Disney-Aktie: Wohin führt das Streaming-Geschäft?
Es gibt Unternehmen, denen gehen nie die Ideen aus. Waren es zu unseren Zeiten noch Donald Duck oder Mickey Mouse, begeisterte später das Dschungelbuch Kinder. Heute fahren die Kleinen auf Eisköniginnen, Elfen und Einhörner ab. Walt Disney hat sie alle. Doch auch Comics, die Handlungen für Erwachsene bieten und sich in Spielfilmlänge auf den Markt bringen lassen, hat Disney zu bieten.
Seit einiger Zeit wildert Disney in den Gefilden von Netflix. Seit es für Streaming-Anbieter nicht mehr so gut läuft, wurde auch Disney ein wenig in Sippenhaft genommen. Wir erklären, wie es um das Unternehmen steht. Vorab aber ein kleiner Überblick.
Streaming-Duelle werden teuer
Walt Disney Co. ist der weltweit drittgrößte Medienkonzern. Neben dem Betrieb von Vergnügungs- und Themenparks in Florida, Kalifornien, Paris, Hongkong und Tokio erfolgt die Produktion von Kinofilmen (Buena Vista, Touchstone, Hollywood Pictures) und Tonträgern. Außerdem ist das Unternehmen in den Bereichen TV-Sender (ABC, ESPN), Radio und Verlag sowie Einzelhandel mit Disney-Produkten aktiv.
Mit den Zahlen zum 4. Quartal enttäuschte Disney mehr oder weniger auf ganzer Linie, und der Blick in die Zukunft fiel aufgrund der schwindenden Kaufkraft in der Bevölkerung eher düster aus. Disneys Streaming-Sparte floriert zwar angesichts steigender Abozahlen bei Disney+, Hulu und ESPN+, machte wegen hoher Kosten für Programminhalte und des Starts in neuen Ländern aber einen Quartalsverlust von 1,5 Mrd $. Disney+ muss sich mit hohen Investitionen in Produktionen im harten Wettbewerb gegen Netflix und Amazon Prime bewähren.
Konzernweit stieg der Gewinn leicht auf 162 Mio $. Gut lief es vor allem in der Sparte Freizeitparks, die mit 7,42 Mrd $ einen neuen Umsatzrekord verzeichnete.
Alte Besen kehren wieder
In den vergangenen 2 Jahren hat Disney 85 Mrd $ seines Börsenwertes eingebüßt. Der Konzern zog die Konsequenzen und tauschte den Chef aus. Bob Chapek musste seinen Posten räumen. Sein Nachfolger ist ein alter Bekannter, der Disney bereits 15 Jahre lang leitete und viele Erfolge der vergangenen Jahre zu verantworten hat.
Bob Iger wurde für zwei Jahre aus seinem Ruhestand zurückgeholt und soll Disney wieder auf Kurs bringen. Zeit zum Ausruhen wird er dabei kaum haben, denn die Probleme bei Disney sind zahlreich. Die Vergnügungsparks laufen seit dem Ende der Corona-Maßnahmen zwar besser denn je. Beim Streaming-Dienst Disney+ fehlt es aber an Einnahmen, und trotz eines rasanten Wachstums ist das Ganze bisher ein Milliardengrab.