Umicore: Möglicher Gewinner der US-Wahl

Der belgische Recycling-Spezialist Umicore könnte vom Ausgang der US-Wahl profitieren, wenn Trump-Herausforderer Joe Biden Präsident wird. (Foto: Freedomz / shutterstock.com)
Die US-Wahl bzw. der Ausgang der US-Wahl ist nach wie vor ein Krimi. Nachdem es in der Wahlnacht zunächst gut für Herausforderer Joe Biden aussah, zog der amtierende Präsident Donald Trump später an ihm vorbei. Aktuell sieht es wieder eher so aus, als wenn Joe Biden neuer Präsident wird.
Wenn es tatsächlich so kommt, dürften vor allem die Unternehmen profitieren, die etwas für die Verbesserung des Klimas tun. Ein Unternehmen aus Europa, das profitieren könnte, ist der belgische Recycling-Spezialist Umicore, den ich Ihnen heute im Detail vorstellen möchte.
Umicore im Portrait
Der belgische Materialtechnologie- und Recyclingkonzern erwirtschaftete zuletzt mit gut 11.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von über 3 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn von gut 500 Mio. Euro. Im Hinblick auf das weltweite Müllproblem bietet das Unternehmen Lösungen auf verschiedenen Ebenen an.
Umicore sorgt zum einen dafür, dass Müll gar nicht erst entsteht. Spezialisten der AG arbeiten in Produktionsstätten weltweit mit den jeweiligen Firmen zusammen. Vor Ort entwickeln sie gemeinsam mit deren Mitarbeitern Konzepte, die Abfall von vornherein verhindern. So bleiben der Welt Tonnen von Müll erspart.
Auf einer zweiten Ebene trägt der Konzern dazu bei, dass die überbordenden Müllhalden in aller Welt kleiner werden. Doch während andere Spezialunternehmen im Bereich Müllentsorgung große Mengen an Abfall nach wie vor verbrennen oder exportieren, verfügt Umicore über modernste Recycling-Technologien. Durch High-Tech-Verfahren werden aus Tonnen von Müll Tonnen an wertvollen Rohstoffen.
Spannendes Geschäftsfeld „saubere Mobilität“
Umicore ist beispielsweise in der Lage, aus Schrott 28 verschiedene Metalle zu extrahieren: von Lithium über Rhodium bis hin zu Gold. Das Unternehmen gelangt so an Rohstoffe, die auf der Erde nur in begrenzten Mengen vorhanden sind und nach und nach zur Neige gehen.
Die Rohstoffe sind aber auch Basis des wohl zukunftsträchtigsten Geschäftsfeldes der Belgier: dem Sektor „saubere Mobilität“. Unter dem Motto „Materials for a better life“ (Werkstoffe für ein besseres Leben“) stellt Umicore Materialien für wiederaufladbare Batterien (E-Batterien) und für Brennstoffzellen (Wasserstofftechnologie) her. Es produziert überdies Komponenten wie Autoabgaskatalysatoren.
Zukünftige Wachstumstreiber
Ein wichtiger zukünftiger Wachstumstreiber ist die steigende Nachfrage nach Kathodenmaterialien für wiederaufladbare Batterien für die Automobilbranche. Ein erstes Investitionsprogramm mit Schwerpunkt China und Korea in Höhe von 460 Mio. Euro wurde bereits 2018 abgeschlossen.
Das Nachfolgeprogramm, das sogar ein Volumen von 660 Mio. Euro hat (Schwerpunkt China und Europa), läuft bereits. Je mehr E-Autos und andere Elektrofahrzeuge global auf den Straßen rollen, desto mehr wird Umicore verdienen.
Sicher: Die Corona-Krise belastet das Geschäftsjahr 2020, aber die politische Reaktion, um die Konjunktur wieder anzuheizen, die massive Förderung der Elektro-Fahrzeuge, wird in den Folgejahren Umsatz und Gewinn des Unternehmens antreiben.
Jede E-Batterie muss irgendwann auch wieder entsorgt und recycelt werden. Davon profitiert Umicore. Deshalb befindet sich die Aktie neben weiteren Profiteuren der Energie- und Mobilitätswende auf der Empfehlungsliste meines Börsendienstes „Der Depot-Optimierer“.
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