US-Dollar

Der Dollar ist die Währung der United States of America - Er hat eine lange Tradition & ist eine der wichtigsten internationalen Währungen der Welt.
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Inhaltsverzeichnis

Euro und Dollar im Überblick

Euro

ISO-Code: EUR

Symbol: €

Einführung als Buchgeld: 1999

Einführung als Bargeld: 2002

Emittent: Europäische Zentralbank (EZB)

Währung in der Europäischen Union

Eurozone: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern
US-Dollar

ISO-Code: USD

Symbol: (US-)$

Einführung als neue Währung: 1785

Emittent: Federal Reserve System (Fed)

Währung der Vereinigten Staaten von Amerika

Gesetzliches Zahlungsmittel in: Bonaire, Britische Jungferninseln, Ecuador, El Salvador, Kambodscha, Liberia, Marshallinseln, Mikronesien, Osttimor, Palau, Panama, Saba, Simbabwe, Sint Eustatius, Turks- und Caicosinseln

Wechselkurse zwischen internationalen Währungen wie Dollar und Euro

Durch den Wechselkurs wird der Wert einer Währung in Form einer anderen ausgedrückt. Der Devisenmarkt spielt eine wichtige Rolle in der Volkswirtschaft eines Landes, beziehungsweise eines Währungsraumes. Er bestimmt unter anderem die internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie die Preise, zu denen Waren und Güter in verschiedenen Währungen gehandelt werden.

Der Wechselkurs wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Dabei sind außerdem noch weitere Faktoren von Bedeutung. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass beispielsweise folgende Parameter Einfluss auf den Wechselkurs haben:

  • Zinsniveau
  • Preisniveau
  • Wertpapierkurse

Die Quantität ihrer Wirkung kann jedoch nicht eindeutig bestimmt werden, denn zusätzlich bestimmen Erwartungen der Anleger die Entwicklung des Kurses. Wenn diese davon ausgehen, dass Euro in der Zukunft eine Aufwertung gegenüber dem Dollar erfahren wird, steigen die Käufe des Euros sowie die Verkäufe des Dollars.

Die beiden Währungen stehen seit der Einführung des Euros als Buchgeld im Jahr 1999 in ständiger Wechselwirkung. Diese Entwicklung wird im folgenden Artikel dargestellt.

Die Geschichte des Euro

Die damaligen EG- und heutigen EU-Länder planten bereits seit dem Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion. Durch die Koordination der Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie die gemeinsame Währung erwartete man sich große Vorteile:

  • Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels
  • Internationales Wirtschaften
  • Diversere und umfangreichere Möglichkeiten für Konsumenten

Bis diese Ziele erreicht werden konnten, galt es politische Unsicherheiten zu beseitigen wie auch unterschiedliche Erwartungshaltungen abzustimmen. 1970 konkretisierte die damalige EWG den sogenannten Werner-Plan, der eine Währungsunion ab 1980 beinhaltete.

Die geplante Vorgehensweise wurde jedoch durch den Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems abgebrochen. Dabei handelt es sich um eine internationale Währungsordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg neu geschaffen worden war. Gleichzeitig beeinflusste die Ölkrise die großen Pläne der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Der Vorgänger des Euro: die European Currency Unit (ECU)

1979 wurde schließlich ein europäisches Währungssystem eingeführt, das Schwankungen der nationalen Währungen ausgleichen und eindämmen sollte. Die dafür vorgesehene Währungseinheit hieß ECU – European Currency Unit. Sie blieb bis 1998 bestehen. Ihr Wert wurde durch einen Währungskorb bestimmt, der auf Grundlage bestimmter Mengen der Währungen der EU-Mitgliedsstaaten ermittelt wurde.

Die Gewichte für die Berechnung der ECU berechneten sich durch wirtschaftliche Kriterien:

  • der jeweilige Anteil eines Landes am Bruttosozialprodukt (BIP) der EG/EU
  • der jeweilige Anteil eines Landes am EG/EU-Binnenhandel
  • die Bedeutung der Währung des jeweiligen Landes

Durch das Konzept der ECU wurde die Koordinierung der Geldpolitik aller teilnehmenden Länder ermöglicht. Während der Zeit des EG-Kommissionspräsidenten Jacques Delors wurde schließlich der gleichnamige Delors-Bericht erstellt.

Der Delors-Bericht ebnet den Weg zum Euro

Der von den Präsidenten der Zentralbanken vorgelegte Bericht sah einen dreistufigen Vorbereitungszeitraum auf die Wirtschafts- und Währungsunion Europas (EWWU) vor:

Stufe 1 der EWWU ab Juli 1990

Zunächst sollte die Geldwertstabilität der einzelnen Wirtschafts- und Währungspolitiken sowie eine steigende Konvergenz sichergestellt werden. Dennoch sollten für den Anfang keine Verpflichtungen für die Mitgliedsstaaten bestehen. Folgende Punkte galt es zu erfüllen:

  • Steigerung der wirtschaftlichen Konvergenz
  • freier Kapitalverkehr
  • freie Verwendung der European Currency Unit (ECU)
  • Zusammenarbeit der einzelnen Zentralbanken

Stufe 2 der EWWU ab Januar 1994

Die zweite Stufe auf dem Weg zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion fand ihren Anfang mit der Eröffnung des Europäischen Währungsinstitutes (EWI). Dieses sollte jedoch nur als Übergangslösung dienen. Es regelte die Zusammenarbeit der Zentralbanken und bereitete das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) vor.

1995 beschloss das EWI den Namen der zukünftigen Währungseinheit „Euro“ und legte den Start der letzten, dritten Stufe im Januar 1999 fest. Gleichzeitig waren zusätzliche Ziele festgelegt worden:

  • Steigerung der wirtschaftlichen Konvergenz
  • Steigerung der Unabhängigkeit der nationalen Zentralbanken
  • Koordinierung der Geldpolitik
  • Verbot von Krediten der Zentralbanken

Stufe 3 der EWWU ab Januar 1999

Mit Januar 1999 wurde der Euro als Buchgeld der EU-Mitgliedsstaaten festgelegt. Bis auf die Länder Schweden, Dänemark, Großbritannien und Griechenland entschieden sich elf damalige Mitgliedsstaaten für die gemeinsame Währung, darunter auch Deutschland. Die ersten drei genannten hatten sich aktiv gegen den Euro entschieden, Griechenland erfüllte die Bedingungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

An die Stelle des Europäischen Währungsinstitutes (EWI) trat von da an die Europäische Zentralbank (EZB). Für den Abschluss der Stufe 3 war die Erfüllung gewisser Punkte vorgesehen:

  • Festlegung der Wechselkurse zu den Währungen der Mitgliedsstaaten (mit Ende 1998)
  • Einhaltung des Wechselkursmechanismus II
  • Gemeinsamer Stabilitäts- und Wachstumspakt

Seitdem sind bereits neun weitere Staaten Teil der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion geworden.

Der Start des Euro in Deutschland

Deutschland war ein Land, das sich gleich von Anfang an, 1999, für den Euro als Buchgeld entschied und ihn Anfang 2002 als reales Zahlungsmittel einführte.

Ab Mitte Dezember 2001 war für 20 D-Mark ein Euro-Starterkit in den deutschen Banken erhältlich. Die Übergangszeit von D-Mark zu Euro fand im Januar und Februar des darauffolgenden Jahres statt. Nachdem man zwischen 1999 und 2001 Überweisungen in beiden Währungen tätigen konnte, wurden die Konten der deutschen Bürger mit Anfang des Jahres 2002 auf die neue Währung umgestellt.

Der Dollar

Unter dem Begriff Dollar werden die Währungen von über 20 verschiedenen Ländern zusammengefasst. Auch das Symbol für den Dollar ist in allen Staaten gleich: $.

Zu den Nationen, in denen in Dollar bezahlt wird, zählen beispielsweise:

  • USA – US-Dollar
  • Kanada – Kanadischer Dollar
  • Australien – Australischer Dollar
  • Einige Karibik-Staaten, z.B. Jamaika, Bahamas
  • Afrikanische Staaten, wie Liberia oder Namibia
  • In Asien Hongkong, Taiwan, Singapur und Brunei

Die Bezeichnung Dollar stammt übrigens aus dem Deutschen. Münzen wurden in der Vergangenheit auch als Taler bezeichnet. Der Begriff ist eine Abkürzung von Joachimstaler. Die Silbermünze war einen Gulden wert.

Die Währung der Vereinigten Staaten von Amerika, der US-Dollar stellt heute die weltweit bedeutendste Leitwährung dar. Darunter versteht man eine Währung, die für Transaktionen der internationalen Wirtschaft genutzt wird.

Die Geschichte des US-Dollars

Im Gegensatz zum Euro blickt der US-Dollar auf eine Geschichte zurück, die ihren Anfang bereits im Jahr 1690 an der nordamerikanischen Ostküste fand. Dort bestanden damals einige britische Kolonien, die insbesondere der Lieferung von Rohstoffen wie Baumwolle oder Tabak dienten.

Der Handel mit diesen begehrten Stoffen wurde jedoch durch Zollabgaben an den Grenzen der einzelnen Kolonialländern eingeschränkt. Diese Beträge waren aber in unterschiedlichen Währungen zu bezahlen. Die englische Währung Pfund wurde dabei nicht akzeptiert. Um die Entstehung einer unabhängigen Wirtschaft zu unterbinden, verboten die Briten schließlich die Prägung von Münzen in ihren Kolonien.

Infolge dessen verwendeten die Bürger der Kolonialstaaten die Währung der Spanier (Real) oder Niederländer (Gulden). Aus dem Begriff Taler entstand die Bezeichnung Spanish Dollars für Spanische Silbermünzen.

Die Einführung des Dollars 1785

Als 1775 der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg ausbrach, ließ die Regierung der Kolonien, der Kontinentalkongess, den Kontinental-Dollar als offizielle Währung drucken. Dieser hatte wegen des starken Aufkommens von gefälschten Geldscheinen jedoch nur kur Bestand. Bereits zehn Jahre später, 1785, erschien der Dollar als neue Währung Nordamerikas.

Der US-Dollar wurde seit seiner ersten Anwendung als Dezimalwährung geführt. Ein Dollar entspricht

  • 10 Dime
  • 100 Cent (¢)
  • 000 Mill (₥)

Der Begriff Dime wird bis heute verwendet. Die Zehn-Cent-Münze ist jedoch keine Rechnungswährung. Mill wurden noch nie als Münzen herausgegeben.

Dollar-Banknoten zur Finanzierung des Sezessionskrieges

Als in den 1860er Jahren der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen den Süd- und Nordstaaten tobte, druckte man erste Dollar-Noten zur Finanzierung. Sie wurden als Greenbacks bezeichnet, zeigten das Portrait bedeutender Amerikaner auf der Vorderseite und galten als schwer zu fälschen.

Die Gründung der Federal Reserve Bank

Anfang des 20. Jahrhunderts, 1913, wurde die Federal Reserve Bank, die Zentralbank der USA gegründet. Man erhoffte sich dadurch eine Strukturierung des Finanzsystems sowie eine flexiblere Anpassung an die Bedürfnisse des Landes.

In den folgenden Jahren gewann der Dollar mehr und mehr an Bedeutung, sodass er 1944 nach dem Bretton-Woods-System zur Leitwährung gemacht wurde. Dieses System sollte durch die Einführung stabiler Wechselkurse einen internationalen Handel sicherstellen. Es hatte bis 1973 Bestand und fand durch die Aufhebung der Golddeckung des Dollars durch Präsident Nixon ein Ende.

Was bedeutet der Goldstandard des Dollar?

Von da an galt der Wert eines US-Dollars als unabhängig vom Goldpreis. Durch die Währungsordnung des Goldstandards setzt sich die Währung eines Landes oder einer Währungsunion entweder aus Goldmünzen, oder aus Banknoten zusammen, die jederzeit in Gold umgetauscht werden können.

Die US-Amerikanische Notenbank garantierte also bis 1973 einen festen Kurs für den Umtausch des Dollars in Gold. Da der Wert des in Umlauf gebrachten Dollar die Gold-Reserven der Bank überschritten, hob Richard Nixon die Golddeckung – die Garantie, den Dollar in Gold umtauschen zu können – auf.

Was ist eine Leitwährung?

Eine Leitwährung ist diejenige Währung, die als internationales Zahlungs- und Reservemittel, sowie als Ankerwährung dient. Mit Blick auf die Nutzung als Transaktions- und Reservemittel lässt sich an deren Umfang die Bedeutung erkennen. Daran gemessen ist der US-Dollar die wichtigste Leitwährung vor Euro und Yen.

Der Dollar ist das Zahlungsmittel schlechthin, wenn es um die Bewertung und den Handel von Rohstoffen wie Edelmetallen oder Öl geht. Dies gilt unverändert, obwohl Länder wie Russland oder China immer wieder Vorstöße unternehmen, Rohstoffe auch über Rubel oder Renminbi abzurechnen.

Aus ihrer Sicht ist dies der Versuch, sich von der „Dominanz des Petrodollars“ zu befreien und den weltweiten Einfluss der USA zurückzudrängen, was aber bislang nur in Ansätzen gelingt. Gleichzeitig ist die US-Währung unverändert die meistgehandelte Währung an den Devisenmärkten – noch vor dem Euro.

Der Dollar als Reservewährung

Nach wie vor ist der Dollar die wichtigste Reservewährung, womit der zweite Aspekt der Leitwährung-Definition angesprochen ist. Die Zentralbanken weltweit sowie der Internationale Währungsfonds (IWF) oder die Weltbank legen ihre Devisenreserven vor allem in Dollar, aber auch in Euro an.

Die Ankerfunktion des Dollar

Bei der Definition des Begriffs Leitwährung ist auch die Funktion als Ankerwährung entscheidend. Dies bedeutet, dass die Wechselkurse der anderen Länder in einer relativ stabilen Beziehung zur Leitwährung gehalten werden.

So koppeln etwa Bulgarien oder Bosnien, aber auch einige ehemalige französische Überseegebiete ihre Währungen an den Euro, was ihnen gewisse Sicherheit gibt. Die Schweiz wiederum hat die Kopplung des Franken an den Euro Anfang 2015 aufgehoben.

Weitaus mehr Währungen sind an den Dollar gebunden. China lockert seit dem Übergang von der Plan- in die Marktwirtschaft langsam die Zügel und macht den Weg für Wechselkursschwankungen frei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren fast alle Währungen an den Dollar gekoppelt, bis 1973 das Bretton Woods System der festen Wechselkurse aufgegeben wurde. Seitdem ließ dessen Bedeutung als ultimative Weltleitwährung langsam nach. Später betrat der Euro die Weltbühne, und künftig wird auch die chinesische Währung eine zunehmende Rolle spielen.

Der Dollar dürfte wohl noch auf längere Sicht seine herausragende Rolle behalten. Der Euro wiederum hat zwar Potenzial, doch das hängt nicht zuletzt davon ab, wie es gelingt, strukturelle Baustellen und Probleme wie die Griechenlandkrise zu bewältigen.

Die Entwicklung des Dollar-Euro Wechselkurses

Der Euro wurde ab dem 4. Januar 1999 an der Börse gehandelt. Zu Beginn erhielt man für einen Euro 1,1789 US-$, dieser Kurs sank in den darauffolgenden Monaten deutlich ab und erreichte nach der Parität im Januar 2000 im Oktober 2000 einen Tiefststand von 0,8252 US-$.

Ab April 2002 begann der Wert des Euros gegenüber dem Dollar zu steigen. Ende 2004 erhielt man für 1 € 1,3633 US-$. Durch die Erhöhung der Zinsen der US-Amerikanischen Notenbank stieg der Wert des Dollar kurz darauf erneut. Dies wurde aber durch die Subprime-Krise 2007 unterbrochen. Durch Senkungen des Leitzinses der USA erfuhr der Euro eine Aufwertung und erreichte Mitte Juli 2008 das bisher höchste Ergebnis von 1,5990 US-$.

Die Bedeutung des Dollar-Euro Wechselkurses für die Europäische Union

Das Steigen des Wechselkurses des Euro bringt nicht nur Vorteile für die Wirtschaft der EU. Einerseits sinken dadurch natürlich die Preise der Rohstoffe, die am Weltmarkt in Dollar gehandelt werden.

Andererseits jedoch steigen dadurch die Preise der Produkte und Waren, die aus der Europäischen Union exportiert werden. Dabei kommt uns jedoch der große Umfang des Euro-Währungsunion zugute. Die Schwankungen der Kurse haben weit weniger Bedeutung als vor der Einführung der gemeinsamen Währung.

Die Bedeutung des Dollar-Euro Wechselkurses für Deutschland

Ebenso positive als auch negative Aspekte hat der Kurs des Euro für Deutschland. Das Land profitiert von einem großen Exportsektor. Steigt der Wert des Euro, so steigen die Preise für deutsche Produkte im Ausland. Dies kann möglicherweise zu einer geringeren Nachfrage führen und die Wirtschaft schwächen.

Im Gegensatz dazu profitieren Haushalte und Unternehmen von einem starken Euro, weil dadurch die Preise von Importen aus dem Ausland sinken. Dies erhöht die Kaufkraft der Deutschen und damit den Konsum. Inländische Unternehmen werden durch niedrigere Preise für Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland entlastet.

Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass die Europäische Währungsunion mehr Stabilität im Wechselkurs gebracht hat. Die Steigung des Euro-Kurses betrifft die zentral- und osteuropäischen Länder weniger stark als den Dollar. Diese machen 12 % der Exporte aus, während die USA lediglich 9 % erhält.

Was bedeutet Parität?

Unter der Parität (lat. paritas – Gleichheit) versteht man die Beziehung zwischen den Währungen zweier Nationen beziehungsweise Währungsgemeinschaften. Dieses Verhältnis wird durch den Wechselkurs ausgedrückt.

Im Bereich der Volkswirtschaftslehre wird damit ein fix vorgegebener Kurs bezeichnet, der unveränderlich ist. Dieser kann sowohl zwischen einer Währung und einer bestimmten Bezugsgröße, als auch zwischen zwei Zahlungsmitteln bestehen.

Die Dollar-Euro-Parität

Die Vorstellung, dass beide Währungen gleich viel wert sind, ist ungewohnt und wirft Fragen nach den Folgen auf. Erst recht, weil nicht auszuschließen ist, dass der Euro sogar unter einen Dollar sinkt.

Die Parität gab es zuletzt im Jahr 2002. Zuvor war die junge Gemeinschaftswährung nach ihrem Start 1999 von anfänglich 1,07 US-$ rapide auf etwas über 85 US-Cent gefallen. 2001 wurde ein weiteres Absinken befürchtet, begleitet von noch höheren Kosten für Importe, Rohstoffe und Öl. Die Inflation lag schon knapp unter 3 %.

Doch dann kam die Wende. Bis 2008 stieg der Euro auf Höchstwerte knapp unter 1,6 US-$ und fiel im April 2014 innerhalb eines Jahres von 1,38 US-$ auf 1,05 US-$. Während es unter Obama gelang, die Folgen der Finanzkrise zu überwinden, kämpften die Europäer mit der Eurokrise.

Bis 2015 hatte die US-Notenbank mit massiven Anleihekäufen den Dollar niedrig gehalten und die Wirtschaft angekurbelt. Dann verkündete das Federal Reserve System (Fed) den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm sowie eine Anhebung der Zinsen. Während die EZB weiterhin auf die Politik des billigen Geldes setzte, zog der Dollar Investoren an und legte zu. Nach zwischenzeitlicher Erholung fiel der Euro erneut auf 1,05 US-$.

Besonders seit der Zeit der Finanzkrise floss einiges an Kapital in die USA, während die Europäische Union eher gemieden wurde, darum bewegte sich der Wechselkurs der beiden Währungen hin zur Parität.

Prognose des Dollar-Euro Wechselkurses

Aufgrund der steigenden Verschuldung der USA durch das Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit ist die Aufwertung des Euros zu erwarten. Auch die steigende Akzeptanz des Euros als Zahlungsmittel für Erdöl stellt sich als positiv heraus.

Seit Anfang 2019 macht sich jedoch die deutliche Stabilisierung des Kurses bemerkbar. Dies kommt auch den Aktienkursen der EU zugute, sodass sich ihre Bewertung in der Zukunft deutlich steigern könnte. Die aktuelle, dennoch niedrige Einschätzung des Euro zeigt sich in der hohen Zahl der US-amerikanischen Aktien in den Portfolios der Unternehmen.

Die verhältnismäßig niedrigen europäischen Kurse bieten jedenfalls ein hohes Potenzial für zukünftige Zugewinne im Laufe des Jahres 2019.

Erfolgreiche Anlagestrategien mit Euro-Dollar Optionsscheinen

Solange der Euro gegenüber den anderen Währungen zur Schwäche neigt, profitieren Sie als Anleger sogar davon, wenn Sie Aktien oder Anleihen entsprechender Währungen im Depot haben.

Wenn Sie zu den spekulativ eingestellten Anlegern gehören, können Sie an diesen Kursschwankungen durch den Kauf von Währungsoptionsscheinen auf einen Anstieg oder einen weiteren Kursverfall des Euros wetten. Das ist zwar ein sehr heißes Spiel, bei dem Sie jederzeit auch hohe Verluste erleiden können, wenn Sie sich nicht auf einen geringen Einsatz beschränken. Die Chance, damit innerhalb weniger Tage und Wochen erhebliches Geld verdienen zu können, ist ebenfalls äußerst groß.

Vor dem Kauf eines Euro-Dollar Optionsscheins

Die entscheidende Frage beim Kauf eines Währungsoptionsscheins ist also die, in welche Richtung sich die Währung kurzfristig entwickeln wird. Versuchen Sie sich besser nicht in langfristigen Prognosen. Selbst die erfahrensten Devisenexperten haben sich hierbei in der Vergangenheit fast noch immer geirrt.

Bei einem Trading am Devisenmarkt kommt es auf die langfristige Entwicklung auch gar nicht so sehr an. Mit Währungsoptionsscheinen sind Sie gerade daran interessiert, kurzfristige Bewegungen auszunutzen, und sollten diese im Normalfall auch nur für ein bis zwei Monate halten.

Auch wenn sich Währungsoptionsscheine immer nur für eine kurze Haltedauer eignen, sollten Sie dennoch nur solche mit Laufzeiten von wenigstens vier bis sechs Monaten kaufen.

Wenn die Entwicklung an den Devisenbörsen dann einmal gegen Sie läuft, haben Sie genug Zeit, um eine Reaktion abwarten zu können. Denn selbst wenn der Währungskurs sich nicht in die von Ihnen erwartete Richtung bewegt, sorgt allein der Zeitwertverlust bei Optionsscheinen für nachgebende Preise.

Mit Euro-Dollar Put-Optionsscheinen auf den Anstieg des Dollars setzen

Wenn Sie bei einem Euro-Dollar-Optionsschein auf einen steigenden Dollar und daher auf einen fallenden Euro setzen wollen, müssen Sie einen Put-Optionsschein erwerben.

Denn Sie spekulieren ja darauf, dass der Dollar an Wert gewinnt und Sie am Markt daher weniger an Dollar für einen Euro zahlen müssen, als den Dollarwert, den Sie über den Optionsschein zum festen Basispreis verkaufen können. Fällt daher der Dollarkurs gegenüber diesem Basispreis, gewinnen Sie mit Euro-Dollar Put-Optionsscheinen.

Mit Euro-Dollar Call-Optionsscheinen auf den Anstieg des Euros setzen

Bei Euro-Dollar Call-Optionsscheinen verhält es sich entsprechend umgekehrt. Diese setzen Sie ein, wenn Sie von einem stärker werdenden Euro gegenüber dem Dollar ausgehen. Denn dann können Sie den Euro zu dem festgelegten Basispreis in US-Dollar über den Optionsschein erwerben.

Steigt der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Dollar, so dass Sie später mehr an Dollar für einen Euro zahlen müssten, muss auch der Preis für Ihren Optionsschein steigen. Fällt dagegen dieser Wechselkurs, verliert auch Ihr Optionsschein an Wert.

Checkliste: Erfolgreiche Anlage in Euro-Dollar Währungsoptionsscheine

  • Gehen Sie Devisenspekulationen Währungsoptionsscheinen nur für eine relativ kurze Zeit von weniger als drei Monaten und mit Kleinstbeträgen ein, da sich die Marktlage sehr schnell ändern kann.
  • Nutzen Sie beim Einstieg in Währungsoptionsscheine Tagessituationen, in denen die Kursentwicklung für eine extreme Übertreibung spricht, der bald schon eine Gegenreaktion folgen könnte.
  • Bestimmen Sie bereits beim Kauf eines Euro-Dollar Optionsscheins ein festes Limit zur Verlustbegrenzung, bei dem Sie Ihren Optionsschein auf jeden Fall wieder verkaufen würden. Dabei sollte es sich um ein großzügiges Sicherheitslimit handeln, das um mindestens 30 % unter Ihrem Kaufkurs liegt.
  • Behalten Sie die Währungsentwicklung und Ihren Optionsschein stets im Auge. Falls diese unerwartet gegen Sie läuft, warten Sie nicht zu lange damit, Ihren Optionsschein wieder zu verkaufen.
  • Dasselbe gilt umgekehrt auch, wenn Sie schon kräftig damit gewonnen haben: Reizen Sie einen Optionsschein niemals bis zum Schluss aus, und denken Sie daran, dass der Zeitwertverfall gerade bei Optionsscheinen mit kurzer Restlaufzeit auf die Dauer erheblich ist.