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Financial Leverage Effekt: Mit Fremdkapital mehr Rendite erzielen

Inhaltsverzeichnis

Der Financial Leverage Effekt betrifft eine Steigerung der Eigenkapitalrendite. Dabei geht es darum, dass sich ein Unternehmen Geld leiht und mit diesem Kapital mehr Rendite erzielt, als es Zinsen für den Kredit zahlt.

Die Quintessenz dabei ist, die Verschuldung bewusst zu erhöhen, weil unterm Strich der Gewinn dadurch größer wird. Allerdings ist der Schlüsselfaktor, dass das Fremdkapital zu günstigen Zinsen erhältlich ist und gewinnbringend angelegt wird.

Hebelwirkung

Leverage bedeutet Hebel. Beim Financial Leverage Effekt wird die Rendite des Eigenkapitals durch das Fremdkapital gehebelt. Die Eigenkapitalrendite bzw. Eigenkapitalrentabilität berechnet sich beim Financial Leverage Effekt aus dem Quotient von Gewinn und Eigenkapital.

Hat man zum Beispiel 100.000 € Eigenkapital und erzielt damit einen jährlichen Gewinn von 6.000 €, so beträgt die Eigenkapitalrendite 6%.

Formel  

Die Eigenkapitalrendite (ROE) berechnen

?

Mit dieser Formel berechnet man ganz einfach die Rendite des Eigenkapitals bei einer Aktiengesellschaft.Die häufig verwendete Bezeichnung „ROE“ (Return on Equity) ist lediglich die englische Übersetzung von „Eigenkapitalrendite“.

$$\bo\text"Eigenkapitalrendite" = (\text"Gewinn" / \text"Eigenkapital"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Fremdkapital: Zinssatz

Nimmt man zu den obigen 100.000 € Eigenkapital jetzt noch beispielsweise 100.000 € Fremdkapital dazu, ist natürlich der Zinssatz entscheidend. Logischerweise muss der Zinssatz für den Kredit unter der Eigenkapitalrendite liegen, damit sich eine Verbesserung einstellt.

Wer 6% Rendite im Jahr erzielen kann, aber dafür einen Kredit mit 7% Zinsen aufnimmt, macht garantiert Verlust. Es ist demnach abhängig von der Eigenkapitalrendite, wie teuer das Fremdkapital sein darf bzw. wann sich ein negativer Leverage Effekt abzeichnet oder ein positiver Leverage Effekt entsteht.

Leverage Effekt: Vorteile

Ein Unternehmen besorgt sich frisches Geld vom Kapitalmarkt und zahlt für diesen Kredit Zinsen. Das Fremdkapital wird dann so angelegt, dass man von dem Gewinn die Zinsen zahlen kann und noch etwas übrig bleibt.

Das geht in gewisser Weise linear weiter. Je mehr Fremdkapital aufgenommen wird und profitabel investiert wird, desto mehr Gewinn wird generiert. Anders ausgedrückt: Je höher die Verschuldung, desto höher die Eigenkapitalrendite.

In der Praxis ist natürlich irgendwann Schluss. Das hängt in der Regel vom Verschuldungsgrad ab. Denn ein Unternehmen, das schon mehr als doppelt so viel Schulden aufgenommen hat, wie es Eigenkapital besitzt, wird es schwer haben, günstige Kredite zu bekommen.

Formel  

Statischen Verschuldungsgrad berechnen

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Der statische Verschuldungsgrad bildet das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital ab. Dieser sagt somit etwas über die Finanzierungsstruktur des Unternehmens aus. In der Regel gilt: Je höher der statische Verschuldungsgrad desto höher das Kreditrisiko der Gläubiger.

$$\bo\text"statischer Verschuldungsgrad" = (\text"Fremdkapital" / \text"Eigenkapital"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Würde das Unternehmen im obigen Beispiel ein Darlehen in Höhe von 200.000 € bekommen, wäre der Verschuldungsgrad 200%. (200.000 € / 100.000 €) * 100 = 200%).

Je nach Branche endet oft hier die Möglichkeit zu weiterer Kapitalaufnahme. Manche Branchen sind kapitalintensiver, so dass die Unternehmen sich höher verschulden können. Leverage Effekt Formel – wie man die Kennzahlen berechnet

Financial Leverage Effekt: Fazit

Der Financial Leverage Effekt kann positive Auswirkungen für die Gewinne eines Unternehmens haben. Richtig angewendet, kann so die Eigenkapitalrendite bei vergleichsweise geringem Risiko deutlich gesteigert werden.

Es gilt also immer abzuwägen, wie teuer das Geld am Kapitalmarkt zu besorgen ist und ob die Gesamtkapitalrendite höher ist als die Kreditzinsen.