MBB: Profitiert vom Konjunkturprogramm

Die deutsche Beteiligungsgesellschaft MBB hat kürzlich trotz Corona gute Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. (Foto: Atstock Productions / shutterstock.com)
Jetzt ist der Plan öffentlich: Die Bundesregierung will die Corona-geplagte heimische Wirtschaft mit einem riesigen Konjunkturprogramm wieder ankurbeln. Insgesamt sollen 130 Mrd. Euro fließen. Für einige Unternehmen wird das ein warmer Geldregen. Hier im Schlussgong stelle ich Ihnen in den kommenden Wochen einige Unternehmen vor, die vom Konjunkturpaket profitieren werden.
Vor wenigen Tagen hat MBB, eine mittelständische und inhabergeführte deutsche Beteiligungsgesellschaft, gute Zahlen für die ersten 3 Monate dieses Jahres vorgelegt. MBB steigerte in den Monaten Januar bis März trotz Corona-Pandemie den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um satte 34% auf 172 Mio. Euro.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs im gleichen Zeitraum um 18,8% auf 15,8 Mio. Euro, was eine EBITDA-Gewinnmarge von 9,2% bedeutet. Mit 0,66 Euro pro Aktie lag das bereinigte Ergebnis um 46,7% über dem Vorjahreszeitraum.
Service und Infrastruktur als Wachstumstreiber
Das Wachstum im 1. Quartal wurde vor allem von der positiven Entwicklung des Segments Service & Infrastruktur getragen. Die auf Energieinfrastruktur spezialisierte MBB-Tochter Friedrich Vorwerk hat gemeinsam mit der im Dezember 2019 erworbenen MBB-Tochter Bohlen & Doyen in den ersten 3 Monaten einen Umsatz von 62,6 Mio. Euro erzielt, was über den eigenen Erwartungen lag. In diesem Segment wird das Konjunkturprogramm für zusätzliches Wachstum sorgen.
Die IT-Sicherheitstochter DTS ist dank einer hohen Nachfrage nach IT-Sicherheits-Produkten im gleichen Zeitraum um 21,1% auf 17,7 Mio. Euro gewachsen. Die COVID-19-Pandemie hat sich im 1. Quartal nicht nennenswert auf das Segment ausgewirkt.
Das Segment Technological Applications (technische Applikationen), zu dem die Unternehmen Aumann, Delignit und OBO gehören, hatte bereits im vergangenen Jahr eine deutliche Abkühlung des Automobilmarktes verspürt. Nach einem zunächst erfreulicheren Jahresstart stellte die COVID-19-Pandemie für diese Unternehmen eine weitere Herausforderung dar. Während sich die Werksschließungen der Automobilhersteller bei Aumann zunächst auf den Auftragseingang auswirkten, erlebten Delignit und OBO gegen Ende des 1. Quartals einen Absatzeinbruch. In Summe reduzierte sich der Umsatz des Segments auf 69,3 Mio. Euro.
Das Segment Consumer Goods (Konsumartikel), zu dem der Matratzenhersteller CT Formpolster und die auf Tissue-Produkte wie Toilettenpapier und Servietten spezialisierte Hanke gehört, ist zwar punktuell von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie betroffen, konnte aber im 1. Quartal trotz eines auf 22,1 Mio. Euro gesunkenen Umsatzes die Profitabilität auf Grund von Verbesserungen der Rohstoffpreise deutlich steigern.
Hohe Cash-Reserven für weitere Zukäufe
MBB erwartet in den kommenden Monaten gute Gelegenheiten für Unternehmenskäufe und kann dank einer Nettoliquidität von 219 Mio. Euro, wovon 171,5 Mio. Euro auf die Holding MBB SE entfallen, Zukäufe mit Eigenmitteln finanzieren. Die Perspektiven für die kommenden Monate und Jahre sind hier aus meiner Sicht durchaus positiv.
Ein potenzieller Kurstreiber für die Zukunft könnte ein Börsengang der IT-Sicherheits-Tochter DTS oder einer anderen erfolgreichen Tochter von MBB sein. Das Unternehmen hat mit Aumann schon einmal sehr erfolgreich eine Tochter an die Börse gebracht.
Daneben sollten sich aber auch das zu erwartende organische Wachstum nach Überwindung der Corona-Krise und das Wachstum durch weitere Zukäufe positiv auf den Aktienkurs auswirken.
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