LEG-Aktie scheint günstig bewertet

Die Vollbremsung auf dem Immobilienmarkt hat vieles durcheinandergewirbelt. Zwar könnten Bewertungen von Immobilienbeständen sinken, doch gibt es bereits ein Licht am Ende des Tunnels. Da sich kaum noch jemand das Bauen leisten kann, steigen Mietwohnungen in der Gunst der Menschen. Unternehmen wie LEG Immobilien könnten profitieren, wenn…ja wenn einige Details nicht wären. Lesen Sie mehr!
Die LEG Immobilien SE ist ein 1970 gegründetes und seit 2013 an der Börse notiertes, deutsches Immobilienunternehmen mit Fokus auf Wohnimmobilien. Zum Bestand gehören rund 167.000 Wohnungen, wovon 95% auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen entfallen.
Diese Bewertung überzeugt – zunächst
LEG blieb im 3. Quartal 2022 auf Kurs und konnte die Funds from Operations (FFO) in den ersten 9 Monaten um 12% auf 374,3 Mio € steigern. Die FFO gilt als wesentliche Kennzahl für die nachhaltige Ausschüttungskraft und klammert nicht zahlungswirksame Wertänderungen der Immobilien sowie Sonderfaktoren aus. Wachstumseffekte lieferten die höheren Mieteinnahmen sowie die im Vorjahr umgesetzten Akquisitionen.Der Leerstand erreichte mit 2,1% einen neuen Tiefststand.
Der Nettovermögenswert (NAV), der die Verkehrswerte der Immobilien abzüglich der Finanzverbindlichkeiten darstellt, belief sich auf 163,21 € pro Aktie. Dies entsprach einem starken Anstieg von 11,7%. Angesichts der gestiegenen Zinsen wird für das 2. Halbjahr mit einem Rückgang des Nettovermögenswertes um 3 bis 5% gerechnet. Damit liegt der erwartete NAV immer noch deutlich über dem Aktienkurs, was LEG sehr günstig erscheinen lässt.
So sollten Sie die Aktie sehen
Finanziell ist LEG gut aufgestellt. Das Unternehmen erwirtschaftet einen planbaren Cashflow. Die Nettoverschuldung liegt mit 42% in Relation zum Immobilienvermögen auf einem noch moderaten Niveau. Die Verbindlichkeiten weisen eine durchschnittliche Restlaufzeit von 6,8 Jahren auf. Für 2022 rechnen wir angesichts des steigenden FFOs mit einem Anstieg der Dividende.
Ab 2023 soll sich die Dividendenpolitik auch nach den Investitionen sowie den Verkaufserlösen richten. Auch wenn die Investitionen deutlich reduziert werden sollen, birgt dies eine Unsicherheit über die künftige Dividendenentwicklung. Die aktuelle Dividendenrendite in Höhe von rund 6% ist daher leider nicht in Stein gemeißelt. Die Aktie ist dennoch nicht uninteressant. Seien Sie angesichts des Marktumfeldes aber vorsichtig.