Bill Miller: Überflieger dank Value Investing
Bill Miller wurde 1950 in Laurinburg, North Carolina geboren. 1972 beendete er die Washington & Lee Universität mit einem Abschluss in Wirtschaft.
Miller ist Portfolio-Manager für den Legg Mason Value Trust (LMVTX) Fonds. Unter seiner Führung konnte dieser eine der längsten Glückssträhnen in der Geschichte der Anlagefonds verbuchen.
Bill Miller: Ein Händchen für Anlagefonds
So konnte die Rendite des LMVTX-Fonds zwischen 1991 und 2005 den S&P 500 Index 15 Jahre nacheinander schlagen. Millers Fonds wuchs von 750 Millionen Dollar im Jahr 1990 auf mehr als 20 Billionen Dollar 2006 an.
Er arbeitete als Schatzmeister für J. E. Baker Co., bevor er 1981 zu Legg Mason kam; 2007 wurde er Vorsitzender und Investmentleiter bei Legg Mason Capital Management. Miller war darüber hinaus als Vorsitzender des Kuratoriums des Santa Fe Institutes tätig, einem der führenden Zentren für interdisziplinäre Forschung im Bereich der Theorie komplexer Systeme.
In der November-Ausgabe 2006 beschrieb Andy Serwer vom Fortune Magazine Bill Millers Investment-Stil als ikonoklastisch. Man könne nicht einfach so vorgehen, wie er es in dieser konkurrenzbetonten, sehr effizienten Welt der Aktienwahl durch Folgen der Masse getan hat. Miller habe jahrzehntelang freidenkerische Überflieger studiert und sei dabei selbst einer geworden.
Bill Miller ist ein selbst ernannter „Value Investor“, ein Investor, der überwiegend Interesse an Unternehmen mit hoher Substanz hat. Seine eigene Definition eines Value-Investors deckt sich jedoch in einigen Punkten nicht mit der vorherrschenden, traditionellen Definition.
Miller ist der Meinung, dass jede Aktie eine Wertaktie sein kann, wenn sie zu einem günstigeren Preis gehandelt wird als sie eigentlich wert ist. Investoren können von Millers Investment-Prinzip lernen, das die Grundlage für den 15 Jahre dauernden Benchmark-Rekord des Legg Mason Value Trust Fonds bildet.
Zwei Faktoren für den Erfolg
Seinen Erfolg schreibt Miller zwei Faktoren zu: Fundierten Sicherheitsanalysen und dem Aufbau des Portfolios. In einem Schreiben an die Investoren von Value Trust hat Bill Miller 2006 diese beiden Faktoren erläutert:
„Value-Investing bedeutet, zu fragen, welche Werte wirklich die besten sind und nicht anzunehmen, dass etwas teuer sein muss, weil es teuer erscheint: Eine Aktie, die im Preis gefallen ist und mit niedrigen Multiplikatoren gehandelt wird, muss nicht zwangsläufig günstig sein.
Manchmal ist Wachstum preiswert und Wert teuer. Wir erstellen Portfolios unter Benutzung der ‚Diversifikation von Faktoren‘. Wir besitzen eine Reihe gemischter Unternehmen mit unterschiedlichen grundlegenden Bewertungsfaktoren.
Wir haben sowohl ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis als auch ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis, ein hohes Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie ein niedriges.
Die meisten Investoren tendieren dazu, bezüglich dieser Bewertungsfaktoren relativ undifferenziert zu sein. Mitte der 1990er-Jahre begannen wir, Portfolios zu erstellen, die eine größere Diversifikation von Faktoren hatten. Dies wurde zu unserer Stärke.
Wir besitzen sowohl ein niedriges als auch ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis, doch wir besitzen beides aus dem gleichen Grund: Wir denken, dass sie den falschen Preis haben.
Wir unterscheiden uns von vielen wertorientierten Investoren, indem wir bereit sind, teuer aussehende Aktien zu analysieren, um zu sehen, ob sie es wirklich sind. Die meisten sind es tatsächlich, doch nicht alle. Je häufiger wir mit unseren Einschätzungen richtig liegen, desto häufiger profitieren Aktionäre und Klienten.“
Bill Millers Publikationen
- „The Man Who Beats The S&P: Investing With Bill Miller“ von Janet Lowe (2002)