Dr. Stefan Schulte: Mächtiger Mann an der Fraport-Spitze

Stefan Schulte steuert seit 2009 in der Position des Vorstandsvorsitzenden die Geschicke der Fraport AG, die börsennotierte Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens.
Bevor der 1960 geborene Wuppertaler er seine lange Management-Karriere startete, absolvierte Schulte eine Lehre als Bankkaufmann. Daran schloss er ein BWL-Studium an.
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre promovierte der Fraport-Chef an der Universität zu Köln zum Dr. rer. pol.
Der Weg zum Flughafenboss
Seine Karriere begann der gelernte Bankkaufmann 1991 in der Abteilung für Konzernentwicklung der Deutschen Bank.
Von 1996 bis 2000 war Schulte zuerst für Mannesmann Arcor in Eschborn tätig. Hier kam ihm die Position des Bereichsleiters Controlling und Interconnection zu, bevor er bei Infostrada S.p.A., der damaligen italienischen Festnetztochter der Mannesmann/Vodafone-Gruppe mit Sitz in Mailand, einstieg. Dort bekleidete der Wuppertaler wiederum den Posten des Finanzvorstands (Chief Financial Officer).
Daraufhin zog es den Manager zurück nach NRW. Als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor war er zwischen 2001 und 2003 bei der DEUTZ AG in Köln angestellt, wo er den kaufmännischen Bereich sowie die Felder Personal und Recht verwaltete.
Aufgabenbereiche bei Fraport
Als Schulte 2003 zum Unternehmen stieß, verantwortete er als Finanzvorstand zunächst den kaufmännischen Bereich, die IT-Dienstleistungen und das Beteiligungsgeschäft.
Nachdem er im April 2007 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG ernannt wurde, war der promovierte Manager für die Felder Flug- und Terminalbetrieb, Ausbau, Sicherheit, Immobilien- und Facility Management sowie für die Rechtsangelegenheiten verantwortlich.
Seit September 2009 ist Schulte nun schon Vorstandsvorsitzender der AG. In dieser Funktion unterliegen ihm seitdem die Geschäftsbereiche Aviation, Ground Handling, Retail & Real Estate sowie External Activities & Services.
Dementsprechend fallen beim Konzern die zentralen Felder “Akquisitionen und Beteiligungen”, “Compliance”, “Werte- und Risikomanagement”, “Rechtsangelegenheiten und Verträge”, “Revision”, “Unternehmensentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit” und “Unternehmenskommunikation” in sein Ressort.
Schulte sieht hierbei die essenziellen Herausforderungen in den Investitionen für die Modernisierung und Erweiterung der Flugbetriebsanlagen und deren Finanzierung.
Den Flughafen Frankfurt versteht der Chef dabei als “das Tor zur Welt für Hessen und für Deutschland, das wir in einer globalisierten Welt dringend brauchen – und zwar wettbewerbsfähig“.
Und auch die Interessen der Aktionäre hat Schulte dabei stets im Blick.
Dass all dies jedoch nicht so einfach mit den Interessen der Anwohner und der dabei immer wieder im Fokus stehenden Lärmobergrenzen und eingeschränkten Betriebszeiten zu vereinbaren ist, lässt sich ein ums andere Mal in der deutschen Medienlandschaft verfolgen.
Zahlreiche Bürgerinitiativen wie etwa Protestfrühstücken vor Schultes Villa sind die daraus folgende Reaktion der Lärmgeplagten.
Zusätzliches Engagement über den eigenen Konzern hinaus
Im Executive Committee des europäischen Verbands der Flughäfen, Airport Council International (ACI), ist Schulte ebenso Mitglied wie beim ACI World Board.
Außerdem ist er Teil des Aufsichtsrates der Deutsche Post AG und hat verschiedene Mandate bei Universitäten, Stiftungen und Vereinen der Region Rhein-Main inne, so etwa bei der Erich-Becker-Stiftung, die sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung einsetzt.
Anfang 2012 wurde Schulte darüber hinaus in die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) aufgenommen und ist seit Mitte 2013 Präsidiumsmitglied des Wirtschaftsrates der CDU.