Huawei Aktie: Warum gibt es keinen Börsengang?

Huawei Aktie: Warum gibt es keinen Börsengang?
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Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei war im Frühjahr 2020 kurzfristig sogar der größte Smartphone-Hersteller der Welt und hat die globalen Giganten Apple und Samsung überholt. Doch das Unternehmen ist ins politische Kreuzfeuer zwischen den USA und China geraten und sieht sich inzwischen bereits seit 2019 Sanktionen ausgesetzt.

Seitdem ist Huawei von den Spitzenplätzen verdrängt worden – Apple und Samsung sind wieder die größten Smartphone-Hersteller der Welt. Wie es für Huawei weitergeht ist unklar. Was jedoch so gut wie sicher ist: In naher Zukunft will das Unternehmen weiterhin nicht an die Börse. Warum strebt Huawei bislang keinen IPO an? Und wann haben interessierte Anleger vielleicht die Chance, Huawei-Aktien zu kaufen?

Warum will Huawei nicht an die Börse?

Über den Hauptgrund, warum Huawei auf einen IPO verzichtet, kann letztlich nur spekuliert werden. Zumindest scheint der Konzern nicht auf zusätzliches Geld durch Aktien angewiesen zu sein. Inwieweit sich die Regierung in Peking engagiert, ist nicht bekannt. Allerdings gibt es Mutmaßungen, das Unternehmen sei ein verlängerter Arm chinesischer Geheimdienste.

Mehrfach ließ die in Shenzhen ansässige Huawei Technologies Co., Ltd. in den letzten Jahren durchblicken, dass man keine Pläne für einen Börsengang und eine entsprechende Huawei-Aktie hat. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Huawei-Gründer Ren Zhengfei sieht sogar Vorteile darin, dass Huawei keine öffentlich gehandelte Gesellschaft ist. So muss der Konzern keine Quartalsberichte mit Gewinnen abliefern und kann sich so besser auf seine langfristigen Ziele konzentrieren. Privatanleger haben durch diese Strategie allerdings das Nachsehen, denn sie können somit nicht am Erfolg des Smartphone-Herstellers teilhaben.

Huawei zieht kurzfristig an Apple und Samsung vorbei – dann wirkten die Sanktionen

Im ersten Quartal 2020 war Huawei kurzfristig die Nummer eins im Smartphone-Markt und hatte Apple sowie Samsung hinter sich gelassen. Doch die Sanktionen der US-Regierung haben weiterem Wachstum einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Durch strenge Sanktionen seitens der die USA hat Alphabet bzw. Google die Zusammenarbeit mit Huawei zum Teil beendet. Dies hatte große Auswirkungen auf Huawei-Smartphones, da die Handys des chinesischen Konzerns unter anderem Android als Betriebssystem installiert haben. Zudem musste aufgrund des Handelsembargos die Produktion stark gedrosselt werden, da Huawei nicht mehr alle benötigten Bauteile zukaufen konnte.

In 2022 hat sich Huawei nach starkem Einbruch in 2021 wieder stabilisiert und mit den Sanktionen arrangiert. Der Gesamtumsatz in 2022 lag bei umgerechnet rund 86 Milliarden Euro. Dabei hat Huawei sein Geschäftsmodell verändert und setzt verstärkt auf neue Felder wie zum Beispiel das Lizenzgeschäft.

Ist 2023 mit einer Huawei-Aktie zu rechnen?

Auch in 2023 stehen die Chancen schlecht, dass Huawei an die Börse kommt und eine Huawei-Aktie gehandelt werden kann. Vielmehr müssen Anleger damit rechnen, dass Huawei bis auf weiteres in privater Hand bleiben wird. Inwieweit Huawei tatsächlich mit dem chinesischen Staat zusammenarbeitet, lässt sich schwer beurteilen. Offiziell dementiert Huawei derartige Vorwürfe immer wieder.

Als börsennotierte Gesellschaft müsste Huawei strengere Publikationspflichten erfüllen, was aus Transparenzgründen sicherlich mehr Licht ins Dunkel bringen würde. Daher ist das Fernbleiben Huaweis von der Börse nicht nur schade für Anleger, sondern auch für all jene, die auf mehr Klarheit beim chinesischen Telekomausrüster gehofft hatten.