Anleihe kaufen: Was bedeutet über pari und unter pari?

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Die Begriffe „über pari“ bzw. „unter pari“ – in Bezug auf Anleihen – bedeuten für den Anleger, dass der Kaufpreis bzw. Ausgabekurs einer Anleihe entweder über oder unter ihrem Nominalwert gehandelt wird. International wird stellvertretend  „at a premium“ (über pari) bzw. „at a discount“ (unter pari) gehandelt.

Beispiel: Anleihe über oder unter pari kaufen

Beispielsweise beträgt der Nominalwert einer Anleihe 1.000 Euro. Über pari bedeutet einen Verkauf zu einem höheren (z.B. 1.010 Euro), unter pari den Verkauf zu einem niedrigeren Preis (z.B. 990 Euro). Grund dafür sind wechselnde Zinsraten, denn wie die meisten festverzinslichen Wertpapiere sind auch Anleihen eng an Zinsraten gekoppelt. Steigen diese an, fällt der Marktpreis der Aktie – und umgekehrt.

Dazu ein Beispiel: Angenommen die Marktzinsrate beträgt heute 3 Prozent. Ein Anleger erwirbt zu diesem Zeitpunkt eine Anleihe mit einem Nominalwert von 1.000 Euro und einem Kupon von 5 Prozent. Steigt die Zinsrate seit dem Ankauf um 1 Prozent an, lässt sich die Anleihe wieder gewinnbringend verkaufen (über pari).

Denn die Marge (bzw. engl. der „Spread“) belief sich vorher auf 2 Prozent (Kupon von 5 Prozent – Marktzinsrate von 3 Prozent), ist aber mittlerweile auf 3 Prozent (5 Prozent – 2 Prozent) angestiegen. Allerdings werden in diesem vereinfachten Beispiel nicht alle Faktoren mit einbezogen, die tatsächlich den Anleihenpreis bestimmen.

Über pari und unter pari sagt nicht viel aus

Eine Anleihe unter pari oder über pari zu kaufen, sagt nicht viel darüber aus, ob ein Investment attraktiv oder nicht für Anleger ist. Andere Faktoren wie etwa die Laufzeit oder natürlich die Rendite sind entscheidender.