3 Tipps für Ihren Nachkauf
Das wäre fein: Sie kaufen Optionen oder Aktien zum absoluten Tiefkurs und verkaufen diese perfekt, direkt bevor es abwärts geht – ein Wunschtraum.
Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie mir: Den tiefsten Kurs beim Kauf undv den höchsten Kurs beim Verkauf treffen Sie nicht bzw. nur mit Glück und zufällig – das ist normal.
Und es führt automatisch dazu, dass gekaufte Papiere oft ein Stück ins Minus laufen, bevor sich dann Ihr Szenario von Kursgewinnen verwirklicht – auch das ist eine normale Entwicklung.
Durchschnitts-Preis senken durch Nachkauf?
Durch einen Nachkauf können Sie den durchschnittlichen Kaufpreis im Depot vorhandener Aktien oder Optionen senken.
Wenn Ihre Spekulation aufgeht, kommen Sie schneller in den Gewinn oder erhöhen diesen. Ich empfehle Ihnen aber, so nur unter bestimmten Voraussetzungen vorzugehen:
Ich setze für mich voraus, dass ich einen Nachkauf schon beim Einstieg in eine Option plane und zur Trade-Eröffnung z. B. nur die Hälfte des insgesamt geplanten Geldes für diesen Trade investiert habe.
Wenn Sie so vorgehen, ist das eine gute Strategie. Hier sehen Sie ein …
… Zahlen-Beispiel zum Nachkauf
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Option zum Kurs von 1,60 € gekauft. Sie wollen mit +100% Gewinn verkaufen, also zum Preis von 3,20 €.
Die Märkte fallen zurück und die Option wird billiger. Sie kaufen diese Option später für 0,80 € nach.
Ihre Position im Depot sieht nach dem Nachkauf so aus:
1,60 € = Kauf 1. Position
0,80 € = Kauf 2. Position
——————————–
2,40 € = Addierter Kaufpreis für 2 Optionen
Das ist ein durchschnittlicher Kaufpreis von 1,20 € je Option (2,40 € : 2 Optionen = 1,20 €).
Durch den Nachkauf haben Sie den Kaufpreis (Ihren durchschnittlichen Einstand) von 1,60 € auf 1,20 € verbilligt – ein um 25% reduzierter durchschnittlicher Kaufpreis.
100%-Ziel-Verkaufs-Order anpassen
Nach dieser Verbilligung können Sie zu 2,40 € verkaufen. Damit haben sie den in diesem Beispiel angestrebten Gewinn von +100% realisiert. Wenn die Spekulation aufgeht, war es ein guter Trade.
Dazu 3 Tipps:
- Tipp zum Nachkauf: Durchschnittlichen Kaufpreis deutlich senken
Gehen Sie so nur vor, wenn Sie Ihren durchschnittlichen Kaufpreis durch den Nachkauf deutlich reduzieren können.
Meine Empfehlung: Ihr Nachkauf sollte etwa 50% billiger als der ursprüngliche Kauf sein – so sehen Sie das auch im obigen Zahlenbeispiel.
- Tipp zum Nachkauf: Es müssen hohe Gewinn-Chancen gegeben sein
Kaufen Sie nicht nur deswegen nach, weil eine Option so schön billig ist. Das Entscheidende für einen Nachkauf ist, dass Ihre Analyse für den Trade ein hohes Gewinn-Potenzial aufzeigt.
- Tipp zum Nachkauf: Nur nachkaufen, wenn Sie es von Anfang an geplant haben
Ich empfehle das Nachkaufen selten. Es ist dann von Anfang an geplant. Sie sollten auch nur nachkaufen, wenn Sie es von vornherein geplant haben.
Wenn Sie beispielsweise 400 € in einen Trade investieren wollten, steigen Sie anfangs nur mit 200 € ein. Läuft der Trade schnell in den Gewinn, sind Sie dabei.
Kommt es aber zu einem deutlichen Kursrücksetzer, kaufen Sie für die von Anfang an eingeplanten weiteren 200 € nach.
Beim 3. Tipp mache ich eine Ausnahme:
Wenn Sie mit „Spielgeld“ agieren, können Sie auch nachkaufen, wenn nur Tipp 1 und Tipp 2 erfüllt sind.
Wie viel ist Spielgeld?
Die Frage, wie viel Spielgeld ist, kann ich nicht beantworten. Warren Buffett würde vielleicht sagen: „1 Milliönchen riskiere ich.“
Sie können es aber ohne Zahlen so definieren: Es darf nur so viel bzw. so wenig sein, dass Sie es leicht verschmerzen können, wenn der Trade daneben geht.
Wenn es Spielgeld ist, lautet die Ausnahme: Warum nicht auch einmal zocken? – Umso schöner, wenn es klappt und Ihnen einen hohen Gewinn einbringt.
Gute Strategie bei Optionen
Den von Anfang an geplanten Nachkauf empfehle ich v. a. bei Optionen.
Denn wegen des hohen Gewinn-Hebels sind Kursrücksetzer, die Ihnen einen guten Nachkaufkurs bieten, oft gegeben.
Wenn Ihnen Optionen vertraut sind, probieren Sie es doch einfach einmal aus!