Effektivverzinsung beim Skonto: Clever sparen zahlt sich aus
Lieferanten bieten einem oft Skonto an, wenn man pünktlich die Rechnung bezahlt. Das hat natürlich den Vorteil, dass sie nicht lange auf ihr Geld warten müssen.
Doch welchen Nutzen kann man als Käufer daraus ziehen, wenn man rechtzeitig überweist? Die Effektivverzinsung beim Skonto beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Denn damit kann man ausrechnen, wie sehr sich schnelles Bezahlen lohnt.
Skonto bei Rechnungen
Kaufleute geben in der Regel ihren Kunden 1 bis 3 Monate Zeit, die Rechnung zu bezahlen. Da kommt der sogenannte Lieferantenkredit ins Spiel. Weil dieser Zeitraum sehr lange ist, locken die Lieferanten ihre Kunden mit Skonto.
Das bedeutet, der Kunde soll besonders schnell zahlen, meist innerhalb von 10 Tagen. Wenn er das macht, bekommt er als Belohnung einen Rabatt, häufig in Höhe von 2% bis 3%.
Schafft der Kunde nicht rechtzeitig zu zahlen, entfällt dieser Nachlass, und er muss den gesamten Betrag bezahlen.
Effektivverzinsung
Wenn man von Effektivverzinsung-Skonto spricht, geht es um die Zinsrate, die man in Form des Lieferantenkredits bekommt. Mit folgender Formel kann man diesen Zinssatz berechnen:
Effektivverzinsung = Skontosatz * (360 / Zahlungsziel abzüglich Skontozeitraum)
Man benötigt für die Berechnung des Effektivverzinsung-Skontos also zwei Zeitpunkte: Zum einen, wann man spätestens zahlen muss, und zum anderen, wann das Skonto-Angebot abläuft. Die Differenz aus diesen beiden Zahlen fügt man in die Formel ein.
Mit Hilfe dieser Rechnung erhält man schnell den Effektivzins und kann entscheiden, ob sich ein sofortiges Bezahlen lohnt. Effektivverzinsung beim Kredit: Wie man die tatsächlichen Kosten berechnet
Effektivverzinsung: Beispiel
Nehmen wir ein Unternehmen, dass für 5.000 € Waren bestellt hat. Vom Lieferanten erhält die Firma eine Rechnung mit Zahlungsziel 60 Tagen. Gleichzeitig werden 3% Skonto gewährt, wenn das Geld innerhalb von 10 Tagen überwiesen wird.
Mit obiger Formel für das Effektivverzinsung-Skonto berechnen wir die Differenz der beiden Zahlungsziele: 60 – 10 = 50. In der Rechnung sieht das dann folgendermaßen aus:
3% * (360 / 50) = 21,6%
Der Lieferantenkredit entspricht demnach einer Effektivzinsrate von 21,6% per anno.
Effektivverzinsung-Skonto: Fazit
Kaufleute wollen natürlich möglich schnell an ihr Geld herankommen. Deshalb gewähren sie derartige Kredite, die – auf das Jahr gerechnet – sehr hoch wirken können.
Als Kunde hat man bei solch hohen Zinsen oft den Vorteil, dass man die Rechnung sofort bezahlen kann. Schließlich wäre selbst ein kurzfristig aufgenommener Kredit meist günstiger, als wenn man den Lieferantenkredit nicht nutzen würde. Effektivverzinsung und Nominalverzinsung: Was Sie beachten müssen
Dieses Prinzip wird Skontoausnutzung genannt und ist sehr sinnvoll, vor allem bei hohen Rechnungsbeträgen. Dann kann man die offenen Beträge kurzfristig begleichen und holt für sich auf diese Weise einen kleinen Gewinn gegenüber einer Zwischenfinanzierung heraus.
Letztlich muss aber immer der Kunde entscheiden, ob er das Effektivverzinsung-Skonto nutzen möchte. Der Verkäufer kann ihm den Lieferantenkredit lediglich anbieten.