EU forciert den Kohleausstieg

Um die Klimaziele zu erreichen werden in Deutschland die Kapazitäten der Kohlekraftwerke reduziert und bis 2038 komplett heruntergefahren. (Foto: Tobias Steinert / shutterstock.com)
Die Energiepolitik steht weiter im Zeichen des Klimaschutzes.
Um die Klimaziele zu erreichen, wird die Teilnahme von Kohlekraftwerken an Kapazitätsmechanismen stark eingeschränkt. So dürfen Kraftwerke künftig nicht mehr als 350 kg CO2 pro installierter Kilowattstunde (kWh) ausstoßen. Ein modernes Braunkohlekraftwerk erreicht diese Grenze schon nach maximal 375 Stunden, ein modernes Steinkohlekraftwerk nach höchstens 470 Stunden.
Mit anderen Worten: Kohlekraftwerke können nicht mehr mit voller Auslastung am Kapazitätsmarkt teilnehmen. Zudem wurden von der Kommission weitere Stilllegungen empfohlen. In Deutschland ist nach Planung der Bundesregierung der komplette Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 vorgesehen.
Erneuerbare Energien rücken weiter vor
Ende vergangenen Jahres wurde vom europäischen Parlament eine Neufassung der Richtlinien zu erneuerbaren Energien, zur Energieeffizienz sowie Kontrolle der Fortschritte in der Klima- und Energiepolitik verabschiedet. Damit hat sich die EU ein ambitioniertes Ziel zum Ausbau von erneuerbaren Energien gesetzt. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien mindestens 32% des gesamten Energiebedarfs der EU decken. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 wurden EU-weit 17,5% des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt.
RWE steigt zur Nr. 3 in Europa für erneuerbare Energien auf
RWE steigt durch die bevorstehende Transaktion mit E.ON zur Nr. 3 in Europa für erneuerbare Energien auf. Bei der Offshore-Windkraft ist RWE sogar die Nr. 2 weltweit. Die starke Marktposition soll durch Investitionen von jährlich rund 1,5 Mrd. € flankiert werden. Den Schwerpunkt der Investitionen bildet die Windkraft. Zudem hat RWE Solar- und Speicherprojekte ins Visier genommen. Die Sparte soll bereits dieses Jahr mehr als die Hälfte zum Konzerngewinn beisteuern. So blickt RWE trotz des politisch forcierten Kohleausstiegs optimistisch in die Zukunft.
Nordex reagiert auf Marktveränderungen
Nordex steht unter Druck. Mit der Übernahme der Acciona Windpower wollte Nordex wachsen und den Abstand zum dänischen Marktführer Vestas verkürzen. Stattdessen ging der Umsatz im Geschäftsjahr 2018 um 20% zurück, das operative Ergebnis hat sich halbiert. Der Konzern hat 2018 genutzt, um sich auf die neuen Marktbedingungen einzustellen. Die Strukturkosten wurden nachhaltig gesenkt und die neuen, deutlich effizienteren Produkte beschleunigt auf den Markt gebracht. Das sollte sich 2019 im Zahlenwerk bemerkbar machen. Erfreulich ist der Markteintritt in der Ukraine.
Solide Entwicklung bei 2G Energy
Bei 2G Energy hat sich 2018 das Geschäft solide entwickelt. Das Unternehmen hat durch zahlreiche organisatorische Maßnahmen sowie durch eine Verkürzung der Durchlaufzeiten die Produktionskapazitäten erweitert. Der Umsatz erreichte das obere Ende der Prognose. Dank eines hohen Auftragsbestands zeigte sich das Management optimistisch für die Entwicklung in 2019. In der erneut gestiegenen Exportquote von 45 auf 50% sieht der Vorstand eine Bestätigung der eingeschlagenen Internationalisierung. Sowohl im In- als auch im Ausland entwickelt sich das Geschäft mit erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW) erfreulich. 2G erhielt Anfragen für autarke Inselversorgungskonzepte in Deutschland sowie größere Aufträge aus Frankreich, Japan und Italien.
RWE: Erster DAX-Konzern mit Wasserstoff-VorstandDer DAX-Konzern RWE befindet sich aktuell in einem großen Transformationsprozess und setzt nun verstärkt auf grüne Energien und Wasserstoff. › mehr lesen