Agrarrohstoffe als Geldanlage: Chancen und Möglichkeiten

Agrarrohstoffe als Anlageoption: Wachstum auf dem Feld, Rendite im Depot
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Der breite Rohstoffmarkt wird in Hard Commodities und Soft Commodities unterteilt
  • Agrarrohstoffe gehören zu den Soft Commodities und umfassen Getreide, Ölpflanzen, Genussmittel, industrielle Agrarrohstoffe, tierische Produkte, Zucker, Gewürze, Nüsse, Früchte und Düngemittel
  • Direkte physische Investitionen in Agrarrohstoffe sind für Privatanleger wenig sinnvoll
  • Am attraktivsten erscheinen Investitionen in Rohstoff-Aktien, Rohstoff-Aktien-ETFs und Rohstoff-Futures-ETFs
  • Investitionen im Agrarsektor bieten Anlegern die Möglichkeit, von der Vielfalt der Agrarrohstoffe und von der Entwicklung der Preise von Mais, Getreide & Co zu profitieren, müssen jedoch den spezifischen Risiken gegenübergestellt werden

Welche Agrarrohstoffe gibt es?

Der breite Rohstoffmarkt wird grob in Hard Commodities und Soft Commodities unterteilt. Hard Commodities stellen nicht erneuerbare Rohstoffe wie Edel- und Industriemetalle dar, während es sich bei Soft Commodities in der Regel um nachwachsbare und erneuerbare Rohstoffe handelt.

Agrarrohstoffe zählen somit zu den Soft Commodities, die oftmals auch als Primärrohstoffe bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um unbearbeitete Agrarprodukte der Natur. Agrarrohstoffe lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

  • Getreide (z.B. Mais, Reis, Soja, Weizen)
  • Ölpflanzen (z.B. Hanf, Lein, Ölpalme, Raps)
  • Genussmittel (z.B. Kaffee, Kakao, Tabak, Tee)
  • Industrielle und Technische Agrarrohstoffe (z.B. Baumwolle, Holz, Kautschuk)
  • Tierische Produkte (z.B. Fleisch, Milch und Milchprodukte, Eier)
  • Zucker und Süßungsmittel (z.B. Zuckerrohr, Zuckerrüben, Honig, Produkte zur Herstellung von Sirupen)
  • Gewürze und Kräuter (z.B. Pfeffer, Zimt, Vanille)
  • Nüsse und Früchte (z.B. Mandeln, Walnüsse, Zitrusfrüchte)
  • Düngemittel (z.B. Stickstoff, Phosphor, Kalium)

Wie kann man in Agrarrohstoffe investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren. Man kann sie grundsätzlich physischerwerben. Direkte Investments in Rohstoffe sind allerdings, ausgenommen bei Edelmetallen, in den meisten Fällen kaum sinnvoll. Agrarrohstoffe direkt zu erwerben, ist für Privatanleger grundsätzlich ausgeschlossen. Schließlich wird sich kein Anleger darauf einlassen, Ölfässer und Getreidesilos zu Hause zu lagern. Der Aufwand, der mit der Lagerung und dem Kauf und Verkauf von Rohstoffen einhergeht, würde die Idee eines sinnvollen Investments für Privatanleger ad absurdum führen.

Deutlich sinnvoller dürfte es hingegen sein, in die Aktien von Unternehmen zu investieren, die im Segment der Agrarrohstoffe tätig sind. Auch eine Investition in spezielle Rohstoff-Aktien-ETFs kann ein probates Mittel sein, um in den Agrarsektor zu investieren, da so mit nur einem Investment an den Entwicklungen einer Vielzahl an Unternehmen partizipiert werden kann.

Die Aktienrenditen von Unternehmen, die im Agrarsektor tätig sind, sind gewissermaßen an die Rohstoffpreise gekoppelt. Allerdings kommen noch weitere Faktoren zum Tragen, die sich auf die Renditen auswirken. Die Renditen von Aktien bzw. Aktien-ETFs dürften im Allgemeinen auch deutlich attraktiver sein, als direkte Rohstoffinvestments oder Spekulationen auf Rohstoffpreise, vor allem auf lange Sicht.

Auch Rohstoff-Future-ETFs können interessante Investitionen im Segment der Agrarrohstoffe darstellen. Spezielle Rohstoff-ETCs stehen ebenfalls zur Verfügung, um in Agrarrohstoffe zu investieren, wenngleich diese Finanzinstrumente für Privatanleger deutlich weniger attraktiv sein dürften. Wir werden die wichtigsten und sinnvollsten Investmentmöglichkeiten in den folgenden Abschnitten genauer unter die Lupe nehmen.

Anleger sollten in ihre Überlegungen zum Investieren in Agrarrohstoffe allerdings auch ethische Aspekte mit einbeziehen. Obwohl Warenterminmärkte Erzeugern die Möglichkeit bieten, sich abzusichern, zieht der Finanzmarkt auch Spekulanten an. Preisspekulationen, insbesondere auf lebenswichtige Grundnahrungsmittel wie Weizen, Reis und Mais, können negative Auswirkungen auf die globale Ernährungssicherheit haben. Daher ist es wichtig, dass Anleger nicht nur die potenziellen Renditen, sondern auch die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Investitionen berücksichtigen.

Mit welchen Aktien kann man in den Agrarsektor investieren?

Die folgenden Unternehmen sind im Agrarsektor tätig und können Anlegern interessante Möglichkeiten bieten, sich an der Wertentwicklung im Segment der Agrarrohstoffe zu beteiligen.

Corteva Inc

Corteva Inc ist ein global agierendes Agrarunternehmen mit Sitz in Midland in den USA, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Saatgut, Pflanzenschutzmitteln sowie digitalen Lösungen für die Landwirtschaft konzentriert. Die Firma hat ihren Schwerpunkt auf der Bereitstellung innovativer Technologien und Produkten für den Agrarsektor.

Nutrien Ltd

Nutrien Ltd ist ein führendes Unternehmen im Bereich der landwirtschaftlichen Dienstleistungen und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an. Die Aktivitäten von Nutrien umfassen die Produktion und den Vertrieb von Düngemitteln, Saatgut, Pflanzenschutzmitteln sowie diversen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Produktion.

Archer Daniels Midland Company

Die Archer Daniels Midland Company (ADM) ist ein global tätiges Unternehmen im Bereich der Lebensmittelverarbeitung und Agrarprodukte. ADM ist in der Verarbeitung von Getreide, Ölsaaten, und anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen tätig und produziert Lebensmittel, Tierfutter, Bioenergie und andere Produkte für verschiedene Branchen.

Deere & Company

Deere & Company ist ein weltweit führender Hersteller von Landmaschinen und Landtechnik. Das Unternehmen produziert Traktoren, Mähdrescher, Pflanzmaschinen und andere Geräte für den Einsatz in der Landwirtschaft.

Marubeni Corporation

Die Marubeni Corporation ist ein japanisches Handelsunternehmen, das in verschiedenen Branchen tätig ist, darunter Energie, Landwirtschaft, Lebensmittel, Metalle und Mineralien. Das Unternehmen engagiert sich in der Beschaffung, Entwicklung, Produktion und dem Handel von Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen auf globaler Ebene.

CF Industries Holdings Inc

CF Industries Holdings Inc ist ein führendes Unternehmen in der Produktion und Vermarktung von Stickstoff- und Phosphatdüngemitteln. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, landwirtschaftliche Lösungen anzubieten, indem es Düngemittel herstellt, die Landwirten weltweit helfen sollen, ihre Erträge zu steigern und die Effizienz der Pflanzenproduktion zu verbessern.

Tyson Foods Inc

Tyson Foods Inc ist ein amerikanisches Unternehmen in der Lebensmittelindustrie, spezialisiert auf die Produktion und Vermarktung von Fleisch- und Geflügelprodukten. Das Unternehmen ist in der Verarbeitung und Verpackung von Rindfleisch, Geflügel, Schweinefleisch sowie zugehörigen Lebensmittelprodukten tätig und beliefert Kunden in den USA und international. Bekannte Kunden sind etwa Yum! BrandsMcDonald’sBurger KingWendy’sWalmartKroger und Costco.

The Mosaic Company

The Mosaic Company ist ein führender Anbieter von Düngemitteln und landwirtschaftlichen Produkten. Das Unternehmen ist auf die Produktion und den Vertrieb von Phosphat- und Kalidüngemitteln spezialisiert, die weltweit in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und das Pflanzenwachstum zu fördern. Mosaic ist auch in der Produktion von Rohstoffen wie Phosphatgestein und Kalisalzen engagiert, die für die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden.

Kubota Corporation

Die Kubota Corporation ist ein japanisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen, Baumaschinen, Motoren und anderen Industrieprodukten spezialisiert hat. Kubota ist weltweit bekannt für seine Traktoren, Mähdrescher und Rasenpflegegeräte und engagiert sich in verschiedenen Sektoren, darunter Landwirtschaft, Bauwesen und Umweltschutz.

Bunge Ltd

Bunge Ltd ist ein global agierendes Agrarunternehmen, das sich auf die Verarbeitung, den Handel und die Vermarktung von Agrarrohstoffen konzentriert. Das Unternehmen ist in den Bereichen der Verarbeitung von Ölsaaten und Getreide, der Lebensmittelproduktion und der Zulieferung von Agrarrohstoffen tätig, wobei es eine breite Palette von landwirtschaftlichen Produkten herstellt und international vertreibt.

Mit welchen ETFs kann man in den Agrarsektor investieren?

Auch mit ETFs kann man in Unternehmen investieren, die im Agrarsektor aktiv sind. ETFs bieten zudem den Vorteil einer breiten Diversifikation, da mit nur einem Investment in einen breiten Korb an Aktien investiert werden kann.

Dabei dürfte vor allem der iShares Agribusiness UCITS ETF (WKN: A1JKQK) interessant sein, der den S&P Commodity Producers Agribusiness Index nachbildet. Dieser ETF bietet aktuell Zugang zu 102 Aktien der größten börsennotierten Unternehmen, die weltweit im Landwirtschaftssektor tätig sind.

Der ETF wurde 2011 in Irland aufgelegt und weist ein Fondsvolumen von 479 Mio. Euro auf. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,55 % p. a. und die Wertentwicklung erfolgt über eine vollständige physische Replikation des zugrunde liegenden Index. Es handelt sich um einen thesaurierenden ETF, der die Dividendenerträge automatisch reinvestiert.

Die Top 10 Holdings in diesem ETF werden durch die im vorigen Abschnitt erläuterten Unternehmen repräsentiert. Sie machen gemeinsam 56,10 % der gesamten Marktkapitalisierung des ETFs aus:

UnternehmenAktuelle Gewichtung im ETF
Corteva Inc8,25 %
Nutrien Ltd8,04 %
Archer Daniels Midland Company7,50 %
Deere & Company6,24 %
Marubeni Corporation5,65 %
CF Industries Holdings Inc4,57 %
Tyson Foods Inc4,54 %
The Mosaic Company3,86 %
Kubota Corporation3,77 %
Bunge Ltd3,68 %
 56,10 %

Wer in diesen ETF investiert, partizipiert also zu 56 % an diesen 10 Unternehmen und zu 44 % an weiteren 92 Unternehmen, die im Bereich der Agrarrohstoffe bzw. anderweitig im Agrarsegment tätig sind.

Wie kann man mit Futures in Agrarrohstoffe investieren?

Es gibt auch Rohstoff-Future-ETFs, die keinen Aktienindex nachbilden, sondern einen Rohstoffindex. Diese Indizes fassen die Preisentwicklungen verschiedener Rohstoffe zusammen. Allerdings spiegeln sie nicht die Rohstoffpreise selbst wider, sondern die Preise der Futures.

Was ist ein Future?

Futures sind börslich gehandelte Derivate. Dabei handelt es sich um Terminkontrakte, die den Handel zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu einem bestimmten Preis zwingend festlegen.

Beispiel: Möchte sich ein Weizenproduzent gegen fallende Preise bei Getreide absichern, so vereinbart er einen festen Preis für die Abnahme seines Produkts zu einem späteren Zeitpunkt. Fällt der Preis bis dahin, hat er mit seinem Future-Kontrakt ein gutes Geschäft gemacht. Steigt der Preis, so kann er sein Produkt auch zum höheren aktuellen Marktpreis verkaufen, hat allerdings die Kosten für den Future-Kontrakt zu tragen, den er zur Absicherung eingegangen ist.

Der Grund, warum solche Rohstoff-ETFs in Futures und nicht in die Rohstoffe selbst investieren, liegt darin, dass der ETF-Anbieter den Kauf und Verkauf, sowie die Lagerung der Rohstoffe organisieren müsste und die Kosten dafür letztlich an den Anleger weitergeben würde.

Die Kosten von Rohstoff-Future-ETFs sind somit deutlich niedriger, dafür haben sie jedoch den Nachteil von potentiellen Rollverlusten. Die Rolltechnik ist ein übliches Verfahren im Handel von Futures, Optionen und anderen Derivaten. Rollverluste können dadurch entstehen, wenn Futures vor dem Fälligkeitstermin weiter „gerollt“ werden, um die Ausübung des Kontrakts zu vermeiden, der die Lieferung der Rohstoffe zur Folge hätte. Bei diesem „Rollvorgang“ wird ein alter Future durch einen neuen ausgetauscht. Je nach Entwicklung der Preise können dabei Verluste entstehen.

Auch Währungsrisiken könnten sich negativ auswirken, die jedoch vor allem für langfristig orientierte Anleger zu vernachlässigen sind.

Neben sehr breit gestreuten Rohstoff-Indizes gibt es auch einige Indizes und ETFs, die sich speziell auf die Futures einzelner Agrarrohstoffe konzentrieren, etwa auf Baumwolle, Kaffee, Rinder, Schweine, Mais, Sojabohnen, Sojaöl, Weizen oder Zucker:

ETFIndexRohstoff-Futures
WisdomTree Cotton (WKN: A0KRKT)Bloomberg Cotton IndexBaumwolle
WisdomTree Coffee (WKN: A0KRKQ)Bloomberg Coffee IndexKaffee
WisdomTree Live Cattle (WKN: A0KRKZ)Bloomberg Live Cattle IndexLebende Rinder
WisdomTree Lean Hogs (WKN: A3G8J5)Bloomberg Lean Hogs IndexMagere Schweine
WisdomTree Corn (WKN: A0KRKS)Bloomberg Corn IndexMais
WisdomTree Soybeans (WKN: A0KRK4)Bloomberg Soybeans IndexSojabohnen
WisdomTree Soybean Oil (WKN: A0KRK3)Bloomberg Soybean Oil IndexSojaöl
WisdomTree Wheat (WKN: A3G8J7)Bloomberg Wheat IndexWeizen
WisdomTree Sugar (WKN: A0KRK5)Bloomberg Sugar IndexZucker

Sind Rohstoff-ETCs eine Alternative zu Rohstoff-ETFs?

Neben Rohstoff-ETFs existieren auch sogenannte Rohstoff-ETCs (Exchange Traded Commodities). Der entscheidende Unterschied zu ETFs liegt darin, dass ETCs keine Fonds darstellen, sondern Schuldverschreibungen. Dies birgt für den Anleger das Risiko des sogenannten Emittentenrisikos.

Im Gegensatz zu ETFs muss der ETC-Anbieter die zugrunde liegenden Vermögenswerte, sei es Aktien oder Futures, nicht erwerben und als Sondervermögen aufbewahren. Im Falle eines Konkurses des Emittenten geht somit auch das investierte Kapital des Anlegers verloren. Für Privatanleger sind Rohstoff-ETCs in der Regel daher keine empfehlenswerte Alternative zu Rohstoff-ETFs.

Wie sinnvoll ist es für Privatanleger, in Agrarrohstoffe zu investieren?

Investments in Agrarrohstoffe können vor allem die folgenden Chancen und Vorteile bieten:

  • Diversifikation: Agrarrohstoffe bieten eine Möglichkeit zur Diversifizierung des Portfolios, da sie nicht immer den gleichen Markttrends folgen wie traditionelle Finanzanlagen.
  • Inflationsschutz: Agrarrohstoffe können als Inflationsschutz dienen, da sie oft eine gewisse Korrelation mit Inflationsraten aufweisen. In Zeiten hoher Inflation können die Preise von Agrarrohstoffen steigen.
  • Nachhaltige Renditen: Die steigende Weltbevölkerung und der zunehmende Wohlstand in Schwellenländern könnten die Nachfrage nach Agrarrohstoffen erhöhen, was langfristig zu potenziell nachhaltigen Renditen führen könnte.

Diese denkbaren Chancen bedürfen jedoch auch einer differenzierten Betrachtung. Zudem muss beachtet werden, dass Agrarrohstoffe auch spezielle Risiken mit sich bringen, einschließlich Preisvolatilität,Wetterbedingungen und geopolitischer Einflüsse. Daher sollten Anleger diese Faktoren sorgfältig abwägen, bevor sie sich für ein Investment entscheiden.

Rohstoffe im Allgemeinen können das Investmentportfolio von Privatanlegern im Hinblick auf einen möglichst großen Diversifikationsnutzen tatsächlich bereichern, da Aktien und Rohstoffe nur gering miteinander korrelieren.

Wer auf Rohstoff-Aktien oder Rohstoff-Aktien-ETFs setzt, kann durch die Beteiligung an einschlägigen Unternehmen indirekt in Rohstoffe investieren. Der Diversifikationsnutzen der geringen Korrelation zwischen Aktien und Rohstoffen geht dabei allerdings verloren. Dies kann jedoch insofern wieder relativiert werden, da die geringe Korrelation von Aktien und Rohstoffen vor allem dann, wenn sie für Anleger am wichtigsten wäre – nämlich in Börsenkrisen – meist weniger stark vorhanden ist. Der Diversifikationsnutzen greift also vor allem in Krisen weniger gut.

Rohstoff-Aktien gelten jedoch allgemein als äußerst zyklisch und das Geschäft der Unternehmen erweist sich oftmals als schwerfällig und kostenintensiv. Interessant könnten Rohstoff-Aktien vor allem für Anleger sein, die einen Ausgleich zu einem sehr Technologie- oder Wachstums-lastigen Portfolio suchen. Konstanter Zuwachs entsteht bei diesen Unternehmen weniger durch Wachstum, als vielmehr durch konstante Dividendenerträge. Große Kurssprünge sind hingegen weniger zu erwarten.

Neben der Beimischung von einzelnen Aktien aus dem Agrarsektor oder einem entsprechenden Aktien-ETF im Segment der Agrarrohstoffe, kommen für Privatanleger vor allem Future-ETFs für Agrarrohstoffe in Frage. Sollte man es als Anleger tatsächlich speziell auf Agrarrohstoffe abgesehen haben, können diese ein interessantes Investment sein.

Dabei sollte man jedoch die Möglichkeit von Rollverlusten bedenken, welche die Rendite durchaus deutlich schmälern können. Solche speziellen Portfoliobeimischungen sollten für Privatanleger allerdings ohnehin nur einen kleinen Teil des Gesamtportfolios ausmachen. Ob sich die Beimischung im Hinblick auf die Gesamtrendite auf lange Sicht lohnen wird, ist jedoch fraglich.

Rohstoff-ETCs stellen aufgrund des Emittentenrisikos hingegen meist kein attraktives Investment für Privatanleger dar. Auch direkte physische Investments in Agrarrohstoffe dürften für die meisten mit ziemlicher Sicherheit nicht in Frage kommen.