Aktienmarkt-Krise: Kommt jetzt die Gold-Rallye?

Kann der Goldpreis demnächst seine Renaissance als Krisenmetall feiern? Ich habe das einmal für Sie untersucht. (Foto: Image Wizard/Shutterstock)
Dem gelben Edelmetall werden vor allem 2 Eigenschaften zugesprochen: Es soll sowohl Inflations-Barometer, als auch Krisenmetall sein.
Ich habe für Sie einmal analysiert, wie sich die Aktienmärkte in der Vergangenheit in Zeiten eines starken Goldpreisanstieges verhalten haben. Und wir blicken auf die aktuellen Investment-Perspektiven im Edelmetall.
Finanzmärkte in der Krise
An den Finanzmärkten stecken wir derzeit klar in einer Krise. Die zweitgenannte Gold-Eigenschaft bezieht sich indes wohl eher auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Allerdings:
Die Finanzmärkte spiegeln ja immer auch die konjunkturelle Verfassung wider. Zudem sei daran erinnert, dass wir in den vergangenen Wochen 2 auffällige Crashs beobachtet haben:
Der Ölpreis stürzte um -32% ab, der Bitcoin um -34%. Öl ist das „Schmiermittel“ der Weltwirtschaft. Und der Marktwert der Kryptowährungen erreichte während des Allzeithochs im Dezember 2017 immerhin ein Volumen von geschätzten 500 Mrd. USD.
Gold und Aktienmarkt: Besteht da ein Zusammenhang?
Der folgende Chart stellt die Entwicklung des Goldpreises seit 1974 den Verläufen von DAX und S&P 500 gegenüber. Schauen wir uns das einmal gemeinsam an:
Gold und Aktienmarkt: Nur geringfügig synchron
In dem genannten Zeitraum gab es 4 Phasen, in denen der Goldpreis vergleichsweise stark zulegen konnte – also seine Rolle als „Krisenmetall“ ausgelebt haben könnte. Diese Phasen habe ich mit gelben Boxen unterlegt.
In den ersten beiden Zeiträumen haben die Aktien an der Wall Street tendenziell sogar zugelegt. Beim DAX trifft dies für die zweite Phase ebenfalls zu.
Zu Beginn der dritten Phase wurde der Goldpreis tatsächlich seiner Krisenrolle gerecht. Allerdings kletterten Aktien und Edelmetall vom Frühjahr 2003 bis zur Finanzkrise im Jahr 2008 gemeinsam kräftig nach oben.
Die vierte Phase sah lediglich noch das Ende des Bärenmarktes. Danach ging es erneut im Einklang bergauf.
Aktuelle Perspektive des Goldpreises
Schauen wir nun noch auf die aktuelle Perspektive beim Edelmetall:
Gold: Langfristiger Abwärtstrend seit 2011 weiterhin intakt
Die langfristige Entwicklung ist eindeutig: Der vom September 2011 ausgehende Abwärtstrend ist nach wie vor intakt.
Im Juli dieses Jahres wurde zudem noch der im Dezember 2015 etablierte Aufwärtstrend nach unten verlassen. In Oktober und November zeigt die Entwicklung zwar leicht aufwärts.
Es bleibt indes bei dem von mir schon vor 8 Wochen analysierten Kursziel von maximal 1.285 USD je Feinunze.
Fazit
Die dem Goldpreis gerne zugeschanzte Eigenschaft als Krisenmetall kann zumindest im Vergleich mit den Aktienmarkt-Krisen in Deutschland und den USA nicht bestätigt werden.
Betrachtet man die Phasen starker Goldpreis-Rallyes in der Vergangenheit, so zeigt sich: Die Aktienkurse scherten sich in aller Regel herzlich wenig um die Entwicklung im gelben Edelmetall!
Weit überwiegend kletterten DAX, Wall Street und Goldpreis sogar in schöner Eintracht.
Falls Sie also an eine Renaissance des Edelmetalls im Zuge der aktuellen Aktienmarkt-Krise glauben: Die Chancen dafür sind tatsächlich nur sehr gering.
Das bestätigt auch der Blick auf den Langfrist-Chart: Der Abwärtstrend aus dem Jahr 2011 im Goldpreis ist unverändert intakt.
Und das Gewinnpotenzial im Goldpreis ist mit derzeit knapp 60 USD arg limitiert.
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