der Fall Lehman nicht wiederholt. Durch die Pleite der US-Investmentbank im Jahre 2008 verloren etwa 50.000 Anleger den Großteil ihres Kapitals, nachdem die beliebten Lehman-Zertifikate praktisch wertlos waren.
Was Anleger noch wissen sollten
Vorsichtig sollten Anleger bei Optionsscheinen sein. Dabei handelt es sich nicht nur um Finanzprodukte mit Hebelwirkung, sondern auch um bankenabhängige Papiere. Der Emittent kann den Kurs von Optionsscheinen unter bestimmten Voraussetzungen manipulieren. Besser eignen sich dagegen Optionen, denn hier gibt es keinen Emittenten. Damit entfällt auch das entsprechende Emittentenrisiko für Anleger.