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Was ist ein Currency Carry Trade und welche Renditen sind möglich?

Inhaltsverzeichnis

In Amerika und Europa herrschen oft unterschiedlich hohe Leitzinsen. Dies hat mit der Notenbankpolitik der jeweiligen Kontinente zu tun.

Diese Zinsdifferenz machen sich professionelle Händler mit einem sogenannten Currency Carry Trade zu nutze.

Was ist ein Currency Carry Trade?

Bei einem Currency Carry Trade handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei der Anleger einen Kredit in einer Währung aufnehmen, in der das Zinsniveau niedrig ist. Dieses Geld wird anschließend in Zinspapiere (Anleihen usw.) einer anderen Währung mit einem höheren Zinsniveau angelegt – man kann hier auch von einem Arbitragegeschäft sprechen.

Die Rendite bei einem Currency Carry Trade setzt sich aber nicht nur aus der Zinsdifferenz (Carry), sondern auch durch die Wechselkursentwicklung zusammen. Daher ist dieses Spekulationsgeschäft auch nicht ganz risikolos, wie nachfolgendes Beispiel zeigt.

Currency Carry Trade – ein Beispiel

Der US-Dollar und der Euro sind die beiden meistgehandelte Währungen der Welt. In unserem fiktiven Beispiel leiht sich ein Anleger 1.000 €, da im Euroraum die Zinsen mit 0,5% sehr niedrig sind.

Der Anleger legt diese 1.000 € in Dollar-Anleihen an, da er in unserem Beispiel 4,0% Zinsen im Dollar-Raum erhält. Die Zinsdifferenz beträgt also 3,5% (Carry) und dies ist auch gleichzeitig der Gewinn für den Investor auf das eingesetzte Kapital.

Neben der Zinsdifferenz hat der Anleger nunmehr auch noch die Chance auf eine höhere Rendite, wenn zum Beispiel der Euro an Wert gegenüber dem US-$ verliert. Fällt der Euro gegenüber dem US-$ – zum Beispiel um 10% von 1,10 auf 0,99 US-$ – bedeutet dies nochmals einen Kursgewinn von 10% und damit eine Gesamtrendite von 13,5%.

Doch beinhaltet der Currency Carry Trade auch ein Wechselkursrisiko, zum Beispiel dann, wenn der Euro in diesem Beispiel entgegen den Erwartungen von 1,10 auf 1,20 US-$ steigt. Damit ergibt sich ein Wechselkursverlust von rund 9% – unter dem Strich macht der Anleger damit einen Verlust von rund 5,5%, da er den Kredit in Euro abbezahlt und damit insgesamt weniger zurückzahlen muss.

Currency Carry Trade: Risiken von Zins- und Währungsschwankungen

Das oben genannte Beispiel setzt voraus, dass die Zinssätze sich nicht verändern. In der Praxis können sich jedoch auch hier Schwankungen ergeben, wenn zum Beispiel die Notenbank wegen deflationärer Tendenzen oder eine schwachen Wirtschaftslage die Zinsen stark senkt.

In der Praxis sind die Wechselkurse meist stabil und bewegen sich in engen Spannbreiten, so dass Currency Carry Trade Geschäfte meist profitabel sind. Zudem gibt es Möglichkeiten, Zins- und Währungsschwankungen über festverzinsliche Papiere und Terminmarktgeschäfte abzusichern.

Anleger sollten in diesem Fall jedoch beachten, dass durch diese Absicherungsgeschäfte auch die erwartete Rendite niedriger ausfallen kann.

Fazit: Currency Carry Trade Geschäfte sind keine sichere Geldanlage

Currency Carry Trade Geschäfte lohnen sich nur dann, wenn es erhebliche Zinsdifferenzen bei zwei unterschiedlichen Währungen gibt. Zudem muss der Investor darauf hoffen, dass die Währung, in der der Kredit aufgenommen wurde, stabil bleibt oder stärker wird. Geht die Strategie nicht auf, drohen Verluste.

Zudem sollten Investoren beachten, dass das Zinsniveau weltweit niedrig ist und viele Notenbanken nicht nur wegen der allgemeinen Wirtschaftslage, sondern auch wegen der insgesamt hohen Verschuldungssituation davor zurückschrecken, die Zinsen auf ein höheres Niveau anzuheben.

Currency Carry Trade Geschäfte sind also eher für professionelle Devisenspekulanten interessant, die hohe Summen bewegen können und so von Arbitragegeschäften profitieren und weniger für Privatanleger.