Industrieproduktion Deutschland – so stark ist der Sekundärsektor
Die Industrieproduktion Deutschlands spiegelt die wirtschaftliche Leistung gut wider. Deshalb achten auch Privatanleger darauf. Insbesondere wenn es darum geht einen Trend oder eine Trendwende zu erkennen, lohnt sich der Blick auf die monatlich veröffentlichten Zahlen.
Der Begriff der Industrieproduktion hat seinen Ursprung im 18. und 19. Jahrhundert. Mit dem Beginn der Industrialisierung entstanden auch Methoden, um die Leistung und die Veränderungen zu messen. Oft wird die Industrieproduktion auch als „industrieller Output“ bezeichnet.
Der Hintergrund der Industrieproduktion
Während im sogenannten Primärsektor die Produktion und der Abbau von Rohstoffen betrachtet wird, befasst sich die Industrieproduktion mit dem Sekundärsektor. Dieser steht für die industrielle Produktion. Er umfasst alle hergestellten und ausgestoßenen Güter, Produkte und Waren. All dies fliest auch in die Analyse der Industrieproduktion Deutschland mit ein.
Berechnung der Industrieproduktion in Deutschland
Um einen Überblick über die gesamte wirtschaftliche Leistung im sekundären Sektor zu bekommen, werden die Produktionen aller Industriebranchen in Deutschland addiert. So zeichnen sich auch jeweils Schwergewichte bei den Umsatzanteilen der einzelnen Branchen ab und Anleger können untersuchen, ob ein Industriezweig sich besser entwickelt als ein anderer.
In Deutschland ist üblicherweise insbesondere die Automobilindustrie das Maß aller Dinge, wenn es um den Anteil des Gesamtumsatzes der Industrie geht. Erst dann folgen Maschinenbau, Chemische Industrie und Elektroindustrie. Die Automobilbranche ist dabei oft doppelt so stark wie die drei genannten jeweiligen Verfolger.
Industrieproduktion weltweit
Die Industrieproduktion in Deutschland ist also kaum überraschend von der technischen Produktion abhängig. Werden weniger Autos verkauft und produziert, sinkt dadurch die gesamte Industrieproduktion. Weltweit sieht das Bild aber etwas anders aus.
Natürlich liegen hier die Rohölproduktion und der Bergbau meilenweit vorne. Erst dann folgen Pharmaindustrie und Tabakindustrie mit recht konstanten Werten. Für Privatanleger ist die Industrieproduktion auch eine Möglichkeit, um nach stabilen Wirtschaftszweigen zu suchen.
Industrieproduktion Deutschland im Vergleich zu Europa
Deutschland ist nach Einführung des Euros noch eine Zeitlang im Gleichschritt mit den anderen europäischen Staaten bei der Industrieproduktion gelaufen. Doch wie die untere Grafik zeigt, änderte sich dies ab etwa 2004. Kurz vor der Beginn der Schuldenkrise 2008 gab es ein erstes Extrem, was die Differenz zu den Nachbarstaaten angeht.
Seit 2010 ist dies aber noch viel drastischer: Die Industrieproduktion Deutschland ist etwa 15 – 20 % stärker als im Jahr 2000. Dagegen liegt der industrielle Output der anderen Staaten 15 – 30 % unter der ehemaligen Leistung. Allein hier wird deutlich, wie viel Aussagekraft die Industrieproduktion als Indikator hat. Deshalb sollten Privatanleger die Zahlen der Industrieproduktion in Deutschland immer im Auge behalten.