Leoni im freien Fall – Wie Sie solche Kurseinbrüche in Ihrem Depot vermeiden

Mit einem Tagesverlust von 20% setzte die Leoni-Aktie gestern ihren Kursrutsch fort. Wie Sie sich solche Kurseinbrüche ersparen können. (Foto: xiaoliangge/AdobeStock)
Die Krise in der Autoindustrie trifft auch die Zulieferer – den einen mehr, den anderen weniger. Hart getroffen hat es den Kabelproduzenten Leoni. Nach einer Gewinnwarnung rutschte der SDAX-Titel zum Wochenauftakt um rund 20% ab. Allein seit Januar ist der Aktienkurs um gut 40% eingebrochen. Vom Allzeithoch, das Anfang 2018 bei gut 66 Euro erreicht worden war, ist die Leoni-Aktie inzwischen sogar schon 73% entfernt.
Für die Aktionäre ist das natürlich ein Desaster. Doch so etwas lässt sich vermeiden. Ich möchte Ihnen heute am Beispiel von Leoni zeigen, wie Sie sich als Anleger vor solchen Einbrüchen schützen können.
Hören Sie auf die Signale des Marktes
An der Börse wird nicht geklingelt. Und natürlich habe auch ich keine Glaskugel, die mir einen Kursrutsch im Vorfeld ankündigt. Es ist jedoch ausgesprochen selten, dass eine Aktie von heute auf morgen unvermittelt in den freien Fall übergeht.
Vielmehr zeichnet sich die Schwäche einer Aktie meistens schon ab, lange bevor es zu einem größeren Kursrutsch kommt. Wenn Sie als Anleger sensibel auf die Signale des Marktes hören, können Sie sich solche Einbrüche in den allermeisten Fällen ersparen. Und dazu brauchen Sie keine tiefgreifenden Kenntnisse der Charttechnik.
Die Schwäche der Leoni-Aktie zeichnete sich schon lange ab
Auch bei Leoni zeichnete sich der Abwärtstrend schon lange ab. Von Mitte 2016 bis Anfang 2018 bewegte sich der Aktienkurs in einem dynamischen Aufwärtstrend und erreichte Ende Januar 2018 bei gut 66 Euro ein neues Allzeithoch.
Seinerzeit konnte sich die Leoni-Aktie aber nicht über ihrem alten Höchststand vom April 2015 (63,57 Euro) etablieren. Bereits eine Woche nach dem Erreichen des Rekordhochs lag der Kurs mit gut 59 Euro schon wieder klar unter dem alten Höchststand. Das erste kleine Warnsignal gab es also bereits Anfang Februar 2018.

Zahlreiche Warnsignale kündigten den Kursverfall bei Leoni an
Es folgten schon bald weitere Warnsignale, die ich im Chart eingekreist habe. Nur eine Woche später, Mitte Februar 2018, schloss der Kurs erstmals – wenn auch nur knapp – unter seinem 40-Wochen-Durchschnitt. Der entspricht ungefähr der 200-Tage-Linie, die Sie vermutlich kennen und die Sie in vielen Chart-Tools finden.
Bis dahin war der Rückgang noch eine “normale” Korrektur. Ende März sowie Anfang Mai 2018 gab es jedoch weitere, deutliche Indizien für eine Trendwende. Denn da misslang gleich zwei Mal die Rückkehr über den Gleitenden Durchschnitt, der kurze Zeit später dann auch nach unten abdrehte.
Spätestens mit dem Rückgang unter das Korrekturtief von Anfang April (48,56 Euro) Ende Juni war klar: Bei Leoni hatte sich ein neuer Abwärtstrend etabliert. Selbst wer erst hier verkaufte, konnte sich einen weiteren Kursrutsch um mehr als 60% ersparen.
Setzen Sie auf starke Aktien
Sie sehen, Warnzeichen gab es jede Menge. Natürlich lässt sich aus all diesen Signalen nicht schließen, dass es zu einem derart massiven Kursrutsch kommen muss. Aber Anleger, die auf die Signale des Marktes gehört und konsequent darauf reagiert haben, waren bei dem jüngsten Rutsch längst nicht mehr investiert.
Natürlich lässt sich nicht jeder Kurseinbruch vorhersehen. Wenn Sie als Anleger aber konsequent auf starke Aktien setzen und Werte, bei denen der Trend dreht, rigoros aus Ihrem Depot verbannen, können Sie sich auf jeden Fall viel Ungemach ersparen.
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