Der Begriff Technische Indikatoren bezeichnet Werkzeuge aus der Chartanalyse. Dabei geht es kurz gesagt darum, aus vorangegangenen Kursentwicklungen einer Aktie mit möglichst hoher Genauigkeit Prognosen für die Zukunft abzuleiten.
Technische Indikatoren machen Trends sichtbar
Anders als zum Beispiel die Fundamentalanalyse bedient sich die Chartanalyse dabei der so genannten mittelbaren Daten. Es spielen also nicht die Kerndaten der jeweiligen Unternehmen die wichtigste Rolle bei der Bewertung, sondern die Kurse, die sich tatsächlich in der Vergangenheit ergeben haben. Technische Indikatoren funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, ermöglichen aber alternative Darstellungsformen neben den klassischen Chartvarianten wie Point & Figure, Candlestick etc. Wichtig dabei ist, dass alle charttechnischen Analysen die Rohdaten in grafischer Form abbilden und somit ermöglichen, rein visuell bekannte Formationen und Signale zu erkennen und zu deuten.
Zwei Arten von Indikatoren
Grundsätzlich werden die technischen Indikatoren nochmal in zwei unterschiedliche Gruppen unterteilt, nämlich die Trendfolgenden Indikatoren und die so genannten Oszillatoren. Trendfolgende Indikatoren reduzieren die Kursdaten auf die Fragestellung, ob sich ein Wertpapier gerade in einem aufsteigenden oder absteigenden Trend befindet. Dieser Analyseform liegt die Annahme zugrunde, dass sich alle Kursverläufe in Trends einordnen lassen, die auf lange Sicht betrachtet immer wiederkehren und sich für gewöhnlich abwechseln. Genau genommen folgt die gesamte Charttechnik dieser Philosophie, denn so ist zu erklären, warum ein bereits ausgeprägtes Signal auf eine noch bevorstehende Entwicklung verweisen soll. Einer der bekanntesten trendfolgenden Indikatoren ist der Gleitende Durchschnitt (GD). Er bildet aus einer festgelegten Anzahl von Aktienkursen stets den Mittelwert und ermöglicht so das Erkennen eines Markttrends. Oszillatoren wiederum sollen die Wendepunkte des Trends vorherbestimmen. Sie dienen vielen Chartanalysten daher als Ergänzung zu den Trendfolgenden Indikatoren, denn diese liefern besonders in Zeiten von Seitwärtsbewegungen nur sehr ungenaue Ergebnisse. Bekannte Oszillator-Indikatoren sind zum Beispiel der Relative Stärke Index oder der Momentum-Oszillator. Der Hauptunterschied der beiden liegt in der jeweiligen Berechnung sowie in der Art und Weise wie das jeweilige Ergebnis dargestellt wird (absolute Zahlen, Prozent, etc.).
Handelsempfehlungen durch technische Indikatoren
Unabhängig davon, welchen Indikator man zu Rate zieht, das Vorgehen ist stets das gleiche. Durch das Erkennen von Trendwechseln weiß der Chartanalalyst wann es an der Zeit für günstige Ein- oder Ausstiege ist. Außerdem kann er Ober- und Untergrenzen für Kurse festlegen und seine Wertpapiere durch automatische Ordern an diesen Wertgrenzen absichern. Der richtige Umgang mit technischen Indikatoren erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und kann auch einem professionellen Trader lediglich als unterstützende Information dienen.