Notenbanken horten weiter Gold

Auf dem globalen Goldmarkt sind die Notenbanken weiterhin wichtig und treiben so die Preise an. (Foto: Africa Studio / shutterstock.com)
In dieser Woche befinden sich viele Standardaktien auf dem Rückzug. Einmal mehr hat US-Präsident Donald Trump die internationalen Finanzmärkte massiv verunsichert. Es ist eben nicht klar, ob es zu großen Strafzöllen gegen China kommt. Und genau das fällt jetzt in eine Phase, wo Delegationen beider Länder erst einmal die Handelsstreitigkeiten aus dem Weg räumen wollten.
Diese kurzfristige Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Goldmarkt – denn je größer die Unsicherheit an den Finanzmärkten, desto wichtiger wird Gold als Wertespeicher. Das haben nicht nur Privatinvestoren erkannt. Das haben zuletzt immer stärker auch die internationalen Notenbanken erkannt. Deren Bedeutung für den Goldmarkt hat massiv zugenommen.
Wie massiv die Bedeutung ist, zeigen immer wieder aktuelle Daten dazu. Genau diese Daten hat jetzt mein Kollege Oliver Groß, der Chefredakteur des Börsendienstes „Der Rohstoff-Anleger“ aufbereitet:
Gold: Zentralbank-Käufe steigen auf neues Rekordhoch
Die führenden Notenbanken setzten zur Absicherung und Diversifikation der Währungsreserven weiter auf das gelbe Metall, das seit Jahrtausenden als verlässlicher “Wertespeicher” gilt. Im 1. Quartal 2019 haben Notenbanken 145,5 Tonnen physisches Gold erworben.
Das entspricht einer Steigerung von satten 68% gegenüber der Vorjahresperiode und ist das stärkste 1. Quartal seit 2013. Das führt dazu, dass die Goldkäufe der Zentralbanken im 12-Monats-Durchschnitt auf über 700 Tonnen Gold ansteigen. Dadurch wird ein neuer Rekord erzielt.
Erwähnenswert ist außerdem, dass Gold-ETFs Zuflüsse von 40,3 Tonnen Gold im 1. Quartal erhielten, was einer Steigerung von 49% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Schmucknachfrage betrug im 1. Quartal 530,3 Tonnen und lag damit auf dem Vorjahresniveau. Indien zeigte sich hier als größter Käufer. Die Gold-Nachfrage der Elektronikindustrie summierte sich währenddessen auf 79,3 Tonnen.
Goldpreis: Seitwärtsphase bleibt bestehen – Das Warten auf den Ausbruch
Der Goldpreis (in US-Dollar) kam nach dem starken Jahresauftakt in den letzten Wochen wieder etwas zurück. Das lag vor allem an der Hausse an den globalen Aktienmärkten, in der Absicherungsinstrumente zuletzt nicht so stark gefragt waren.
Im Hinblick der Rekordhausse in den USA hat sich der Goldpreis in meinen Augen ganz gut geschlagen. Wir warten hier weiter geduldig auf den nächsten Ausbruch. Für eine große Ausbruchsbewegung nach oben benötigen wir einen Monatsschlusskurs über 1.400 USD/Unze.“
Soweit Oliver Groß mit der aktuellen Einschätzung zum Goldpreis. Fakt ist: Ein Niveau von mehr als 1.400 Dollar/Unze gab es zuletzt im Jahr 2015. Seitdem hat sich der Goldpreis bestenfalls seitwärts entwickelt. Ich bin wirklich gespannt, ob die aktuellen Entwicklungen dem Goldpreis auf die Sprünge helfen.
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