Biotech-Branche: Diese ETF stehen Privatanlegern zur Verfügung

Spätestens wenn die Rally an den großen Aktienmärkten einen Gang zurückschaltet, werden vermehrt einzelne profitable Branchen interessant. Eine, die den Kinderschuhen entwachsen aber noch relativ jung und voller Zukunftsperspektiven ist, heißt Biotech. Per ETF kann man das Spektrum erfolgreicher Unternehmen mit einem Engagement abdecken.
Nur zwei Biotech-Branchen-ETF
Bislang gibt es allerdings nur zwei Angebote: der Source NASDAQ Biotechnology UCITS ETF und der iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF. Das Produkt von Source kam 2014 auf den Markt, das von iShares Ende 2017. Beide setzen auf ein und denselben Index und enthalten 160 Titel. Der Unterschied: Der Biotech-Branchen-ETF von Source ist thesaurierend, der von iShares schüttet Dividenden aus.
Außerdem bildet iShares den Index physisch ab, hält also dessen Aktien direkt im Portfolio, was Freunden ursprünglicher ETFs entgegenkommt. Source dagegen setzt auf eine synthetische Abbildung über Swaps. Dessen ETF ist mit einer Gesamtkostenquote von 0,4 % nicht ganz so günstig wie der von iShares mit 0,35 %. Dafür hat sich in der Rückrechnung der Performance das synthetische Produkt von Source etwas besser geschlagen.
Ein Vergleich zwischen der Performance des Nasdaq Biotech-Index und dem marktbreiten S&P 500 hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Über zehn Jahre brachte er mit rund 330 % mehr als drei Mal so viel, auf Fünfjahressicht war es mit 124 % nicht mal die Hälfte mehr, und die letzten zwölf Monate lag er mit 16 % Plus sogar leicht darunter.
Die Karten werden neu gemischt
Lohnt sich da noch ein Biotech-ETF? Immerhin scheint sich aktuell wieder ein Vorsprung aufzubauen. Die Branche ist derzeit im Umbruch. Zusammenschlüsse und Übernahmephantasien treiben die Kurse. Das US-Unternehmen Celgene kauft Impact Biomedicines und hat es zudem auf Juno Therapeutics abgesehen. Novo Nordisk will Ablynx kaufen. Biotest aus Dreieich geht wohl an einen chinesischen Investor. Und der Pharmariese Sanofi schluckt die US-Biotech-Schmiede Bioverativ.
Gut möglich, dass es nicht dabei bleibt. Amgen, die Nummer eins im Nasdaq-Biotech, sitzt auf gut 38 Mrd. US-$, ebenso die Nummer drei, Gilead. Fast alle Biotech-Firmen haben ihre Forschungsausgaben massiv erhöht und verfügen über rund 200 neue Wirkstoffe in der Vorbereitung, die in den kommenden Jahren als Medikamente auf den Markt kommen.
Hochprofitable Firmen
Mittlerweile wird jeder zweite Wirkstoff biotechnologisch erzeugt. Die Hersteller arbeiten damit hochprofitabel. Mehr als bei klassischen Pharmaunternehmen steigen die Erlöse stärker als die Aktienkurse. Nach Jahren hoher Anfangsverluste kommen immer mehr Firmen in die Gewinnzone. Sie alle profitieren von ihrer Marktposition aufgrund ihrer Patente sowie vom demografischen Wandel mit mehr älteren Menschen und Erkrankungen.
Ein Branchen-ETF auf die Biotechnologie bietet somit langfristig hervorragende Wachstumsaussichten. Bei den derzeitigen Bewertungsabschlägen wird es nicht mehr lange bleiben – es scheint somit auch ein sehr guter Zeitpunkt zum Einstieg zu sein.