Procter & Gamble-Aktie

Alles zur Procter & Gamble Aktie bei GeVestor | Aktuelle Aktienkurse und News zum Unternehmen | WKN 852062 | ISIN US7427181091 | Symbol PG
8 min | Stand 20.12.2021
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Inhaltsverzeichnis

Procter & Gamble-Aktie: Kurzportrait

Branche: Konsumgüter

Gründung: 1837

Sitz: Cincinnati, Ohio, USA

Rechtsform: Corporation

WKN: 852062

ISIN: US7427181091

Symbol: PG

Kennzeichen: Marketing nur für einzelne Marken; nie Gesamtkonzern

Angestellte: 92.000 (Stand: 2019)

Bekannte Marken: Always, Braun, Lenor, Pampers, Swiffer, Wick & viele mehr

Procter & Gamble-Aktie: Aktueller Chartverlauf

Procter & Gamble: Zweitgrößter Konsumgüterhersteller weltweit

4,8 Milliarden Menschen nutzen jährlich die Produkte von Procter & Gamble (P&G). Es ist auch nicht einfach, diese nicht zu benutzen: 65 Marken aus den Supermarkt- und Drogerieregalen gehören zum Unternehmen. Damit beeinflussen die Hersteller von P&G die meisten Haushalte dieser Welt.

Gegründet wurde das Unternehmen 1837 in den USA durch den englischen Kerzenzieher William Procter und seinem irischen Schwager James Gamble. Der Konzern hat weltweit 113 Fabriken in 39 verschiedenen Ländern und rund 92.000 Mitarbeiter. Im Heimatland USA führt es 24 Werke.

In den USA macht P&G die Hälfte seines Umsatzes. Danach folgt Europa als zweitwichtigster Absatzmarkt. Nach dem Konzern Nestlé ist P&G der zweitgrößte Konsumgüterhersteller weltweit.

Umsatzzahlen zum Konsumgüterhersteller

Das Geschäftsjahr von P&G geht vom 01.07. bis zum 30.06. des Folgejahres.

Im Geschäftsjahr 2017/2018 machte der Konsumgüterhersteller einen Umsatz im Wert von 66,8 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als die Jahresumsätze der Konzerne L´Oréal, Henkel und Beiersdorf zusammen. Der Gewinn lag bei 9,75 Milliarden US-Dollar.

Die Anzahl der Angestellten lag im Jahr 2018 bei 92.000.

P&G-Marken: Die Produkte von Procter & Gamble

Procter & Gamble hat zurzeit 65 Marken im Vertrieb. Es wäre zu viel, auf all diese einzugehen. Daher wollen wir hier die wichtigsten P&G-Marken auf dem deutschen Markt zeigen.

Relevante Marken auf dem deutschen Markt:

  • Haarpflege: Aussie, Head & Shoulders, Herbal Essences, Pantene Pro-V, Rejoice
  • Hygiene: Always, Olaz, Old Spice, Pampers
  • Rasur: Braun, Fusion, Gillette, Mach3, Venus
  • Zahnpflege: Blend-a-dent, Blend-a-med, Oral-B, Blendax
  • Gesundheit: Wick
  • Waschmittel: Ariel, Lenor, Tide, Dash
  • Reinigungsmittel: Antikal, Febreze, Fairy, Meister Proper, Swiffer

Das Ziel des Konzerns ist es mit jeder Marke Marktführer zu sein, d.h. die Produkte des Herstellers sollen öfter verkauft werden als das Pendant der Konkurrenz; und das in so vielen Ländern der Welt wie möglich.

Das Sortiment des Unternehmens lässt sich in fünf Segmente unterteilen:

  • Beauty (Körper- & Haarpflege)
  • Grooming (Rasur)
  • Health Care (Gesundheit)
  • Fabric & Home Care (Reinigungsmittel)
  • Baby, Feminine & Family Care (Baby- & Damenhygiene)

Ein Drittel des Umsatzes erzielt P&G mit den Reinigungsmitteln. Hierzu gehören die Marken Ariel, Febreze oder Meister Proper. Vor allem die Waschmittel tragen viel zum Erfolg des Unternehmens bei. Etwa 13 % des Verkaufspreises für ein entsprechendes Produkt (Marge) bleibt dem Hersteller als Gewinn übrig. Im Geschäftsjahr 2017/2018 lag der Gewinn aus diesem Bereich bei einem Wert von 2,7 Milliarden Dollar.

Die am meisten bekannte Marke von P&G dürfte in Deutschland jedem ein Begriff sein: Pampers. Dieser hat sich fest in unserem Sprachgebrauch verankert. Allein Pampers bringt dem Unternehmen jährlich acht Milliarden Euro an Umsatz ein. Dies macht ein Achtel des Gesamtumsatzes aus.

Zusammen mit der ebenso erfolgreichen Marke Always trägt die Sparte „Baby- und Frauenpflegeprodukte” nach den Waschmitteln den zweitgrößten Beitrag zum Unternehmensgewinn bei.

Die starke Marktstellung reicht dem Konzern aber nicht: P&G gibt jährlich bis zu zwei Milliarden US-Dollar für die Forschung und Entwicklung aus. Hier sollen neue, bahnbrechende Produkte entwickelt werden. Dazu arbeitet jeder zwölfte P&G-Mitarbeiter in dieser Abteilung.

P&G: Aktie & Dividende

Die Aktie von Procter & Gamble gehört zu den Dauerläufern an der Börse. Sie ist im Aktienindex DowJones enthalten.

Der Sprung über die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke ist längst geschafft. Bei 114,99 US-$ notiert sie aktuelle (Stand: Juli 2019). Damit ist sie wieder auf ein neues Allzeithoch geklettert. Auf Jahressicht hat sie ein Wachstum von satten 49 % vorzuweisen.

Procter & Gamble: Starke Aktie

Dank Preiserhöhungen kletterte der Gewinn der P&G-Aktie im letzten Quartal um 5 % auf 1,25 US-Dollar (im Vorjahresvergleich). Das ist problemlos möglich, da Kunden für starken Marken wie Meister Proper, Gillette, Ariel und Pampers gerne etwas tiefer in die Tasche greifen.

Somit blicken die Börsen positiv auf das laufende Geschäftsjahr 2019: Es wird erwartet, dass der Umsatz leicht von 66,8 auf 67,1 Milliarden Dollar steigen soll. Das wäre ein Gewinn je Aktie von 4,45 US-$ (Vergleich: 4,22 US-$ im Vorjahr).

Der Konzern gehört zu den absoluten Basisinvestments für ein gut diversifiziertes Portfolio. Die starken Produkte des Herstellers sind in fast jeden Haushalt auf der Welt zu finden.

Daran dürfte sich in den nächsten Jahrzehnten nichts ändern.

Procter & Gamble Dividende: Der Dividenden-Dauerläufer

Auch in Bezug auf die Dividendenrendite ist die P&G-Aktie attraktiv für Anleger. Die Aktie ist ein richtiger „Dividendenaristokrat”. So bezeichnet man Aktien, die mindestens 25 Jahre lang die Dividende erhöht haben. P&G erhöht ihre Dividenden nun seit 60 Jahren in Folge. Zusätzlich werden Aktionäre seit bereits 1890 ohne Unterbrechung mit Gewinnausschüttungen am Erfolg beteiligt. Beim aktuellen Kurs liegt die Dividendenrendite bei fast 3 %.

Die Unternehmensstruktur von Procter & Gamble

Die Unternehmensstruktur von Procter & Gamble besteht aus folgenden Unternehmensbereichen:

  • Global Business Unit (GBU): Die GBU sind zuständig für die Entwicklung von Produkten und neuen Marken. Ziel ist es die Marken zu erweitern und die bestehenden noch stärker zu platzieren. Die Ausweitung der Marktanteile soll die Aktienrendite maximieren.
  • Market Development Organisation (MDO): Die MDO ist zuständig für die Umsetzung der von der GBU beschlossenen Strategien.
  • Global Business Service (GBS): Die GBS kann man als eine interne Service- und Dienstleistungs-Sparte sehen. Hier sammeln sich die Verwaltungsdienstleistungen wie beispielsweise die Buchhaltung.
  • Corporate Function (CF): Die Corporate Function beinhaltet z. B. die Rechts- und Steuerabteilung.

Das gesamte Sortiment des Konzerns ist in zehn GBUs gegliedert:

  • Baby
  • Feminine Care
  • Family
  • Fabric
  • Home
  • Hair
  • Skin & Personal Care
  • Grooming
  • Oral
  • Personal Health Care

Innerhalb dieser GBUs sind die jeweiligen Leiter verantwortlich für neue Produkt-upgrades und -innovationen; immer mit Blick auf die Gesamtmarken-Strategie.

Die MDOs sind dann für die Entwicklung und Durchführung der Markteinführungspläne auf lokaler Ebene verantwortlich. Sie haben ihren Fokus auf effektivem und effizientem Verkauf und Vertrieb der Produkte. Zu ihrem Verantwortlichkeitsbereich gehört ebenso die Preisgestaltung und das Merchandising für Verbraucher, Kunden und Märkte.

In den folgenden sechs Regionen agiert P&G:

  • Asien-Pazifik
  • Europa
  • Großchina
  • Indien, Mittlerer Osten & Afrika (IMEA)
  • Lateinamerika
  • Nordamerika

Die Mitarbeiter der GBS betreiben und unterstützen die Infrastruktur, den Betrieb, die Systeme und die gemeinsam genutzten Dienste. Ihr Ziel ist es, die anderen Unternehmensbereiche in der Entwicklung und Implementierung von Technologien so zu unterstützen, damit die Arbeit der P&G-Marken beschleunigt werden kann.

Die CF schließlich besteht aus Buchhaltung, Treasury, Steuern, Governance, Personalabteilung, Rechtsabteilung und Informationstechnologien. Es bildet die übergeordnete Unternehmensführung mit all ihrem Strategie- und Portfolio-Entscheidungen.

Übernahmen durch Procter & Gamble: Historie der P&G Übernahmen

Im Laufe der Zeit hat die P&G viele Unternehmen übernommen und somit ihr Wachstum beschleunigt.

Diese Unternehmensübernahmen wollen wir hier kurz vorstellen:

  • 1985 – Richardson-Vicks: Mit den Marken Wick, Oil of Olaz und Pantene erweiterte P&G seinen Gesundheits- und Körperpflegebereich.
  • 1987 – Blendax GmbH: Mit dieser Übernahme wurde die Produktpalette im Bereich Zahn- und Körperpflege um Marken wie „Blend-a-Med” erweitert.
  • 1989 – Noxell: Mit Marken wie CoverGirl stieg P&G im Jahr 1989 in die Kosmetik- und Parfümbranche ein.
  • 1990 – Old Spice: Mit dem Erwerb der Markenrechte der Körperpflege-Linie von Old Spice der Shulton Company wurde eine traditionsreiche Palette von Herren-Pflegeprodukten übernommen.
  • 1991 – Ellen Betrix, Eurocos und Max Factor: Im Zuge dieser Übernahme wurden noch weitere Marken, wie beispielsweise Hugo Boss und Laura Biagiotti ins Sortiment aufgenommen.
  • 1994 – Schickedanz: Mit der Übernahme des deutschen Unternehmens wurde auch die bekannte Marke „Tempo” übernommen. Im Jahr 2007 wurde diese jedoch wieder an das schwedische Unternehmen SCA verkauft.
  • 1997 – Tambrands: Das Unternehmen ist weltweit führende Unternehmen für Tampons.
  • 1999 – Iams: Mit 2,05 Milliarden US-Dollar war dies die bis dahin größte Akquisition des Unternehmens. Hierdurch tauchte P&G in den Markt für Tiernahrung ein. Das Produktsortiment wurde mit Trockenfutter für Hunde und Katzen erweitert.
  • 2005 – Gillette: Das Unternehmen Gillette wurde mit einem Transaktionswert von etwa 57 Milliarden US-Dollar übernommen. Zunächst war die Zustimmung der US-Kartellbehörde notwendig. Es ist bisher die größte Übernahme in der Firmengeschichte. Erst mit dieser Übernahme wurde P&G der weltweit zweitgrößte Konsumgüterhersteller nach Nestlé.
  • 2010 – Ambi Pur: Mit dieser Übernahme wurde die weltweit führende Marke für Lufterfrischer ins Produktsortiment übernommen. Dessen Produkte werden in 80 Ländern verkauft. Das Unternehmen wurde von der Sara Lee Corporation für 320 Millionen Euro erworben.
  • 2018 – Merck KGaA: Die Übernahme wurde im August 2018 von der EU-Kommission bewilligt. Mit einem Transaktionswert von 3,4 Milliarden Euro steigt P&G mit rezeptfreien Arzneimitteln der Merck KGaA im Consumer-Healthcare-Geschäft ein.

Mit den Übernahmen der letzten 20 Jahre hat sich der Konzern neben den Geschäftsfeldern „Waschmittel, Reinigungsprodukte, Windeln und Papierprodukte” im Schönheitspflegebereich etablieren können. Dies passierte vor allem aufgrund der deutlich höheren Wachstumsraten in diesem Segment.

Zum Vergleich: Nach der Übernahme von Gillette wurde knapp die Hälfte des Umsatzes und mehr als die Hälfte des Gewinns in diesem Bereich verzeichnet.

Procter & Gamble in Deutschland

Im Jahr 1960 wurde in Frankfurt am Main die erste deutsche Niederlassung von Procter & Gamble eröffnet. Zehn Jahre später wurde der Standort nach Schwalbach am Taunus verlegt. Bis 1999 war dieser zuständig für die europaweite Verwaltung der Bereiche Papierhygiene und Fruchtsaftgetränke.

Der Standort in Schwalbach am Taunus ist die Vertriebszentrale für den Raum Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH). Daneben ist die Forschung & Entwicklung für alle Papierhygieneprodukte dort angesiedelt. Durch die Übernahmen der Marken Wella (Standort: Darmstadt) und Gillette (Standort: Kronberg im Taunus) kamen weitere Entwicklungszentren im Großraum Frankfurt hinzu.

Im Jahr 1963 wurde in Worms die erste Produktionsstätte in Deutschland eröffnet. Hier wurden Waschmittel und Weichspüler für den deutschen Markt und den Export produziert. Mit der Akquisition der Marke Pampers entstand im Jahr 1976 in Euskirchen das erste Produktionswerk für Windeln. Es folgten weitere Produktionsstätte in Deutschland.

Heute arbeiten in Deutschland mehr als 10.000 Mitarbeiter. Sie teilen sich auf die folgenden Werke auf: Berlin, Crailsheim, Euskirchen, Groß-Gerau, Worms, Marktheidenfeld, Kronberg, Altfeld und Walldürn. Hier werden die Produkte für 40 Marken produziert und vertrieben.

Kritik an P&G: Die Nachhaltigkeit von Procter & Gamble

Oberstes Ziel von P&G ist es, die bestehenden Marken noch bekannter zu machen. In immer mehr Ländern soll die Marktführerschaft übernommen werden. Hierzu werden jährlich mehr als sieben Milliarden US-Dollar für Marketing ausgegeben.

Doch zuletzt hat in Deutschland eine Shampoo-Werbung für Kritik gesorgt: P&G hat damit geworben, dass die Verpackung für ein Head & Shoulders-Shampoo die „erste recycelbare Shampoo-Flasche aus gesammeltem Strandplastik” sei.

Das klingt super und kommt gut an. Ist aber nicht ganz richtig: Die besagte Verpackung bestand nur aus einem Fünftel aus Strandplastik. Das Landgericht Frankfurt hat deshalb die ursprüngliche Werbung verboten: Stattdessen muss P&G nun die Prozentangabe gut sichtbar mit angeben.

Procter & Gamble-Aktie: Fundamentaldaten im Überblick