Europas Nebenwerte: Attraktive Chancen für Anleger

Blaue EU-Flaggen wehen vor einem modernen Glasgebäude.
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Nebenwerte in Europa bieten eine spannende Möglichkeit, um Ihr Portfolio mit Aktien von mittelgroßen Unternehmen zu diversifizieren und Renditechancen zu erhöhen. In unserem Beitrag erfahren Sie, was europäische Nebenwerte genau sind, wie und wo Sie diese handeln können und welche besonders interessante Unternehmen Sie kennen sollten. Zudem beleuchten wir, wie Fonds und ETFs das Investieren in Nebenwerte erleichtern können.

Das Wichtigste im Überblick

  • Europäische Nebenwerte (Mid Caps) sind Aktien von Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung und oft attraktiv für Investoren.
  • Der Handel mit Nebenwerten erfolgt über Börsen, Online-Broker oder auch außerbörslich via Derivate und CFDs.
  • In Europa gibt es mehrere tausend Nebenwerte, die je nach Definition und Index variieren, aber nicht im Euro Stoxx 50 sind.
  • Besonders spannend sind zum Beispiel Nebenwerte aus Schweden, Dänemark, der Schweiz und Spanien mit innovativen Geschäftsmodellen.
  • Fonds, ETFs und andere Anlageprodukte können Ihnen dabei helfen, breit und risikooptimiert in Nebenwerte und Mid Caps zu investieren.

Was sind europäische Nebenwerte?

Europäische Nebenwerte sind Aktien von Unternehmen aus Europa mit einer mittleren Marktkapitalisierung, die kleiner als die der großen Blue Chips, aber größer als Micro Caps sind. Diese sogenannten Mid Caps zeichnen sich durch ein vielversprechendes Geschäftsmodell und Wachstumspotenzial aus, sind aber oft weniger bekannt.

Nebenwerte bieten Anlegern die Gelegenheit, in aufstrebende Branchen und Technologien zu investieren, die dynamisch wachsen und attraktive Renditen versprechen. Sie befinden sich meistens in unterschiedlichen Wirtschaftssektoren und tragen damit zur Diversifikation Ihres Aktienportfolios bei.

Wo und wie kann ich Nebenwerte aus Europa handeln?

Nebenwerte aus Europa können Sie an diversen Börsen in Europa handeln, wie zum Beispiel:

  • Frankfurter Börse
  • London Stock Exchange
  • Nasdaq Stockholm
  • SIX Swiss Exchange

Für den Handel benötigen Sie ein Wertpapierdepot, das Sie bei Banken oder Online-Broker eröffnen können. Moderne Broker bieten oft günstige Gebühren und Zugang zu europäischen Nebenwerten. Neben dem klassischen Börsenhandel besteht die Möglichkeit, Nebenwerte auch außerbörslich zu handeln, und zwar über den Direkthandel bzw. außerbörslichen Handel von Aktien oder auch Derivaten. CFDs (Contracts for Difference) und andere Derivate sind Alternativen, mit denen Sie auf Kursbewegungen von Nebenwerten spekulieren können, ohne die Aktien direkt zu kaufen.

Fonds, die auf europäische Nebenwerte spezialisiert sind, ermöglichen Ihnen eine breitere Streuung, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen. Ebenso bieten ETFs (Exchange Traded Funds) eine günstige Möglichkeit, in Nebenwerte-Indizes zu investieren. Für den Handel ist es wichtig, neben der Marktauswahl auch Gebühren und Liquidität zu vergleichen, um effizient in Nebenwerte zu investieren.

Wie viele Nebenwerte gibt es in Europa?

Die Anzahl der Nebenwerte in Europa variiert je nach Marktkapitalisierung und Indexdefinition, umfasst jedoch mehrere tausend Unternehmen. Beispielsweise enthält der Euro Stoxx Small Index über 200 Nebenwerte, während europäische Small- und Mid Cap Indizes bis zu 1.000 Firmen oder mehr inkludieren können.

Welche spannenden Nebenwerte aus Europa gibt es?

Einige besonders vielversprechende europäische Nebenwerte kommen zum Beispiel aus Schweden, Dänemark, der Schweiz und Spanien.

Hexagon AB

Hexagon AB ist ein führendes Technologieunternehmen aus Schweden, das präzise Messtechnik und Softwarelösungen für Industrie und Geoinformation anbietet. Das Geschäftsmodell basiert auf Innovation und Digitalisierung, was in einer zunehmend datenbasierten Wirtschaft sehr gefragt ist. Für Anleger ist Hexagon interessant, weil es kontinuierlich wächst und starke Marktpositionen hält.

GN Store Nord A/S

GN Store Nord aus Dänemark ist spezialisiert auf Hörgeräte und Audiolösungen. Das Unternehmen kombiniert innovative Technologien mit einem globalen Vertriebsnetz. In einem alternden Bevölkerungsmarkt mit wachsender Nachfrage nach Hörhilfen ist GN ein attraktiver Nebenwert mit nachhaltigem Geschäftsmodell.

Logitech International S.A.

Logitech ist weltweit bekannt für Computerzubehör sowie Peripheriegeräte und in der Schweiz ansässig. Das innovative Portfolio umfasst Tastaturen, Mäuse und Webcams, die dank stetiger Produktentwicklung hohe Marktanteile sichern. Anleger profitieren von soliden Umsätzen und strategischem Wachstum in den Bereichen Home Office und Gaming.

Viscofan S.A.

Viscofan aus Spanien produziert essbare Wursthüllen und ist marktführend in diesem Segment. Mit einem global ausgerichteten Geschäftsmodell und starker Fokussierung auf Innovation bietet Viscofan stabile Erträge und Wachstumspotenzial in der Lebensmittelindustrie.

Epiroc AB

Epiroc ist ein weiterer Nebenwert aus Schweden und spezialisiert auf Ausrüstungen für Bergbau und Infrastrukturprojekte. Durch nachhaltige Technologien und starke Marktstellung überzeugt das Unternehmen viele Investoren, die auf langfristige Wachstumsperspektiven in Rohstoffindustrien setzen.

Genmab A/S

Genmab aus Dänemark entwickelt innovative Antikörper-basierte Therapien gegen Krebs. Trotz hoher Volatilität im Biotech-Sektor bietet das Unternehmen großes Potenzial durch revolutionäre Produkte und vielversprechende Pipeline.

Straumann Holding AG

Straumann ist führend in Dentalimplantaten und -technologien. Das Unternehmen profitiert von hoher Nachfrage nach innovativen Gesundheitstechnologien und einem stabilen Geschäftsmodell mit globaler Marktabdeckung.

Welche Vorteile bieten Nebenwerte aus Europa für Anleger?

Nebenwerte aus Europa sind oft attraktive Unternehmen mit vielseitigen Geschäftsmodellen, die durch Fonds und ETFs für Privatanleger zugänglich sind. Besonders deutsche und europäische Unternehmen profitieren in diesem Comeback der Mid Caps von starkem Wachstum und einem Fokus auf neue Technologien. Durch gezieltes Investieren in Nebenwerte-Aktien eröffnen sich Anlegern interessante Geldanlagechancen abseits der großen Blue Chips und Euro Stoxx Werte. Vorteile im Detail sind:

Wachstumsstärke: Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Wachstumsstärke dieser Unternehmen. Viele dieser kleineren und mittleren Firmen operieren in Marktnischen mit großem Innovationspotenzial. Dadurch sind sie häufig agiler und können auf Veränderungen am Markt deutlich schneller reagieren als große Konzerne.

Breite Streuung: Ein weiterer Vorteil ist die breite Diversifikation, die europäische Nebenwerte Anlegern ermöglichen. Da sich die Unternehmen auf unterschiedliche Branchen und Länder verteilen, lässt sich das Risiko im Portfolio gezielt streuen. Besonders in kleineren Märkten Europas, etwa Skandinavien oder den Benelux-Staaten, entstehen interessante Investmentmöglichkeiten.

Attraktive Bewertungen: Drittens bieten Nebenwerte häufig attraktive Bewertungen. Da Analysten weniger über sie berichten, sind viele Aktien noch unterbewertet. Diese Informationsineffizienz kann für langfristig orientierte Investoren ein klarer Renditevorteil sein.

Mögliche Übernahmen: Ein vierter Vorteil besteht in der hohen Übernahmewahrscheinlichkeit. Große Unternehmen kaufen erfolgreiche Nebenwerte oft auf, um ihr eigenes Wachstum zu beschleunigen. Dadurch profitieren Aktionäre häufig von starken Kursgewinnen.

Regionales Wachstum: Ein weiterer Pluspunkt ist das regionale Wachstumspotenzial vieler europäischer Märkte. Während globale Großkonzerne bereits gesättigte Strukturen aufweisen, haben kleinere Unternehmen in Europa oft noch erhebliche Expansionschancen, sowohl international als auch im Binnenmarkt.

Nachhaltigkeit: Schließlich sind Nebenwerte aus Europa auch für Investoren mit Nachhaltigkeitsfokus interessant. Viele kleinere Firmen integrieren ökologische und soziale Standards frühzeitig in ihre Geschäftsmodelle, was langfristig stabile Erträge begünstigen kann.

Haben Nebenwerte auch Nachteile?

Trotz der zahlreichen Chancen müssen Anleger auch einige Risiken berücksichtigen.

Geringe Liquidität: Einer der größten Nachteile ist die geringere Liquidität. Da Nebenwerte weniger häufig gehandelt werden, können größere Kauf- oder Verkaufsaufträge die Kurse deutlich beeinflussen.

Hohe Volatilität: Ein zweiter Nachteil betrifft die höhere Volatilität. Kleine und mittlere Unternehmen reagieren empfindlicher auf konjunkturelle Schwankungen und Marktunsicherheiten. Das führt in turbulenten Phasen oft zu stärkeren Kursausschlägen.

Weniger Infos: Ein dritter Nachteil liegt in der begrenzten Informationsverfügbarkeit. Analysten und Medien berichten seltener über diese Firmen, was die Einschätzung ihrer wirtschaftlichen Lage erschwert. Ohne gründliche Recherche drohen Anleger Fehleinschätzungen.

Höheres Risiko: Zudem ist das Anlagerisiko insgesamt höher. Viele Nebenwerte sind von einzelnen Produkten oder Märkten abhängig, was sie anfälliger für strukturelle Veränderungen macht. Enttäuschende Geschäftszahlen oder ein schwächeres Marktumfeld können den Aktienkurs rasch belasten.

Geringere Dividendenrendite: Ein weiterer Nachteil betrifft die geringere Dividendenrendite. Während Blue Chips oft stabile Ausschüttungen bieten, reinvestieren kleinere Unternehmen ihre Gewinne meistens zur Finanzierung ihres Wachstums, was Dividendenjäger weniger anspricht.

Tipps für Anleger zum Kauf europäischer Nebenwerte

Wenn Sie in Nebenwerte aus Europa investieren möchten, sollten Sie strategisch und diszipliniert vorgehen. Dabei helfen Ihnen die folgenden Tipps.

Tipp 1 – Gründliche Recherche: Erstens gilt es, gründlich zu recherchieren. Da viele Informationen nicht öffentlich breit verfügbar sind, ist eine intensive Analyse von Geschäftsberichten, Bilanzkennzahlen und Marktumfeld unabdingbar. So erkennen Sie frühzeitig, welche Unternehmen über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen.

Tipp 2 – Breite Streuung: Anleger sollten auf eine breite Streuung achten. Ein Portfolio aus mindestens zehn bis fünfzehn verschiedenen europäischen Nebenwerten verringert das Risiko, von einzelnen Kursschwankungen übermäßig betroffen zu sein. Exchange Traded Funds (ETFs) oder aktiv gemanagte Fonds, die sich auf Nebenwerte spezialisieren, können hier ebenfalls hilfreich sein.

Tipp 3 – Langfristige Anlage: Ferner empfiehlt es sich, langfristig zu denken. Schwankungen gehören bei kleineren Titeln zum Alltag, doch Geduld zahlt sich aus. Wenn Sie über mehrere Jahre investiert bleiben, profitieren Sie oft vom Wachstum der Unternehmen und vom Zinseszinseffekt steigender Kursbewertungen.

Tipp 4 – Solide Bilanzen suchen: Im vierten Tipp sollten Investoren auf solide Bilanzen achten. Besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist eine stabile Eigenkapitalquote entscheidend. Unternehmen mit geringer Verschuldung können Marktschwächen besser überstehen und haben häufig mehr finanziellen Spielraum für Investitionen.

Tipp 5 – Guter Einstieg: Sehr wichtig ist das Timing des Einstiegs. Gerade weil Nebenwerte volatiler sind, lohnt sich ein gestaffelter Kauf. So reduzieren Anleger das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt in den Markt einzusteigen.

Tipp 6 – Unternehmensführung analysieren: Anleger sollten auf das Management und die Unternehmensführung achten. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren überdurchschnittlich stark von Führungskompetenz und klaren Strategien. Ein überzeugendes Management mit nachweislicher Erfahrung ist ein Schlüsselfaktor für langfristigen Erfolg.