Anonyme Überweisung: Geld anonym überweisen?

Anonyme Überweisung: Geld anonym überweisen?
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Datenschutz wird seit einiger Zeit groß geschrieben, vor allem seitdem Cyberkriminalität immer häufiger auftritt. Dabei werden sehr gerne Bankdaten ausspioniert und zweckentfremdet. Bei diesem Datenmissbrauch will der gemeine Bürger dann durchaus Überweisungen anonym tätigen, sodass seine Kontodaten so gut wie kaum jemand erhält. Doch ist eine anonyme Überweisung von Geld überhaupt möglich?

Geld anonym überweisen: Ist das per Online-Banking möglich?

Geld anonym von einem Konto auf das andere Konto überweisen, ohne dass meine Identität preisgegeben wird. Das würde sich so mancher Nichtsteuerzahler wünschen. Praktisch ist eine anonyme Überweisung von Geld via Online-Banking jedoch nicht möglich! Der Grund: Die Kontrollpflicht der Banken.

Denn die Geldinstitute müssen Überweisungsaufträge sowie insbesondere die Kontonummer und die Bankleitzahl der Überweisung überprüfen. Darüber hinaus sind die Banken in Deutschland verpflichtet, den Namen des Absenders bei der Überweisung anzugeben. Das ganze hatte Hans Eichel bereits 2003 den deutschen Banken auferlegt, um gezielte Geldwäsche sowie Steuerbetrug zu verhindern.

Die Gefahr anonymer Geld-Überweisungen: Wieso es nicht erlaubt sind

Anonyme Überweisungen bergen das Risiko, Geldwäsche und Steuerbetrug zu erleichtern. Denn bis vor wenigen Jahren konnte man unversteuertes Geld ins Ausland wie beispielsweise in die Schweiz schaffen und über eine anonyme Überweisung nach Deutschland zurücktransferieren. Dadurch wurde das Geld reingewaschen. Die Schweizer Bank hinterlegte dabei als Absender lediglich ihren Namen und den Verwendungszweck „im Auftrag unseres Kunden“. Damit war nicht klar, wo das Geld herkam und der Fiskus hatte keine rechtliche Handhabe, seine Steuern einzufordern. Die anonyme Geld-Überweisung wird seitdem als kritisch betrachtet. Mittlerweile müssen alle Banken in der EU solche anonymen Überweisungen ablehnen und zurückgeben.

Bareinzahlung als legale Alternative: So verschicken Sie Geld anonym

Wer nun doch eine anonyme Überweisung tätigen möchte, um seinem Bruder oder seinem Enkel Geld zur Verfügung zu stellen, kann dies über eine Bareinzahlung machen. Dabei muss er lediglich zur Bank des Begünstigten gehen und das Geld auf das Konto des Empfängers einzahlen lassen.

Dabei ist er bei kleineren Beträgen nicht verpflichtet, Angaben über sich zu machen. Ab einer Einzahlung von mehr als 1.000 Euro hingegen fordern Banken in der Regel eine Identitätsfeststellung. Sobald eine einmalige Bareinzahlung von über 15.000 Euro stattfindet, sind die Institute wiederum verpflichtet, diese Einzahlung zu melden. Damit soll die Möglichkeit der Geldwäsche unterbunden werden.

Anonym bezahlen: Prepaid-Karten zum anonymen Geld-Transfer

Online Einkaufen bringt meistens mit sich, die Kontodaten angeben zu müssen. Mittlerweile ist es jedoch auch möglich, im Netz einzukaufen, ohne seine Daten preiszugeben. Der Geldbetrag wird dementsprechend anonym überwiesen. Möglich ist dies mit Hilfe einer Art Prepaidcard beziehungsweise dem E-Geld (elektronisches Geld), mit dem online anonym Geld überwiesen werden kann.

Mit Unterstützung der EU wurde eine solche Karte – die „Paysafecard“ – entwickelt. An mehr als 400.000 Verkaufsstellen können Nutzer diese Karte zu unterschiedlichen Beträgen erwerben, maximal aber zu 100 Euro. Dazu erhält der Nutzer eine 16-stellige PIN. Diese gibt der Nutzer dann bei allen teilnehmenden Online-Shops bei der Bezahlung an und muss keine persönlichen Daten offen legen.

Der direkte anonyme Transfer des Geldes vom eigenen Konto auf ein anderes ist legal nur über die Bareinzahlung möglich und das auch nur bis zu einem bestimmten Höchstsatz. Dafür wird das Bezahlen in Online-Shops mit sogenannten Prepaidcards immer anonymer. Denn persönliche Daten werden nicht preisgegeben.