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Galgenbichl: Zwischenspeicher im Dienste einer hocheffizienten Wassernutzung

Inhaltsverzeichnis

Das 200 Meter unterhalb der Kölnbreintalsperre gelegene Kraftwerk Galgenbichl hat als so genanntes Pumpspeicherkraftwerk eine doppelte Funktion.

Im Turbinenbetrieb erzeugt es mit dem Wasser des Kölnbreinspeichers elektrische Energie, während im nächtlichen Pumpbetrieb nicht benötigte Energie aus anderen Kraftwerken veredelt wird.

Dies geschieht, indem Wasser aus dem Vorspeicher Galgenbichl in den höher gelegenen Kölnbreinspeicher zurückgepumpt wird.

Galgenbichl: Technologie auf hohem Niveau

Technisch besteht das Kraftwerk aus zwei Isogyre-Pumpturbinen in horizontaler Anordnung. Mit ihnen werden zwei Generatoren betrieben, die jeweils eine Nennleistung von je 70 MVA aufweisen.

Bei einer mittleren Fallhöhe von 198 Meter und einer Durchflusskapazität von 70 Kubikmeter pro Sekunde können die Turbinen und Generatoren entweder bis zu 120 MW elektrischen Strom erzeugen und an das Netz abgeben oder bis zu 116 MW zum Hochpumpen des Wassers in den Speicher Kölnbrein aufwenden.

Stolze 76,0 Mio. kWh beträgt die jährliche Regelarbeitsleistung des 1977/78 in Betrieb genommenen Kraftwerks.

Die Hauptstufe der Maltakraftwerke besteht aus den Speichern Galgenbichl und Gößkar und dem Kraftwerk Rottau. Gespeist wird der Galgenbichlspeicher mit dem Wasser der Oberen Lieser.

Gemessen an den Ausmaßen der höhergelegenen Kölnbreintalsperre ist die Staumauer des Galgenbichlspeichers geradezu zierlich. Der Galgenbichspeicher hat zwei Sperrwerke, einen Kiesschüttdamm, der mit einer Asphaltbetonoberfläche beschichtet ist und eine aus Beton errichtete Sperrmauer.

Die Mauer hat eine Kronenlänge von 85 Meter und erreicht eine Höhe von 15 Meter, während der Damm bei 115 Meter Kronenlänge auf eine Höhe von 50 Meter kommt.

Der 1.704 Meter hoch gelegene Stausee hat ein maximales Fassungsvermögen von 4,4 Millionen Kubikmeter und ein Einzugsgebiet von 77,3 Quadratkilometer.

Kleinere Ausgleichsspeicher zur kurzfristigen Optimierung

Zum System der Hauptstufe zählt außerdem noch der Ausgleichsspeicher Gößkar. Er liegt etwa 10 Kilometer entfernt, ist aber durch in den Berg gebohrte Tunnelsysteme mit den anderen Speichern verbunden.

Obwohl sein Volumen mit nur 1,8 Millionen Kubikmeter deutlich unter den 4,4 Mio. Kubikmeter des Galgenblichspeichers liegt, sind die Ausmaße der Staumauern etwa gleich. Die Staumauer des Speichers Gößkar hat eine Kronenbreite von 5 Metern bei einer Kronenlänge von 260 Metern. Insgesamt erreicht dieses Sperrwerk eine Höhe von 55 Meter.

Das Ziel der gesamten Kraftwerkskonstruktion ist es, das Wasser auf seinem Weg ins Tal möglichst oft und möglichst effektiv zu nutzen. Dieser Aufgabe dienen die unterschiedlichen Speicher.

Während beim am höchsten gelegenen Kölnbreinspeicher vor allem die Sammelfunktion für den regenärmeren Winter die Ausmaße der Sperre diktierte, dienen die kleineren Stausee vor allem dem kurzfristigen Ausgleich.

Deshalb ist hier weniger die Gesamtgröße entscheidend, als vielmehr die Frage, welche Wege das Wasser zurücklegen muss, wenn es aus den Zwischenspeichern wieder in die höher gelegenen Stauseen zurückgepumpt wird.

Damit wird deutlich, dass einzelne Tropfen den langen Weg ins Tal unter Umständen mehrmals zurückgelegt haben, bevor sie die Unterstufe erreichen.