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Kosten, Nutzen, Nachfrage – so entstehen Extra-Gewinne

Inhaltsverzeichnis

Auch wenn nicht jeder Anleger eine betriebswirtschaftliche Ausbildung hat, so betritt er eigentlich mit jedem Investment die Welt der Ökonomie. Hier gibt es etliche Fachbegriffe, die für grundlegende wirtschaftliche Gedanken stehen, aber schnell überlesen werden, wenn ihre Bedeutung nicht auf Anhieb zugeordnet wird.

Produzentenrente: Definition und Abgrenzung

Ein Beispiel ist die Produzentenrente. Der Definition zufolge ist sie die Differenz zwischen Marktpreis und den Herstellungskosten. Es geht um den Gewinn von Unternehmen oder Privatpersonen. Zwar bezieht sich bei der Produzentenrente die Definition auf den Verkaufserlös, der über den Produktionskosten liegt (und damit auf den Gewinn), doch hier geht es mehr um den ökonomischen Grundgedanken von Kosteneinsatz und Nutzen. Letzterer hängt von der Nachfrage durch die Käufer ab, also vom Marktpreis.

Was sind Hersteller und Käufer bereit auszugeben?

Wer effizient produziert bzw. einkauft, hat einen umso größeren Nutzen, je mehr ein Käufer bereit ist zu zahlen. Damit entsteht ein Extra-Gewinn. Und der liegt über dem durchschnittlichen Gewinn, den ein Hersteller in seiner Preiskalkulation mindestens erzielen will – der Reservationspreis. Unter dem wäre er nämlich nicht bereit, Waren einzukaufen oder zu produzieren. Dieser Bereitschaft steht dann die Bereitschaft des Käufers gegenüber, einen bestimmten Preis zu zahlen.

Je mehr ein Käufer zahlt, desto höher ist die Produzentenrente. Sie ist aber trotz aller Ähnlichkeit nicht ganz identisch mit dem Gewinn im bilanztechnischen Sinn. Der ergibt sich aus dem Erlös abzüglich aller Kosten, inklusive Fixkosten. Dagegen ist die Produzentenrente per Definition die Differenz zwischen dem Erlös und nur den variablen Kosten.

Höherer Marktpreis, höhere Rente

Der Grund: Variable Kosten lassen sich beeinflussen, um die Herstellung bzw. den Einkauf so effizient zu gestalten, dass ein Hersteller mindestens den zuvor erwähnten Reservationspreis kalkulieren kann. Dieser gerade noch akzeptable Preis ist seine Preisuntergrenze, um mit einem Mindesterlös kostendeckend zu arbeiten.

Ein Beispiel: Liegt der Reservationspreis für ein Smartphone bei 250 Euro, das dann für 350 Euro verkauft wird, beträgt die Produzentenrente 100 Euro. Bei einer gefragten Sonderedition kann der Preis und damit die Rente durchaus um einiges höher sein. Umgekehrt verhält es sich mit der Konsumentenrente: Ein Käufer, der bereit wäre, für das Smartphone 400 Euro auszugeben, es aber für 350 Euro erwirbt, hat eine Konsumentenrente von 50 Euro.

Einkommen ohne Zusatzleistung

Die Produzentenrente entsteht also durch die Nachfrage und die Bereitschaft, einen bestimmten Preis zu zahlen. Sind die Kosten gedeckt, bringt alles darüber einen Extra-Gewinn, ein Einkommen ohne eine aktuelle Gegenleistung. Dies ist auch die Definition des Grundbegriffs einer Rente im Allgemeinen. Ein Einkommen ohne aktuelle Gegenleistung kann beispielsweise aus einer Geldanlage entstehen. Was zählt, ist allein der Marktpreis, also Kursgewinne, sonstige Erträge und Zinsen. Wird dieses Einkommen regelmäßig gezahlt, so kann es sich auch um eine Leibrente, etwa in Form einer privaten Altersvorsorge, handeln. Hat ein Produzent eine solche abgeschlossen, so wäre dies dann tatsächlich eine Produzentenrente – auch im Sinne einer Altersrente.

Insgesamt mag sich mancher fragen, warum man statt von Produzenten- und Konsumentenrente nicht einfacher von Gewinnen spricht. Die Begriffe gehen auf den britischen Nationalökonomen Alfred Marshall zurück und haben einen festen Platz in der Theorie von Angebot und Nachfrage bzw. Grenznutzen. Die wiederum ist Bestandteil der Wohlfahrtsökonomie, einem Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Im Vordergrund steht die Frage, wie sich knappe Ressourcen optimal zur Maximierung des Wohlstands einsetzen lassen.