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Was ist säkulare Stagnation und warum ist diese gefährlich?

Inhaltsverzeichnis

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht seit geraumer Zeit mit niedrigen Zinsen und mit dem Aufkauf von Staatsanleihen im großen Stil das Wirtschaftswachstum in Europa wieder anzukurbeln.

Dabei fällt immer wieder der Begriff säkulare Stagnation. Doch was steckt hinter dem Begriff und was hat dieser Zustand für Auswirkungen auf jeden Einzelnen, dies wissen oft nur wenige Anleger.

Was ist säkulare Stagnation?

Der Begriff säkulare Stagnation stammt aus der Volkswirtschaftslehre. Top-Ökonomen wie John Maynard Keynes (Keynesianismus) und Alvin Hansen hatten den Begriff in den 30er Jahren erstmals geprägt. Inzwischen wird die These unter aktuellen Ökonomen wie Lawrence Summers oder Paul Krugman wieder aufgegriffen.

Säkulare Stagnation beschreibt einen wirtschaftlichen Zustand, der von einem niedrigem oder gar keinem Wirtschaftswachstum, niedriger Inflation, niedrigen Zinsen und gleichzeitig hohem Pro-Kopf-Einkommen geprägt ist.

Dabei übersteigt die Sparquote die Investitionsquote, wodurch das Gesamtvermögen privater Haushalte weiter steigt. So hat das Geldvermögen der in Deutschland lebenden Menschen in 2014 erstmals die Marke von 5 Billionen € überschritten und steigt weiter.

Säkulare Stagnation am Beispiel Europa und Deutschland

Der Zustand der säkularen Stagnation lässt sich daneben gut auf die wirtschaftliche Situation in Europa übertragen. Die EZB versucht verzweifelt mit niedrigen Zinsen die Inflationsrate zu heben und das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen – bislang mit mäßigem Erfolg.

Auch in Deutschland sind bereits seit einiger Zeit Anzeichen einer säkularen Stagnation erkennbar. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs sinkt das Wirtschaftswachstum in Deutschland kontinuierlich. In den vergangenen Jahren bewegte sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland zwischen 0 und 2% – ein Musterbeispiel in Sachen säkularer Stagnation.

Auswirkungen der säkularen Stagnation

Die säkulare Stagnation ist deshalb so gefährlich, da diese langfristig zu einem Ungleichgewicht zwischen Investitionstätigkeit und Sparverhalten führt.

Dadurch investieren Marktteilnehmer (Unternehmen, Konsumenten) immer weniger, die Investitionstätigkeit sinkt, das Wirtschaftswachstum flaut ab. Gleichzeitig jedoch steigt die Sparquote, das Wirtschaftswachstum wird somit noch weiter gebremst, ein Teufelskreis entsteht.

Die Geldpolitik der Notenbank verpufft dabei zusehends, da sich die nominellen Zinsen bereits an der Untergrenze befinden. Damit ist der Handlungsspielraum der Notenbanken eingeschränkt, weitere Zinssenkungen sind kaum mehr möglich. Damit wird die Wirtschaft anfällig. Droht eine Rezession, können die Notenbanken durch niedrige Zinsen nicht mehr gegensteuern.

Gute Zeiten für Kreditnehmer, schlechte Zeiten für Sparer

Für Häuslebauer und Kreditnehmer ist dieses Umfeld zwar positiv, da sie langfristig mit niedrigen Zinsen rechnen können. Doch für Sparer, Anleger und für die Wirtschaft hat eine säkulare Stagnation teilweise verheerende Auswirkungen.

Anleger, die ihr Geld auf Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten parken, erhalten kaum mehr Zinsen und erleiden unter Abzug der Inflationsrate sogar einen Vermögensverlust.

Noch schwerwiegender ist jedoch die schleichende Geldentwertung, die durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken (Quantitative Easing) gefördert wird. Durch das Öffnen der Geldschleusen wird die eigene Währung geschwächt, der Wert des Euros schwindet.

Was für exportorientierte Unternehmen ein Segen ist, bedeutet für Sparer und Festgeldanleger eine Entwertung ihrer Sparguthaben. Anleger können sich dadurch wehren, indem sie ihr Vermögen breit streuen und zum Beispiel in Aktien von Qualitätsunternehmen investieren.