Angela Merkel – Portrait
Seit dem Jahre 2005 vertritt Angela Merkel unser Land als deutsche Bundeskanzlerin.
Aus Anlass der bald anstehenden Bundestagswahlen geben wir Ihnen hier einen kurzen Überblick über ihr Leben und ihren Werdegang.
Elternhaus und junge Jahre
Die deutsche Bundeskanzlerin wurde am 17. Juli 1954 als Angela Dorothea Kasner in Hamburg geboren. Ihre Vater, Horst Kasner, hatte in Hamburg und Heidelberg Theologie studiert, ihre Mutter, Herlind Kasner, arbeitete als Lehrerin für Englisch und Latein.
Bereits wenige Wochen nach Angelas Geburt zog die Familie in die ehemalige DDR, da der Vater dort eine Pfarrstelle antrat.
Von 1961 bis 1973 besuchte Angela Kasner die Oberschule in Templin, wo sie charakterlich und sozial als eher unauffällig beschrieben wurde.
Dafür zeigte sie schon in jungen Jahren überdurchschnittliche schulische Leistungen, besonders in den Fächern Russisch und Mathematik.
Ihr Abitur an der Erweiterten Oberschule bestand sie mit einem Notendurchschnitt von 1,0.
Studium und Promotion
Gleich darauf zog die junge Angela Kasner nach Leipzig, wo sie an der damaligen Karl-Marx-Universität das Studium der Physik aufnahm.
Ein Jahr nach Studienbeginn lernte sie ihren ersten Mann, den Physikstudenten Ulrich Merkel kennen. Die beiden ließen sich am 03. September 1977 in Templin trauen.
Angela Merkel schloss ihr Studium im Jahre 1978 erfolgreich mit einer Diplomarbeit zum Thema Statistische und Chemische Physik ab, die gleichzeitig als Forschungsbeitrag am Institut für Isotopen- und Strahlenforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR eingereicht wurde.
Für genau diese Einrichtung nahm sie dann auch eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Theoretische Chemie an und zog mit ihrem Mann nach Ost-Berlin, 1981 wurde die Ehe jedoch kinderlos geschieden.
Im Januar 1986 reichte sie ihre Dissertationsschrift ein und wurde mit der Auszeichnung „magna cum laude“ promoviert.
Ihren jetzigen Mann, Joachim Sauer, lernte Angela Merkel ebenfalls an der Akademie kennen, die beiden heirateten im Jahre 1998.
Die politische Karriere beginnt
Politisch war die jetzige Bundeskanzlerin damals noch eher wenig aktiv, war sie doch weder Mitglied der SED noch einer Blockpartei und auch nicht in kirchlichen Organisationen tätig.
Einzig die Beschäftigung als Kulturreferentin ihrer FDJ-Gruppe kann zu dieser Zeit als nichtberufliches Engagement gezählt werden.
Noch während der Wende begann Angela Merkel dann aber, für den Demokratischen Aufbruch zu arbeiten, einer neu gegründeten, ursprünglich links ausgerichteten Organisation.
Gemeinsam mit dem Bündnispartner Ost-CDU gelang dann bei der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 ein faktischer Wahlsieg und Merkel wurde in der daraufhin geschlossenen Koalition stellvertretende Regierungssprecherin.
Nach der Wiedervereinigung erhielt Angela Merkel, die nun Mitglied der mit dem Demokratischen Aufbruch und der Ost-CDU fusionierten Westdeutschen CDU war, eine Stelle im Bundespresseamt.
Gleichzeitig bewarb sie sich um ein Bundestagsmandat und gewann bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl ihren Landkreis mit 48,5 Prozent der abgegebenen Erststimmen.
Von der Ministerin zur Bundeskanzlerin
Mit der Unterstützung durch Helmut Kohl wurde Merkel am 18. Januar 1991 als Ministerin für Frauen und Jugend vereidigt, hatte in dieser Position allerdings kaum faktischen Einfluss.
Noch im selben Jahr wählte man sie jedoch zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden und zwei Jahre später folgte sie Günther Krause als CDU-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern nach.
Im Jahre 1994 wechselte sie überraschend das Amt und wurde Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, vier Jahre später folgte dann die Ernennung zur CDU-Generalsekretärin auf den Vorschlag von Wolfgang Schäuble.
Währen der großen CDU-Spendenaffäre kam Angela Merkel ihr Quereinstieg in die Politik gelegen, denn ihr Ruf galt als unbelastet. So wurde sie am 10. April 2000 in Essen zur CDU-Bundesvorsitzenden berufen.
Nach der für die CDU/CSU verlorenen Bundestagswahl 2002 errang Angela Merkel die Mehrheit für den Fraktionsvorsitz und wurde somit Oppositionsführerin.
Drei Jahre später war es dann soweit: Im November 2005 wurde sie zur Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt und stand in dieser Legislaturperiode damit am Kopf einer großen Koalition.
Angela Merkel ist sowohl die erste Frau, die dieses Amt jemals innehatte, als auch die jüngste Bundeskanzlerin der Geschichte der Bunderepublik.