Green Tech Aktien: Ein sinnvolles Investment?

Hand hält eine kleine grüne Weltkugel mit Baum und Schmetterling. Hintergrund unscharf mit Naturthema.
julia_arda / stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Sie überlegen, in grüne Technologie zu investieren, sind aber unsicher, wie sich Chancen und Risiken im Jahr 2025 darstellen? Unser Beitrag zeigt Ihnen, was unter grüner Technologie konkret zu verstehen ist, welche Branchen dazugehören, warum der Trend zuletzt etwas nachgelassen hat und weshalb ein Investment trotz Gegenwind lohnenswert sein kann.

Dabei betrachten wir speziell den Bereich Aktie, gehen auf ETFs, Energy- und Industrie-Sektoren sowie die Rolle der Politik in Europa und den USA ein. Lesen Sie weiter, um fundiert zu entscheiden, ob und wie Sie Ihr Geld in diesem Finanzmarktsegment einsetzen möchten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Green Technology Investments bieten langfristiges Wachstumspotenzial durch die globale Energiewende und sinkende Produktionskosten.
  • Politische Unsicherheit, Inflation und hohe Interest Rates dämpfen aktuell die Performance vieler grüner Energy Unternehmen.
  • ETFs auf grüne Technologie ermöglichen Anlegern breite Diversifikation und geringeres Risiko gegenüber einer einzelnen Aktie als Investment.
  • Dividenden bei etablierten Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien können stabilisierend wirken.
  • Europa und die USA mit Trump unterscheiden sich stark: Regulatorische Rahmenbedingungen, Förderprogramme und Marktchancen variieren je nach Unternehmen und Standort.

Was bedeutet grüne Technologie eigentlich?

Die grüne Technologie bezeichnet Technologien und Verfahren, die darauf abzielen, Umweltbelastungen zu reduzieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und klimafreundliche Energy Systeme zu fördern. Dazu gehören unter anderem erneuerbare Energien wie:

  • Solarenergie
  • Windkraft
  • Wasserkraft
  • Energieeffizienzlösungen
  • Energiespeicher
  • Grüner Wasserstoff
  • Emissionsarme Mobilität

Unternehmen, die nachhaltige Materialien, Recyclingtechnologien oder Umweltüberwachung entwickeln, zählen ebenfalls dazu. Ziel ist es, CO₂-Emissionen zu senken, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und gleichzeitig wirtschaftliche Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Welche Sparten gibt es?

Zur Technologie im grünen Bereich gehören insbesondere die Sparten erneuerbare Energien (Solar, Wind, Wasserkraft), Energie-Speichertechnik und Stromnetze (Smart Grids), grüne Mobilität (Elektroautos, Wasserstoff-Lkw), grüner Wasserstoff sowie Industrieprozesse zur Dekarbonisierung (z. B. Zement, Stahl). Auch Effizienztechnologien, Recycling und nachhaltige Materialentwicklung sind zentrale Unterbereiche. Diese Sparten bieten viele Unternehmen, die in dieser Transformation eine Rolle spielen.

Warum hat der Trend nachgelassen?

In diesem Jahr lassen sich mehrere Gründe dafür identifizieren, dass das Wachstum bei grüner Technologie schwächer ist oder kritisch betrachtet wird:

Politische Unsicherheit und Rückzug staatlicher Förderung

In den USA führt das Verhalten unter der Regierung von Trump zu Verzögerungen oder Rücknahmen in Förderprogrammen wie dem Inflation Reduction Act, was Projektfinanzierungen unsicherer macht. Ebenso sind Genehmigungsverfahren für Wind- und Solarvorhaben stark beansprucht oder auf Veranlassung von Präsident Trump blockiert.

Steigende Kapital- und Finanzierungskosten

Steigende Zinsen erhöhen die Kosten für Unternehmen, die oft große Investitionen in Solarparks, Windturbinen oder Speichertechnik tätigen müssen. Auch Material- und Transportkosten steigen, was die Projektrentabilität unter Druck setzt.

Lieferkettenprobleme und Rohstoffengpässe

Komponenten für Solarmodule, Batterien oder Windturbinen sind oft abhängig von wenigen Lieferanten und globalen Rohstoffmärkten. Verzögerungen in Produktion und Logistik führen zu Kostensteigerungen und Projektverzögerungen.

Konkurrenz durch fossile Energy Branchen und Sicherheits- bzw. Versorgungsüberlegungen

Geopolitische Konflikte, der Fokus auf kurzfristige Energiesicherheit und Aufrüstung führen dazu, dass manche Staaten und Projekte fossile Energiequellen oder traditionelle Industrie wieder stärker fördern. Das dämpft den Schub für grüne Technologie.

Kapazitätsprobleme und regulatorische Hürden in Europa

Obwohl Europa traditionell stark in grüner Technologie ist, führen komplexe Vorschriften, lange Genehmigungszeiten und hohe Anforderungen an Umweltprüfungen zu Verzögerungen. Viele Projekte stocken, da lokale Vorschriften und kommunale Zustimmungen fehlen

Was spricht aktuell noch für ein Investment?

Auch wenn derzeit Gegenwind herrscht: Für Anleger gibt es noch einige Argumente, die ein Investment in grüne Technologie attraktiv machen:

Langfristiges Wachstum und Marktpotenzial durch Energiewende: Die globale Bewegung hin zur Dekarbonisierung zwingt Staaten und Unternehmen, auf erneuerbare Energien und saubere Herstellungsverfahren umzusteigen. Das bedeutet, dass der Bedarf an Technologien, Komponenten und Dienstleistungen in den kommenden Jahren stark steigen dürfte.

Technologische Verbesserungen: Mit steigendem Produktionsvolumen und Fortschritten bei Materialien, Speichertechnologien und Skalierung sinken die Kosten pro Einheit. Unternehmen, die früh in effiziente Technologien investieren, können Wettbewerbsvorteile erreichen und Margen verbessern.

Diversifikation über Aktien und ETFs: Durch die Auswahl einzelner Unternehmen oder passiver Fonds wie einen ETF lassen sich Risiken streuen, zum Beispiel durch Mischung von etablierten Industrie-Firmen mit wachstumsorientierten Start-ups. ETFs auf Green Tech reduzieren das spezifische Unternehmensrisiko und ermöglichen Zugang zu verschiedenen Teilbranchen.

Dividenden und stabile Erträge: Einige größere, etablierte Industrieunternehmen im Bereich grüner Energy oder effizienter Produktion können schon jetzt Dividenden ausschütten. Für Anleger, die auf regelmäßige Erträge achten, sind solche Unternehmen interessant, da sie auch bei moderatem Wachstum Cashflow bieten.

Welche spannenden Aktien gibt es im Bereich Green Tech?

NextEra Energy, Inc.

NextEra Energy ist eines der führenden Unternehmen in der Branche erneuerbarer Energien. Über seine Töchter wie NextEra Energy Resources und Florida Power & Light erzeugt das Unternehmen Strom aus Solar-, Wind- und zunehmend auch Speicherlösungen. Es kombiniert regulierte Stromversorgung mit wachsendem Anteil sauberer Energy Projekte und investiert stark in neue Technologien.

Siemens Energy AG

Siemens Energy ist ein großes Industrie- und Energy Technologie Unternehmen mit Fokus auf Stromnetze, Umspannstationen, Offshore-Wind, Gas- und Dampfturbinen sowie Transformationslösungen für Industriebetriebe. Es umfasst auch Siemens Gamesa, einen Hersteller von Onshore- und Offshore-Windturbinen.

Enel S.p.A. / Enel Green Power

Enel ist eine integrierte Strom- und Gasgesellschaft mit großer internationaler Präsenz und betreibt über Enel Green Power weltweit viele Anlagen für Solar, Wind, Wasserkraft und Geothermie. Das Unternehmen liefert Elektrizität, betreibt Netzinfrastruktur, engagiert sich in der Elektromobilität und bietet Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz an.

Tesla

Tesla ist nicht nur ein E-Auto-Hersteller, sondern betreibt auch stark wachsendes Geschäft in Solarenergie und Energiespeicherlösungen (Tesla Energy). Die Tochterbereich beschäftigt sich mit Photovoltaik-Systemen, Heimspeichern (Powerwall), Großbatterien (Megapack) und Systementwicklung zur Integration von erneuerbarer Technologie in Stromnetze. Damit verbindet Tesla Fahrzeug-Business mit grüner Energy Komponente und bietet Diversifikation innerhalb eines Unternehmens.

Vestas Wind Systems

Vestas ist einer der weltweiten Marktführer im Bereich Windkraft, speziell Onshore- und Offshore-Windturbinen. Das Unternehmen entwickelt, produziert, installiert und wartet Windkraftanlagen und bietet Services über deren Lebenszyklen. Eine starke Auftragslage, insbesondere in Europa und USA, macht Vestas zu einer relevanten Aktie für Anleger, die auf den Ausbau der Windenergie setzen.

Kommt der Hype irgendwann zurück?

Der Hype um Green Technology könnte tatsächlich zurückkehren, auch wenn die Branche zuletzt mit Rückschlägen zu kämpfen hatte. Dafür sprechen mehrere Gründe.

Politik: Erstens treiben politische Maßnahmen in Europa und den USA den Ausbau erneuerbarer Energien stark voran. Regierungen investieren Milliarden in nachhaltige Infrastruktur, wodurch die Energiewende weiter beschleunigt wird.

Nachfrage: Zweitens steigt die Nachfrage nach sauberer Energy, weil Unternehmen und Verbraucher zunehmend auf Klimaschutz achten. Dadurch profitieren Firmen, die innovative Lösungen in diesem Bereich anbieten.

Produktionskosten: Ein weiterer Grund ist, dass die Produktionskosten für grüne Technologie deutlich sinken. Fortschritte in Forschung und Effizienz machen Solar-, Wind- und Speicherlösungen wettbewerbsfähiger, was ihre Marktchancen verbessert.

ESG-Kriterien: Zudem richten institutionelle Anleger ihr Investment verstärkt nach ESG-Kriterien aus. Das führt zu steigenden Kapitalzuflüssen in nachhaltige Aktien und ETFs, wodurch die Bewertung der Branche langfristig gestützt wird.

Geopolitik: Es gewinnen geopolitische Faktoren an Bedeutung, denn viele Staaten wollen ihre Abhängigkeit von fossilen Importen reduzieren, was Investitionen in heimische Green Tech Unternehmen fördert.

5 Tipps für Anleger

Im Folgenden nennen wir Ihnen einige Tipps, worauf Sie beim Investment in Green Tech achten sollten.

Tipp 1 – Diversifizieren: Anleger sollten auf eine breite Diversifikation achten. Wenn Sie Ihr Investment auf verschiedene Industrien wie Solar, Wasserstoff und Energiespeicherung verteilen, senken Sie die Risiken und nutzen Chancen in unterschiedlichen Märkten.

Tipp 2 – Fundamentalanalyse: Es lohnt sich, die Fundamentaldaten der jeweiligen Unternehmen genau zu prüfen. Nur Firmen mit solider Bilanz, stabilen Erträgen und eventuell ersten Dividenden bieten langfristige Sicherheit.

Tipp 3 – Streuen mit ETFs: ETFs sind eine gute Möglichkeit, um in Green Tech Themen zu investieren, ohne sich auf einzelne Aktien festzulegen. Solche Fonds bilden Indizes ab, die auf nachhaltige Energy Werte fokussiert sind.

Tipp 4 – Geduld haben: Als Anleger sollten Sie Geduld mitbringen. Die Energiewende verläuft nicht linear, doch langfristig dürften innovative Technologie-Anbieter profitieren.

Tipp 5 – Politik verfolgen: Es ist ratsam, politische Entwicklungen in Europa und den USA aufmerksam zu verfolgen. Änderungen bei Förderprogrammen oder Klimagesetzen können große Auswirkungen auf Kurse und Renditen haben.