Gold im Aufwind

Der Goldpreis war zuletzt im Aufwind. Auf Jahressicht sollten noch etwas höhere Notierungen drin sein. (Foto: Billion Photos / Shutterstock.com)
Gerade wenn es an den Aktienmärkten nicht so gut läuft, fragen mich Leser immer wieder, ob es nicht sinnvoll sei, als Absicherung einen Teil seines Vermögens in Gold zu investieren.
Ich selbst bin kein großer Gold-Fan, weil aus meiner Sicht Aktien weit größere Chancen bieten. In einer schlechten Börsenphase kann Gold durchaus aber zur Stabilisierung des Depots beitragen. Dennoch würde ich als überzeugter Trendfolger nur dann investieren, wenn der Trend nach oben zeigt. Ich möchte für Sie heute die charttechnischen Perspektiven des Edelmetalls ein wenig näher unter die Lupe nehmen.
Gold ist nicht mehr der “sichere Hafen”
Die Meinungen zu Gold gehen weit auseinander. Gold-Fans schwärmen von der Werterhaltung über viele Jahrhunderte. Andere beklagen die nicht vorhandene Verzinsung und die seit Längerem enttäuschende Preisentwicklung.
Tatsächlich war die Entwicklung des Goldpreises selbst im schwachen Börsenjahr 2018 enttäuschend. Obwohl es an den Aktienmärkten deutlich nach unten ging, wurde das Edelmetall seinem Ruf als “sicherer Hafen” nicht gerecht. Im zurückliegenden Jahr gab der Preis für die Feinunze um 2% nach.
In den vergangenen Monaten baute Gold jedoch Stärke auf. Gegenüber dem zwischenzeitlichen Tiefstand, der im August 2018 bei 1.160 Dollar erreicht, legte die Notierung in der Spitze um rund 12% zu. Zu Beginn dieses Jahres verhinderte die runde 1.300-Dollar-Marke zunächst aber weitere Avancen.
Belastungsfaktoren beseitigt
Viel spricht dafür, dass der Goldpreis in dieser Region nur eine kleine Verschnaufpause einlegt und anschließend seine Aufwärtsbewegung fortsetzt. Das erwartet auch Rohstoff-Analyst Jeffrey Currie von der US-Großbank Goldman Sachs. Er ist zuversichtlich, dass der Goldpreis im Laufe des Jahres die Marke von 1.350 Dollar anvisieren kann. „Wenn sich das US-Wachstum in diesem Jahr wie erwartet verlangsamt, dann dürfte Gold von einer höheren Nachfrage profitieren“, so Currie.
Auch der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock ist für den Goldpreis optimistisch und rät dazu, Gold zur Streuung ins Portfolio aufzunehmen. Für Gold spricht laut BlackRock, dass die beiden Belastungsfaktoren des vergangenen Jahres, die konsequente Zinsabhebungspolitik der US-Notenbank Fed und der starke Dollar, beseitigt sind.

Charttechnik lässt kurzfristig weitere Zuwächse erwarten
Aus charttechnischer Sicht stehen die Chancen für weitere Preissteigerungen gut. Kurz vor Weihnachten hat der Goldpreis die 200-Tage-Linie, die aktuell bei rund 1.248 Dollar verläuft, übersprungen und die charttechnische Bodenbildung abgeschlossen.
Damit hat sich ein neuer Aufwärtstrend etabliert. Gelingt der Sprung über die runde 1.300-Dollar-Marke, sind weitere Zuwächse zu erwarten. Auf Jahressicht sind Notierungen zwischen 1.350 und 1.365 Dollar realistisch. In diesem Bereich wartet dann allerdings eine massive Widerstandszone. Spätestens hier könnte die positive Entwicklung erst einmal ihr Ende finden.
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