Smartbroker mit schwachen Halbjahreszahlen
Die Smartbroker Holding AG, Betreiber des Online-Brokers Smartbrokers+ sowie diverser Börsenportale, hat am Dienstag ihre vorläufigen Finanzzahlen für das 1. Halbjahr 2023 veröffentlicht. Diese liegen sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Erträgen deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres.
Dementsprechend hat der Online-Broker seine zuvor gemachte Prognose für das laufende Jahr zusammengestrichen. Doch bevor ich die vorläufigen Halbjahreszahlen der Smartbroker Holding näher erläutere, möchte ich Ihnen das 1998 als GIS Wirtschaftsdaten GmbH gegründete Unternehmen kurz vorstellen.
Smartbroker Holding AG im Kurzporträt
Die in Berlin ansässige Smartbroker Holding AG ist ein Online-Broker, der mit seinen Internetportalen Smartbroker+ sowie fondsdiscount.de den Wertpapierhandel zu günstigen Festpreisen anbietet. Dabei fungiert Smartbroker als Vermittler. Verrechnungskonto und Fondsanteile liegen bei der Großbank DAB, einer Tochter der französischen BNP Paribas.
Darüber hinaus betreibt Smartbroker vier reichweitenstarke Börsenportale, die Privatanleger mit Kapitalmarktinformationen versorgen. Hierzu zählen wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de.
Laut eigenen Angaben ist Smartbroker mit mehreren Hundert Millionen monatlichen Seitenaufrufen der mit Abstand größte verlagsunabhängige Finanzportal-Betreiber im deutschsprachigen Raum und unterhält die größte Finanz-Community.
Schwache Halbjahreszahlen
Nach vorläufigen Berechnungen erzielte die Smartbroker Holding AG im 1. Halbjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 23,4 Mio. Euro. Das waren 15,5% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wo der Umsatz noch bei 27,7 Mio. Euro gelegen hatte.
Bei den Erträgen fiel der Rückgang noch deutlicher aus. So liegt das Halbjahres-EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) nach Kundengewinnungskosten bei 1,7 Mio. Euro. Im 1. Halbjahr 2022 hatte dieser Wert noch bei 4,6 Mio. Euro gelegen.
Als Grund für diesen Umsatz- und Gewinneinbruch nennt Smartbroker die hohen Inflationsraten, die Fortsetzung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und das schnell ansteigende Zinsniveau. Diese Faktoren haben das Interesse von Privatanlegern an Kapitalmarktinformationen negativ beeinflusst sowie zu einem Rückgang ihrer Handelsaktivität geführt.
Jahresprognosen gekürzt
Aufgrund der schwachen Halbjahreszahlen hat Smartbroker seine zuvor gemachte Jahresprognose deutlich nach unten korrigiert. So geht das Unternehmen für das Gesamtjahr 2023 nunmehr von einem Umsatz zwischen 46 und 51 Mio. Euro aus. Bisher hatte die Umsatzprognose noch in einer Spanne zwischen 51 und 56 Mio. Euro gelegen.
Auch die Prognose für das konsolidierte EBITDA nach Kundengewinnungskosten wurde auf eine Spanne zwischen -1 Mio. und +1 Mio. Euro gesenkt. Die bisherige Prognose lag bei 1 bis 4 Mio. Euro.
Die Bekanntgabe der schwachen Halbjahreszahlen und der zusammengestrichenen Prognose führte am Dienstag zu einem Kurseinbruch der Smartbroker-Aktie. Ich mache derzeit einen Bogen und das Papier, da es mir in der aktuellen Situation zu spekulativ ist.