Die erfolgreichsten mechanischen Handelsstrategien
Mechanische Handelsstrategien haben viele Vorteile.
Mehr dazu: Die Vorteile von mechanischen Handelsstrategien
Zwei der erfolgreichsten Ansätze sind langfristig ausgerichtet und erfordern nur einen geringen Aufwand.
Machen Sie sich die Saisonalitäten zunutze
Der erste Ansatz versucht sich die Saisonalitäten an der Börse zunutze zu machen. Die saisonale Strategie zählt zu den sogenannten Timing-Ansätzen. Dabei investiert der Anleger grundsätzlich in den gesamten Index, versucht aber durch den zwischenzeitlichen Ausstieg Schwächephasen zu umgehen und so besser abzuschneiden als der Index.
August und September sind die schlechtesten Börsenmonate
Die statistische Untersuchung der Kursentwicklung seit 1989 zeigt, dass der DAX nur in zwei Kalendermonaten im Schnitt ein Minus erwirtschaftet hat, nämlich im August und im September. Der September brachte ein durchschnittliches Minus von über 3%, im August ging es mit den Kursen im Schnitt um knapp 2% nach unten. Diese Tendenz der Kurse, im Sommer vorübergehend abzutauchen, lässt sich übrigens an fast allen Aktienmärkten beobachten.
„Sell in Summer“
Die logische Konsequenz: Anleger fahren auf lange Sicht besser, wenn Sie im August und September der Börse fernbleiben und erst am 1. Oktober wieder einsteigen. In Zahlen: Während der DAX seit 1989 im Schnitt um 7,8% pro Jahr kletterte, brachte die „Sell in Summer“-Strategie im gleichen Zeitraum eine jährliche Rendite von 14,1%. Mit einer Investition in den Index haben Anleger ihr Kapital verfünffacht, mit dem „Sell in Summer“-Ansatz konnten sie es ver-18-fachen. Wer dieser Strategie im laufenden Jahr gefolgt ist, kann sich freuen. Denn der August mit einem Kursrutsch von 19% und der September mit einem Verlust von 5% waren 2011 die mit Abstand schlechtesten Monate. Anleger, die in dieser Zeit der Börse ferngeblieben sind, konnten bis dato ein Plus von fast 17% erzielen. Insgesamt liegt der DAX seit Januar dagegen gut 13% im Minus.
Top-Flop-Strategie: langfristig erfolgreich
Die sogenannte Top-Flop-Strategie zählt zu den bekanntesten Auswahlsystemen. Dabei investieren Anleger abwechselnd in die größten Gewinner und die schwächsten Aktien eines Index. Am 1. Januar kaufen Anleger die fünf DAX-Werte, die sich im Vorjahr am schlechtesten entwickelt haben und setzen damit auf einen Turnaround. Dabei werden alle fünf Positionen gleich hoch gewichtet. Am 1. Juli wird umgeschichtet, und zwar in jene fünf DAX-Titel, die im ersten Halbjahr die größten Kursgewinne verbuchen konnten. Damit setzen Anleger in der zweiten Jahreshälfte auf den Effekt des Window Dressing. Denn Fondsmanager investieren Richtung Jahresende gern in die Gewinner-Aktien und treiben so deren Kurse häufig weiter nach oben. Wieder werden alle fünf Werte gleich gewichtet. Ziel eines Auswahlsystems ist es, durch die richtige Aktienauswahl den Markt hinter sich zu lassen. Dies ist im Falle der Top-Flop-Strategie in der Vergangenheit eindrucksvoll gelungen. Auf Sicht von 22 Jahren brachte sie eine durchschnittliche Rendite von 14,4% pro Jahr und schnitt damit sogar noch etwas besser ab als „Sell in Summer“.
In diesem Jahr schlechter als der DAX
Im laufenden Jahr allerdings liegt die Top-Flop-Strategie bislang deutlich hinter dem DAX zurück. Aktuell beläuft sich das Minus auf etwas mehr als 18%, während der deutsche Leitindex nur gut 13% einbüßte. Die Ergebnisse eines Jahres sind letztlich aber ohnehin nur eine Momentaufnahme. Mechanische Handelsstrategien wie der Top-Flop-Ansatz oder „Sell in Summer“ spielen ihre Stärken auf lange Sicht aus und führen nur dann zum Erfolg, wenn Sie über Jahre kontinuierlich verfolgt werden.