Depot mit Derivaten absichern – so schützt man seine Aktiengewinne

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Der DAX hat ein neues Allzeithoch markiert. Wer bereits investiert ist, kann sich über die Gewinne freuen. In dieser Situation stellen sich viele Kleinanleger die Frage, ob sie verkaufen sollen oder ob es doch noch weiter nach oben geht.

Viele Privatinvestoren sind zu 100% auf steigende Kurse investiert – klar, dass dies nicht immer gut gehen kann. Deshalb lohnt sich der Blick auf den Derivatemarkt und nicht nur auf Aktien. Denn wer sein Depot mit Derivaten abgesichert hat, ist flexibler auf den weiteren Börsenverlauf eingestellt. Dann kann kommen, was will, man ist darauf vorbereitet.

Aktien absichern

Wer sein Depot mit Derivaten absichert, schützt seine Aktien im Depot gegen fallende Kurse. Man investiert damit einen Teil seines Kapitals in Wertpapiere, die bei fallenden Kursen steigen. Das Ziel ist dabei, den Verlust der Aktien im Falle eines Kursrückgangs abzufedern.

100% Absicherung ist zwar möglich, allerdings muss man dazu entweder einen recht großen Anteil des Depots in entsprechende Derivate stecken oder man muss sehr kurzfristig investieren und den Zeitpunkt für fallende Kurse nahezu perfekt erwischen. Grundsätzlich reicht ein gewisses Maß an Absicherung, das zwar nicht 100% Schutz bietet, aber dennoch den Anleger ruhig schlafen lässt.

Im Extremfall darf dann sogar der Aktienmarkt einen Crash produzieren und die Absicherung fängt den Großteil des Schadens auf. Depot absichern mit Zertifikaten – wie man sein Depot vor Kurseinbrüchen schützt

Versicherung gegen fallende Kurse

Das Szenario, das sich dem Anleger bietet, sieht folgendermaßen aus: Man hat Aktien im Depot und möchte, dass die Kurse weiter steigen. Andererseits möchte man aber für den Fall eines starken Abverkaufs abgesichert sein. Man ist damit quasi in beide Richtungen investiert, und das geht selbstverständlich auf Kosten der Performance.

Ist man komplett auf steigende Kurse ausgerichtet, holt man bei einem Boom das Maximum heraus. Doch genauso teuer wird es, wenn die Kurse dann einbrechen. Deshalb ist dieser Spagat zwischen steigenden und fallenden Kursen empfehlenswert. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Absicherung ein wenig Geld kostet.

Man investiert schließlich einen Teil in fallende Kurse. Sollten die Märkte aber weiter steigen, werden die Derivate letztlich wertlos, weil man sie nicht benötigt hat und die Aktien an Wert zugenommen haben.

Dies ist mit einer Versicherungsprämie zu vergleichen. Man schließt sie ab, für den Fall, dass ein Crash passiert, aber eigentlich möchte man nicht, dass der Versicherungsfall eintritt. DAX: Depot absichern leicht gemacht

Depot mit Derivaten absichern: Fazit

Konkret muss man entscheiden, ob man einzelne Aktientitel versichern will oder gleich einen ganzen Index. Hat man zum Beispiel Schwergewichte des DAX im Depot (wie Siemens, Bayer, BASF, SAP und Allianz), kann man auch gleich den gesamten DAX als Short-Derivat kaufen. Dann steigt das Derivat, wenn der DAX fällt.

Hat man dagegen nur einzelne Aktien im Depot (beispielsweise Deutsche Post, BMW oder E.ON), so ist eine spezielle Absicherung sinnvoller.

Diese Werte haben nur 1%-2% Gewichtung am DAX und müssen somit nicht vergleichbar laufen. Bei einem steigenden DAX werden die Schwergewichte grundsätzlich eher in dieselbe Richtung ziehen als geringer gewichtete Unternehmen.