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Preise für CO2 Zertifikate klettern: Chancen auch für Privatanleger

Preise für CO2 Zertifikate klettern: Chancen auch für Privatanleger
nito / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Um Emissionen mit einem marktwirtschaftlichen Mechanismus zu steuern und auf mittlere Sicht so CO2 Emissionen zu vermindern, wurde von der EU ein Handel mit CO2 Zertifikaten aufgebaut. Ziel war und ist es, durch im Zeitablauf steigende Preise Unternehmen zu motivieren, ihre Emissionen zu senken.

CO2: Emissionsrechte-Handel mit neuem Schwung

Verschmutzungsrechte in Form von CO2 Zertifikaten werden seit 2005 ausgegeben. Wenn ein Unternehmen Kohlendioxid produziert und dies in die Atmosphäre abgeben will, benötigt es hierzu ein Emissionsrecht. Dieses CO2 Zertifikat berechtigt den Inhaber, innerhalb einer bestimmten Periode eine Tonne CO auszustoßen. Anschließend müssen die Unternehmen nachweisen, dass sie für alle getätigten Emissionen entsprechende Zertifikate in ihrem Besitz haben. Die Papiere können auch gehandelt werden, an den Energiebörsen in London oder Leipzig. Die Verbindung von Ökologie und Ökonomie, so die Idee.

Unternehmen, die weniger CO2 ausstoßen, können ihre überschüssigen CO2 Zertifikate an andere verkaufen, die einen höheren Bedarf haben. Gleichzeitig werden die Ausgabepreise für neue Zertifikate Schrittweise erhöht.  So soll der Anreiz gesteigert werden, weniger Schadstoffe zu produzieren und mehr Geld in den Klimaschutz zu stecken.

Am System der CO2 Zertifikate nehmen europaweit gut 11.000 Kraftwerke und Fabriken teil. Für Fluggesellschaften gibt es ein separates Emissionshandelssystem. Lange Zeit  haben die Unternehmen dadurch kaum Kostenbelastungen hinnehmen müssen. Das lag vor allem an den niedrigen Preisen der Zertifikate. Anfangs waren die CO2 Zertifikate entweder kostenlos oder über Versteigerungen zugeteilt worden.

Staatliche Verknappung des Angebots erhöht den Preis

Im Ergebnis kamen zu viele Rechte in Umlauf. Das anfängliche Preisniveau von 30 Euro fiel bis 2013 auf rund 3 Euro. Der Kauf war günstiger als der Anreiz Kohlendioxid zu vermeiden – Der Mark war nahezu tot. Seit geraumer Zeit aber kommt wieder Schwung in die Sache.

Die Verschärfung der Emissionsziele wird durch eine Verknappung der Anzahl der Emissionsrechte befeuert. Das wirkt sich aber immer mehr auf die Preise aus. Lag der Preis im Frühjahr 2020 noch bei knapp 16 Euro ist er nun mit rund 55 Euro auf Rekordniveau. Einige Experten halten noch in diesem Jahr 100 Euro für möglich. Auch wenn das von Kritikern aus zu hoch angesehen wird. Selbst China hat übrigens inzwischen auch einen Emissionshandel eingeführt.

CO2 Zertifikate-Papiere für Privatanleger

Weitere Anstiege sind relativ wahrscheinlich, weil die Ausgabepreise für die Rechte immer weiter angehoben werden sollen. Und  die Tendenz zu immer schärferen Umweltvorgaben dürfte sich fortsetzen. So soll schrittweise der Preis für eine Tonne bis zum Jahr 2025 auf 55 Euro steigen.

Wenn Sie als Privatanleger von steigenden Preisen bei CO2 Zertifikaten als Depotbeimischung profitieren wollen, dann sind wie oben erwähnt Zertifikate auf CO2 Zertifikate der einfachste Weg. Hier zwei Beispiele:

  • Basis bei beiden Papieren ist der ECX EUA (CO2-Emission) Future, mit aktueller Kontraktfälligkeit 12/2021. Bei Zeitablauf wird der entsprechende Wert durch den zeitlich folgenden Kontrakt ersetzt.WKN: SB37KX, ein Papier der Societe Generale, aufgelegt im August 2020, nach ersten Preisnotierungen um die 10 Euro ist der Kurs inzwischen (Stand 29.07.21) auf rund 50 Euro geklettert
  • WKN: MC3SF5, ein Papier von Morgan Stanley, aufgelegt ebenfalls im Sommer 2020, Tiefstkurs rund 0,12 Euro, Höchstkurs 4,85 Euro, zuletzt 2,65 Euro (Stand 29.07.21)

Achtung: Das Zertifikat von Morgan Stanley hat einen Hebel von 5. Damit reagiert es 5 Mal so stark auf Kursbewegungen des Basiswertes wie das Papier der Societe Generale. Und das gilt sowohl für Kurssteigerungen als auch für Kursverluste.