Vergleich DAX & Dow: Ist Ihnen das auch aufgefallen?

Was DAX und Dow Jones dieser Tage voneinander unterscheidet. (Foto: gopixa / Shutterstock.com)
Falls Sie die beiden letzten Handelstage aufmerksam verfolgt haben, dann ist Ihnen möglicherweise etwas aufgefallen. Nicht? Dann helfe ich Ihnen:
Am Freitag zündete die Wall Street ein kleines Feuerwerk: Die wichtigen Marktindizes legten im Schnitt gute +2% zu. Obendrein gab es überdurchschnittliche Umsätze, mithin ein Zeichen für eine starke Beteiligung der Großinvestoren.
Klar: Am Freitag konnte der DAX auf diese Vorgabe natürlich nicht mehr reagieren. Also dann am Montag. Doch gestern legte der DAX den Rückwärtsgang ein.
DAX ignoriert bullishe Wall Street-Vorgaben
Zweites Beispiel:
Am Montagabend startete New York mit -0,94% recht schwach in den Handel. Doch wer nach Handelsende um 22 Uhr auf die Schlussnotierungen schaute, dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben: Der Dow Jones hat nur -0,10% eingebüßt.
Und was macht der DAX aus dieser erneut bullishen Vorgabe? Er verliert am Vormittag erneut mehr als -1,2%.
Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Die beiden nachfolgenden Charts belegen meine Aussagen:
Dow Jones 15-Minuten-Chart: 2x bullishe Intraday-Entwicklung
DAX 15-Minuten-Chart: 2x bearishe Intraday-Entwicklung
Die blauen Linien markieren jeweils das Eröffnungs-Niveau zu Beginn der beiden letzten Handelstage. Es ist unzweifelhaft: Der Dow Jones entwickelte sich an beiden Tagen eindeutig besser.
Der Spread für den längerfristigen Vergleich
Doch gilt diese Einschätzung auch über die beiden jüngsten Handelstage hinaus? Um dies herauszufinden, hält die Charttechnik ein exzellentes Werkzeug für uns bereit: Den Spread.
Dieser Indikator wird berechnet, indem der Schlusskurs eines Marktes durch den des anderen dividiert und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird. Ich habe dementsprechend in dem gleich folgenden Chart den Dow Jones durch den DAX 30 dividiert.
Der Vorteil des Spreads liegt darin, dass der Vergleich zwischen 2 Märkten auf eine einzelne Indikatorkurve reduziert wird. Diese kann dann mit den Methoden der Charttechnik, vorzugsweise mit Hilfe von Trend-Linien analysiert werden.
Dabei dokumentiert ein ansteigender Indikatorwert eine Relative Stärke des Dow Jones und umgekehrt ein fallender Wert eine bessere Performance des DAX 30.
Hier nun ein länger zurückreichender Vergleichschart von Dow Jones und DAX.
Spread zwischen Dow Jones und DAX: Vorteil Wall Street
Der Spread zwischen den beiden Leitindizes ist eindeutig:
DAX hinkt Dow Jones seit April 2015 hinterher
Seit dem letzten Rekordhoch im April 2015 entwickelt sich der DAX klar schlechter als sein US-Pendant. Und der jüngste Anstieg des Indikators (gelber Kreis) belegt meine Eingangs-Analyse.
Also: Wenn Sie derzeit strategische Überlegungen anstellen, welcher der beiden Aktienmärkte die tendenziell größeren Chancen bietet, dann lautet die Antwort: Die Wall Street!
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