Was Immediate or cancel bedeutet
Bei vielen Wertpapier-Käufen ist ganz allgemein gesprochen das richtige Timing entscheidend.Außerdem kommt es auf schnelle Reaktionen an, nämlich dann, wenn sich der Markt bzw. ein bestimmter Kurs verändert.Und das kann bekanntlich manchmal im Minutentakt geschehen.
Planung durch Handelsoptionen
Um beim Trading die Fehlerquote durch verzögerte Entscheidungen möglichst gering zu halten, gibt es die so genannten Handelsoptionen.Sie ermöglichen es dem Anleger, seine Investitionen besser zu planen und zu steuern.„Immediate or cancel“ (oder in Kurzform IOC) bezeichnet eine solche Handelsoption oder genauer: einen Orderzusatz.Handelsoptionen legen ganz allgemein Bedingungen für den Umgang mit Wertpapieren fest – und zwar vorab, also vor dem eigentlichen Kauf.Ihr beauftragter Broker führt die Wertpapierorder dann gemäß dieser Bedingungen aus.Das funktioniert auch in elektronischen Handelssystemen wie Xetra.Eine der bekanntesten Handelsoptionen ist die Stop-Buy-Order.Dabei handelt es sich um eine Kauforder, die den Kauf einer bestimmten Aktie zu oder ab einem gewissen Kurswert beauftragt.Solche allgemeinen Handelsoptionen können dann noch durch weitere Zusätze ergänzt werden. Man spricht daher dann auch von einem ‚Orderzusatz‘.
Was bedeutet: Immediate or cancel?
Der ‚Immediate or cancel‘ Orderzusatz gibt nun an, dass der Kauf- oder Verkaufsauftrag nach der Eingabe sofort möglichst komplett so wie festgelegt ausgeführt werden soll.Daher der englische Zusatz ‚immediate‘.Nicht ausgeführte Stückzahlen des Gesamtauftrages sollen umgehend gelöscht werden (‚or cancel‘).Beispiel: Sie übermitteln per elektronischem Handelssystem am Dienstag morgen um 10:00 Uhr eine IOC Buy Limit Order für 1000 Aktien eines beliebigen Typs.Die Order erreicht den Handelsplatz und ist um 10 Uhr und 15 Sekunden handelbar.550 Aktien werden sofort zum Limit Kurs ausgeführt, während die restlichen 450 Aktien im selben Moment gelöscht werden.Ein anderer Orderzusatz ist zum Beispiel ‚Market on open‘ oder kurz: MOO.Dabei kann eine Wertpapierorder im Vorhinein vor Beginn des Handelstages aufgegeben werden. Sie soll dann sofort mit Beginn des Handels ausgeführt werden.In beiden Fällen kann der Kaufauftrag noch weiter definiert werden und zwar durch die Gültigkeit.Erstens kann man festlegen, dass eine bestimmte Order nur für den aktuellen Tag gelten soll. Dies wird als ‚Good for day‘ oder mit der Abkürzung GFD bezeichnet.Zweitens kann sie auch in dieser Form bis zum Monatsende gelten, wobei Trader auch von ‚Ultimo‘ sprechen.
Vorteile von Handelsoptionen
Gerade Stop-Buy-Handelsoptionen sind für Anleger interessant, die keine Zeit auf langwierige Beobachtungen und Analyse eines Aktienkurses verwenden wollen.Durch den Kauf eines Papieres, dessen Kurs bereits im Steigen begriffen ist, hofft der Anleger darauf, dass dieser Anstieg sich noch weiter fortsetzten wird.Durch einen Stop-Buy-Auftrag kann man schnell und unkompliziert auf einen solchen „fahrenden Zug aufspringen“.