Schuldenuhr für Deutschland – eine Anzeige für steigende Staatsverschuldung
An den Schuldenuhren für Deutschland kann man ablesen, wie hoch die Staatsverschuldung des deutschen Staates ist.
Sie geben zudem den Anstieg der öffentlichen Verschuldung pro Sekunde an.
Schuldenuhren in Deutschland geben Schätzungen wieder
Die Gesamt-Verbindlichkeiten umfassen dabei sowohl die Neuverschuldung Deutschlands aus Staatsanleihen, als auch die zu leistenden Zinszahlungen und den Zinseszins-Effekt.
Letzterer bezeichnet die Zinsen, die man auf noch nicht abgegoltene Zinszahlungen entrichten muss.
Jedoch geben die Schuldenuhren lediglich Schätzungen wieder: Bei den Berechnungen geht man vom Schuldenstand des vergangenen Jahres aus. Auf dieser Basis schätzt man die Neuverschuldung des laufenden Jahres inklusive der Zinseffekte.
Doch diese Haushaltspläne geben oft nicht die reale Entwicklung der Staatsausgaben wieder.
Und erst im folgenden Frühjahr veröffentlicht das statistische Bundesamt genaue Schuldenzahlen für das Vorjahr.
Zudem ist der Anstieg der Schulden in der Regel nicht so linear, wie er auf der Anzeige erscheint: Tagsüber wachsen die Schulden schneller als nachts.
Außerdem sinken die Verbindlichkeiten Deutschlands am 10. jedes Monats für einige Tage. Dann nämlich zahlen Unternehmen die Lohn- und Umsatzsteuer.
Mehrere Schuldenuhren in Deutschland
Die erste Schuldenuhr hat man 1989 in New York installiert.
In Deutschland gibt es mehrere Schuldenuhren. Eine ist seit Juni 2004 an der Zentrale des Bundes der Steuerzahler in Berlin zu finden.
Auch am ehemaligen Wiesbadener Sitz dieses Vereins, der sich unter anderem für die Senkung der Steuerlast einsetzt, gibt es seit Juni 1995 eine Schuldenuhr für Deutschland.
Neben der aktuellen Staatsverschuldung und deren Anstieg pro Sekunde zeigt dieser Zähler außerdem die Belastung pro Einwohner Deutschlands an.
Auch die Schuldenuhr im Haus der Geschichte in Bonn zeigt diese 3 Zahlen an.
Eine etwas andere Schuldenuhr befindet sich in Deutschland im Rathaus von Düsseldorf: Sie zeigt an, wie lange die Stadt schon schuldenfrei ist.
Langenfeld ist dies schon seit 2008. Zu dem Zeitpunkt hat die Stadt deswegen ihre Schuldenuhr abmontiert.
Schuldenuhren in Deutschland mit plakativem Zweck
In jedem Fall haben Schuldenuhren einen plakativen Zweck: Sie sollen dem Bürger veranschaulichen, wie unglaublich hoch die Verschuldung des Staates oder der jeweiligen Gemeinde ist.
Der Bund der Steuerzahler kämpft dabei für einen Abbau der Staatsschulden – also dafür, dass die Uhr rückwärts läuft.
Das Jahr 2013 scheint ein erster Schritt in diese Richtung zu sein: Die Schuldenuhr für Deutschland tickt durch die satten Steuereinnahmen langsamer. Pro Sekunde wachsen die Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand nun um 870 anstelle von 1335 Euro im vergangenen Jahr an.
Dennoch schätzt der Bund der Steuerzahler, dass die Neuverschuldung 2013 bei über 17 Milliarden Euro liegen werde.
Jedoch gibt es auch Kritiker von Schuldenuhren: Unter anderem Gewerkschaften bemängeln ihre angebliche Einseitigkeit. Schließlich müsse man einer Soll- auch immer eine Habenseite gegenüberstellen.
Es sei also wichtig, auch die privaten Vermögen und deren Zuwachs anzuzeigen.