Wasserstoff auf dem Vormarsch

Immer mehr Unternehmen setzen auf Brennstoffzellen-Technologie. Sie als Anleger können davon profitieren. (Foto: Alexander Tolstykh / shutterstock.com)
An den Aktienmärkten ging es heute wieder kräftig nach unten. Der DAX ist unter die 12.000-Punkte-Marke gefallen. Seit gut einer Woche belastet US-Präsident Donald Trump mit der Verschärfung des Handelsstreits USA versus China das Börsenklima.
Die Meinung der Value-Investoren Warren Buffett und Charlie Munger auf der Berkshire-Hauptversammlung: Ignorieren Sie diese kurzfristigen Schwankungen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Lösung am Ende nicht so schlecht sei, dass sie die Wirtschaft nachhaltig belaste.
Blicken wir daher nicht auf kurzfristige politische Störfeuer, sondern auf langfristige Trends. Wenn Sie meinen Newsletter Morriens Schlussgong schon länger verfolgen, wissen Sie, dass ich mich intensiv mit der Mobilität der Zukunft beschäftige. Auch wissen Sie dann, dass ich auf einen Mobiliäts-Mix setze.
Dieser beinhaltet neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch die Themen E-Mobilität und Wasserstoff bzw. die Brennstoffzellen-Technologie. Meines Erachtens werden wir die Mobilitätswende nicht hinbekommen, wenn wir nur auf eine Technologie setzen oder eine der genannten Technologien mittelfristig ausklammern (das gilt explizit auch für Verbrenner).
Vor einigen Wochen sorgte VW-Chef Herbert Diess für Schlagzeilen, als er sich festlegte und sagte, dass der Elektromotor der Antrieb der Zukunft sei und dass VW daher ausschließlich auf diese Technologie setze. Ich halte diese Einschätzung und dieses Vorgehen für falsch.
Daher setze ich in meinen Börsendiensten auf Aktien aus verschiedenen Bereichen der Mobilität. Ich setze auf Unternehmen, die nach wie vor am Verbrennungsmotor hängen aber auch verstärkt auch auf Unternehmen, die zu den Profiteuren der voranschreitenden Verbreitung von E-Mobilität und Brennstoffzellen-Technologie gehören.
Ein wachsender Markt
Laut dem Beratungsunternehmen E4tech wurden 2018 weltweit 74.000 Brennstoffzellen-Systeme ausgeliefert. Das entspricht einer elektrischen Leistung von über 800 Megawatt. Franz Lechner, Managing Consultant bei E4tech äußert sich dazu wie folgt: 2018 gab es zwar kein exponentielles Wachstum, dennoch war es ein gutes Jahr für die Brennstoffzellenbranche.
Und für das laufende Jahr wird deutlich mehr Wachstum erwartet. Ebenfalls positiv ist, dass auch international belebende Impulse zu sehen sind. Japan, China und Korea werden hier zukünftig eine wichtige Rolle spielen und auch die deutschen Autozulieferer haben zuletzt mehr und mehr in diese Technologie investiert.
Das jüngste Beispiel ist das deutsche Traditionsunternehmen Bosch, das im Geschäft mit mobilen Brennstoffzellen großes Potenzial sieht. Bis 2030 werden nach Schätzung des Unternehmens bis zu 20% aller Elektrofahrzeuge weltweit mit Brennstoffzellen angetrieben, wobei der Konzern (ebenso wie ich) das größte Potenzial im Bereich der Nutzfahrzeuge sieht.
Bosch entwickelt Brennstoffzellen-Trucks
Anders als VW glaubt Bosch an einen Milliardenmarkt mit Brennstoffzellen. Vor allem bei LKW könnte der Einsatz dieser Technologie sehr lohnend sein. Während es Bosch vor einem Jahr noch zu teuer und zu riskant war, auf die Serienfertigung von Batteriezellen zu setzen, baut der weltweit größte Autozulieferer nun also auf die Brennstoffzelle.
Bosch steigt in den Markt für mobile Brennstoffzellen ein und treibt die Industrialisierung konsequent voran, so Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung. Damit könnte Bosch beim Rennen um den Antriebsstrang der Zukunft doch noch in die Pole Position kommen.
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