Pflegezusatzversicherung: Leistungen, Kosten & Tipps für Auswahl

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Die Zahl der Menschen, die im Alter pflegebedürftig werden, steigt in Deutschland kontinuierlich an. Das hat unter anderem die Auswirkung, dass die Kosten für die Pflege nur eine Richtung kennen: nach oben. Zwar sind die weitaus meisten erwerbstätigen Bundesbürger in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert. Da deren Leistungen jedoch meistens nicht ausreichen, sodass sich eine Versorgungslücke im Pflegefall bildet, ist der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung häufig sinnvoll.

In unserem Beitrag gehen wir darauf ein, was eine Pflegezusatzversicherung ist, was sie im Fall der Pflege leistet und worin ein Unterschied zur gesetzlichen Pflegeversicherung besteht. Ferner informieren wir Sie darüber, welche Vor- und Nachteile die Pflegezusatzversicherung in ihren unterschiedlichen Varianten hat, welche Kosten bei der Pflegeversicherung entstehen und wir beantworten weitere Fragen zum Thema.

Das Wichtigste zur Pflegezusatzversicherung in Kürze

  • In Deutschland ist jeder Krankenversicherte verpflichtet, eine Pflegeversicherung abzuschließen.
  • Neben der gesetzlichen Pflegeversicherung gibt es die Möglichkeit, eine Pflegezusatzversicherung zu nutzen.
  • Da die Unterschiede bei den Kosten und Leistungen der einzelnen Pflegezusatzversicherungen zum Teil groß sind, ist ein Vergleich zu empfehlen.
  • Die Pflegezusatzversicherung gibt es in mehreren Varianten, insbesondere als Pflegetagegeld-, Pflegekosten- und Pflegerentenversicherung.
  • Eine staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung wird als Pflege Bahr bezeichnet, enthält allerdings in der Regel schlechtere Leistungen.

Was ist eine Pflegezusatzversicherung?

Die Pflegezusatzversicherung ist eine freiwillige und private Versicherung, die im Pflegefall bestimmte Leistungen erbringt. Damit ist sie häufig eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung, deren Leistungen oftmals nicht ausreichen, um sämtliche Pflegekosten abzudecken, die im Fall der notwendigen Pflege entstehen. Somit ergänzt die private Pflegezusatzversicherung oft die gesetzliche Pflegepflichtversicherung, die jeder Bundesbürger abschließen muss, der krankenversicherungspflichtig ist. Die Leistungen hängen bei der Pflegezusatzversicherung im Fall der Pflege insbesondere vom Pflegegrad ab, ob Sie also ein eher leichter oder schwerer Pflegefall sind.

Was ist eine Pflegeergänzungsversicherung?

Bei der Pflegeergänzungsversicherung handelt es sich um eine freiwillige und private Zusatzversicherung für den Fall der Pflege. Deren Aufgabe besteht darin, die Versorgungslücke zwischen den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den tatsächlich anfallenden Pflegekosten zu schließen. Somit handelt es sich bei der Pflegeergänzungsversicherung lediglich um einen anderen Namen für die Pflegezusatzversicherung.

Was leistet die gesetzliche Pflegeversicherung?

Nicht wenige Menschen in Deutschland sind der Auffassung, dass sie keine Pflegezusatzversicherung brauchen, weil sie bereits in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert sind. Wenn allerdings eine Pflege benötigt wird, übernimmt die gesetzliche Pflegepflichtversicherung nur einen Teil der Kosten, die tatsächlich entstehen. Entscheidend dafür, in welchem Umfang die Pflegekosten bei einer notwendigen Pflege von der gesetzlichen Versicherung übernommen werden, ist der sogenannte Pflegegrad. Hier wird zwischen fünf Pflegegraden differenziert.

Darüber hinaus wird bei Pflegebedürftigkeit unterschieden, ob die Pflege durch Angehörige (Laien) Zuhause, durch professionelles Pflegepersonal oder im Rahmen einer vollstationären Pflege im Heim stattfindet. Innerhalb der Pflegegrade und der Art der Pflege belaufen sich die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung von der Höhe her zwischen rund 300 und bis zu maximal etwa 2.200 Euro im Monat. Wenn Sie jedoch bedenken, dass ein Platz im Pflegeheim monatlich durchschnittliche Kosten von oft zwischen 2.500 und 3.500 Euro verursacht, wird die Versorgungslücke deutlich, die aus den zu geringen Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung resultiert.

Was leistet eine Pflegezusatzversicherung?

Die Hauptleistung einer Pflegezusatzversicherung besteht darin, Pflegekosten im Fall einer notwendigen Pflege zu übernehmen. Im besten Fall können Sie die zuvor angesprochene Versorgungslücke durch den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung für möglichst jeden Pflegegrad mit den entsprechenden Leistungen schließen. Wichtig zu beachten ist, dass die private Pflegezusatzversicherung am Markt in mehreren Varianten angeboten wird:

  • Pflegetagegeldversicherung
  • Pflegekostenversicherung
  • Pflegerentenversicherung
  • Pflege-Bahr

Im Folgenden gehen wir näher auf diese unterschiedlichen Modelle ein, da Sie sich mit dem Abschluss einer Pflegezusatzversicherung zwischen diesen Varianten entscheiden müssen.

Pflegetagegeldversicherung

Das Pflegetagegeld ist die am häufigsten gewählte Leistung, die eine Pflegezusatzversicherung erbringt. Somit entscheiden sich die mit Abstand meisten Versicherten für eine Pflegetagegeldversicherung. Wesentliches Merkmal der Versicherung ist, dass Sie bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit je nach Pflegegrad ein Tagegeld ausgezahlt bekommen. Dieses müssen Sie nicht zwingend zum Decken der Pflegekosten nutzen, auch wenn dies natürlich in der Regel vorgesehen ist. Grundsätzlich können Sie das Pflegetagegeld jedoch frei verwenden. In den ersten drei Pflegegraden wird der vereinbarte Tagessatz in der Regel anteilig gezahlt, ab Pflegegrad IV normalerweise in vollem Umfang. Das Pflegetagegeld ist flexibel, weil Sie mit einem bestimmten Betrag kalkulieren und diesen frei verwenden dürfen.

Pflegekostenversicherung

Für die meisten Experten gilt mittlerweile die Pflegekostenversicherung als das „schlechteste“ der möglichen Modelle einer Pflegezusatzversicherung. Die Leistungen der Versicherung bestehen darin, ausschließlich nachgewiesene Pflegekosten zu übernehmen. In aller Regel zahlt die Versicherung zudem lediglich solche Pflegekosten, die im Katalog der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung stehen. Zudem müssen Sie vorab die gesetzliche Pflegeversicherung beansprucht haben, wenn Sie Leistungen aus der privaten Pflegekostenversicherung erhalten möchten. In dem Fall wird von der Pflegeversicherung Ihr Eigenanteil übernommen, der allerdings nicht die Kosten für die Unterkunft im Pflegeheimen beinhaltet.

Pflegerentenversicherung

Nach der Pflegetagegeldversicherung wird die Pflegerentenversicherung am häufigsten als Pflegezusatzversicherung gewählt. Die Leistung der Versicherung besteht darin, eine vorab vereinbarte Pflegerente zu zahlen.

In der Regel wird die Leistung erbracht, wenn die Pflegebedürftigkeit durch die gesetzliche Pflegeversicherung bzw. den medizinischen Dienst festgestellt wurde. Es gibt allerdings auch Pflegerentenversicherungen, bei denen der Leistungsfall nach eigenen Kriterien definiert wird. Wie das Pflegetagegeld, so steht dem Versicherten auch die Pflegerente zur freien Verfügung. Der Nachteil der Pflegerentenversicherung ist, dass der Beitrag vergleichsweise hoch ausfällt.

Pflege-Bahr Versicherung

Nicht unerwähnt lassen möchten wir eine weitere Form der privaten Pflegezusatzversicherung, nämlich die sogenannte Pflege-Bahr Versicherung. Diese wird vom Staat gefördert, allerdings lediglich mit monatlich fünf Euro. Darüber hinaus sind die Leistungen in aller Regel gegenüber denen der anderen Varianten der Pflegezusatzversicherung geringer, denn es gibt nur sogenannte Mindestleistungen.

Wer muss eine private Pflegeversicherung abschließen?

In Deutschland gibt es eine Krankenversicherungspflicht für alle Menschen, die sich entweder gesetzlich oder privat krankenversichern müssen. Während gesetzlich Krankenversicherte die gesetzliche Pflegeversicherung nutzen, sind alle privat krankenversicherten Menschen dazu verpflichtet, sich für eine private Pflegeversicherung zu entscheiden.

Was sind die Vor- und Nachteile der Pflegezusatzversicherung?

Wenn wir im Folgenden die Vor- und Nachteile der Pflegezusatzversicherung aufführen, beziehen wir diese auf die zuvor vorgestellten Modelle, also auf die Pflegetagegeld-, die Pflegerenten- und die Pflegekostenversicherung sowie Pflege-Bahr.

Vor- und Nachteile der Pflegetagegeldversicherung

Die wesentlichen Vorteile einer Pflegetagegeldversicherung sind:

  • Leistungsumfang relativ frei zu wählen
  • Pflegetagegeld steht zur freien Verfügung
  • Leistungen können sogar höher als tatsächlich anfallende Pflegekosten sein
  • Kein Verwendungsnachweis der Leistungen notwendig
  • Relativ günstige Beitragssätze im Vergleich zu den anderen Modellen

Demgegenüber gibt es ebenfalls Nachteile, die mit einer Pflegetagegeldversicherung verbunden sind:

  • Bei manchen Versicherern müssen Sie trotz Eintritt des Pflegefalls weiterhin Beiträge zahlen
  • Versicherungsprämien werden oft im Laufe der Jahre angehoben
  • Alter und Gesundheitszustand haben Einfluss auf die Beiträge

Vor- und Nachteile einer Pflegerentenversicherung

Bei der Pflegerentenversicherung profitieren Sie insbesondere von den folgenden Vorteilen:

  • Nicht zweckgebundene Leistungen
  • Chance auf Überschussbeträge
  • Häufig Auszahlung von Teilprämien nach Kündigung zulässig
  • Kopplung der Leistungen manchmal nicht an Pflegegrad

Demgegenüber sollten Sie bei der Pflegerentenversicherung die nachfolgenden Nachteile berücksichtigen:

  • Vergleichsweise höhere Prämien
  • Lediglich ein Mindestbetrag wird garantiert
  • Höhere Leistungen sind abhängig vom Anlageerfolg des Versicherers

Vor- und Nachteile der Pflegekostenversicherung

Die wenigsten Vorzüge hat die Pflegekostenversicherung im Vergleich mit den anderen Varianten der privaten Pflegezusatzversicherung:

  • Umfangreicher Schutz finanzieller Risiken bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit
  • Schutz greift weiterhin trotz zukünftig steigender Pflegekosten

Demgegenüber gibt es deutlich mehr Nachteile bei der Pflegekostenversicherung, insbesondere die folgenden:

  • Beeinflussung der Versicherungsprämie durch Ergebnis der Gesundheitsprüfung
  • Keine vorübergehende Unterbrechung der Prämienzahlung möglich
  • Verwendungsnachweis notwendig für Erbringen der Leistung
  • Geringere Versicherungsleistungen bei Pflege durch Angehörige
  • Ansprüche verfallen bei vorzeitiger Kündigung oder Tod des Versicherungsnehmers

Vor- und Nachteile der Pflege-Bahr Versicherung

Trotzdem die Pflege-Bahr Versicherung allgemein einen eher schlechten Ruf hat, gibt es einige Vorteile, von denen Versicherungsnehmer profitieren:

  • Keine Gesundheitsprüfung
  • Leistungen sind nicht zweckgebunden
  • Zuschuss von monatlich fünf Euro
  • Keine Risikozuschläge
  • Keine Leistungseinschränkungen

Neben diesen Vorteilen sollten Sie folgenden Nachteile kennen:

  • Wartezeit zum Teil bis zu 5 Jahren möglich
  • Hohe Prämien bei Abschluss in fortgeschrittenem Alter
  • Verfall sämtlicher Ansprüche bei vorzeitiger Kündigung des Versicherungsnehmers

Wie viel kostet eine Pflegezusatzversicherung?

Die Höhe der Beiträge zur Pflegezusatzversicherung und somit Ihre Kosten sind von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören vor allem:

  • Alter bei Versicherungsbeginn
  • Gesundheitszustand
  • Eventuelle Vorerkrankungen
  • Tarifquerstrich / Umfang der gewählten Leistungen, zum Beispiel Höhe Tagessatz

Vom Grundsatz her zählt die Pflegezusatzversicherung eher zu den teureren Versicherungsarten. Wer zum Beispiel im Alter von 50 Jahren eine Pflegetagegeldversicherung abschließt, muss nach Untersuchungen der Stiftung Warentest mit einem durchschnittlichen Pflegetagegeld rund 80 bis 90 Euro monatlich zahlen. Bei einem früheren Abschluss der Versicherung in jüngeren Jahren, beispielsweise mit 40 Jahren, beläuft sich der Beitrag „nur noch“ auf monatlich etwa 60 Euro.

Die meisten Versicherer haben auf ihrer Webseite mehrere Rechenbeispiele veröffentlicht, in denen die Beiträge für verschiedene Personen in unterschiedlichem Alter und mit abweichende Leistungen dargestellt werden. Da der Beitrag einfach von zu vielen Faktoren abhängt, lohnt nur ein individueller Vergleich. Dennoch möchten wir zur groben Orientierung im Folgenden ein Beispiel nennen, wie der Beitrag aussehen kann.

Beispiel-Höhe der Pflegezusatzversicherung

Wir gehen von einem 50-jährigen Mann aus, der sich für eine Pflegezusatzversicherung entscheidet. Er wählt in dem Fall eine Pflegetagegeldversicherung, die im Leistungsfall ein monatliches Pflegetagegeld in Höhe von 50 Euro pro Tag auszahlt. Er zahlt im Beispiel für diese Leistung einen monatlichen Beitrag von 55 Euro. Mit steigendem Alter würde sich der Beitrag (deutlich) erhöhen, ebenso unter der Voraussetzung, dass ein höheres Pflegetagegeld vereinbart wird. So würde zum Beispiel eine 60-jährige Frau bei einem vereinbarten Pflegetagegeld von 70 Euro am Tag rund 80 bis 90 Euro an Beitrag zahlen.

Können die Kosten für die Pflegezusatzversicherung steuerlich geltend gemacht werden?

Die Beiträge, die Sie in eine Pflegezusatzversicherung zahlen, können Sie als Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend machen. Allerdings bezieht sich das nicht zwingend auf sämtliche Beiträge, denn Sie dürfen maximal 2.800 Euro pro Jahr von der Steuer absetzen. Das bezieht sich jedoch wiederum nur auf die staatlich geförderte Pflege, also das Pflege-Bahr.

Bei den anderen Pflegezusatzversicherungen, insbesondere Pflegetagegeld- und Pflegekostenversicherung, dürfen bis zu 1.900 Euro jährlich als Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend gemacht werden.

Das „Problem“ ist allerdings, dass in vielen Fällen bereits die Beiträge zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung nebst gesetzlicher Pflegeversicherung diese Summe ausschöpfen. Die Kosten für die Pflegezusatzversicherung können daher viele Versicherte letztendlich nicht steuerlich absetzen.

Wann ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?

In vielen Fällen ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll, weil die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung meistens nicht ausreichen, um alle anfallenden Kosten für die Pflege abzudecken. Ob der Abschluss einer Zusatzversicherung für die spätere Pflege sinnvoll ist oder nicht, hängt insbesondere von den Antworten auf folgende Fragen ab:

  • Bevorzuge ich später eine ambulante oder stationäre Pflege?
  • Wie wird meine persönliche, finanzielle Situation im Alter sein?
  • Welche Unterstützung werde ich von Angehörigen erhalten?
  • Möchte ich mich möglichst umfangreich absichern oder reicht mir die Grundabsicherung?
  • Habe ich spezielle Risiken (Vorerkrankungen), die eine Pflegebedürftigkeit wahrscheinlicher machen?

Es geht also vorrangig darum, einzuschätzen, welche Rente und welches Vermögen Sie im Alter haben werden und in welchem Umfang Sie von Ihren Angehörigen Hilfe bei der Pflege erwarten.

Daraus resultiert, dass insbesondere für die folgenden Personenkreise der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung empfehlenswert ist:

  • Keine überdurchschnittliche Rendite im späteren Alter zu erwarten
  • Es existieren (später) keine größeren Vermögenswerte
  • Sie haben nur wenige oder keine Angehörigen (im Alter)
  • Sie haben bereits jetzt Vorerkrankungen und ein erhöhtes Risiko einer Pflegebedürftigkeit im Alter

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Pflegezusatzversicherung vor allem für Menschen sinnvoll ist, die später die Kosten für die Pflege nicht aus der gesetzlichen Pflegeversicherung nebst ihrer Rente und/oder mit einem eventuell existierenden Vermögen werden abdecken können.

Was ist die beste Pflegezusatzversicherung?

Welche die beste Pflegezusatzversicherung ist, kommt auf die persönlichen Verhältnisse und die Situation des Versicherungsnehmers an. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel das Risiko der Pflegebedürftigkeit, ob Angehörige existieren und weitere, individuelle Einflussfaktoren. Aus dem Grund ist ein Vergleich der Anbieter sehr empfehlenswert, um die persönlich am besten passende Pflegezusatzversicherung zu finden.

Tipps für die Auswahl der geeigneten Pflegezusatzversicherung

Neben einer ausreichend hohen Absicherung gibt es eine Reihe von Kriterien, die Sie in Anspruch nehmen können, um eine sehr gut geeignete Pflegezusatzversicherung zu finden. Es sind im wesentlichen folgende Punkte, auf die Sie beim Vergleich und vor dem Abschluss einer Pflegezusatzversicherung achten sollten:

  1. Versicherung sollte bei allen Pflegegraden zahlen und unabhängig von der Form der Pflege (ambulant oder stationär) sein
  2. Höhe des Pflegetagesgeldes sowie andere Leistungen sollten unabhängig davon sein, ob Profis oder Angehörige die Pflege übernehmen
  3. Versicherer verzichtet auf Wartezeit
  4. Beitragspausen sind möglich
  5. Im Pflegefall entfällt die Pflicht zur Zahlung der Beiträge
  6. Anbieter der Pflegezusatzversicherung orientiert sich bei den Pflegegeraden am gesetzlichen System
  7. Es gibt Erhöhungsoptionen
  8. Pflege im Ausland ist ebenfalls abgedeckt

Wenn Sie auf diese Eigenschaften und Merkmale einer privaten Pflegezusatzversicherung achten, ist die Chance groß, dass Sie eine für Sie persönlich optimale Versorgung im Pflegefall erhalten werden.

Gibt es Alternativen zur Pflegezusatzversicherung?

Da die Beiträge nicht gerade gering sind, können oder wollen sich viele Menschen keine Pflegezusatzversicherung leisten. Dann stellt sich die Frage nach eventuellen Alternativen. Im Versicherungsbereich gibt es allerdings keine andere private Versicherung, die ähnliche Leistungen wie eine Pflegezusatzversicherung bietet.

Daher sind im Grunde ein Vermögen und eine private Altersvorsorge mögliche Alternativen, damit auch im Pflegefall genügend Geld vorhanden ist, um die anfallenden Pflegekosten in möglichst großem Umfang abdecken zu können.

Darüber hinaus kommen für manche Personen folgende Alternativen zur Pflegezusatzversicherung infrage:

  • Frühzeitiges barrierefreies Gestalten des eigenen Zuhauses
  • Spezielle Wohnformen im Alter
  • Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige

FAQ zur Pflegezusatzversicherung

Noch Fragen? Dann werfen Sie einfach einen Blick in das nachfolgende FAQ zum Thema Pflegezusatzversicherung.

Eine staatliche Zulage für eine private Pflegezusatzversicherung gibt es in Form des sogenannten Pflege-Bahr. Die Förderung bezieht sich allerdings nur auf Pflegetagegeldversicherungen. Gekoppelt an bestimmte Voraussetzungen zahlt der Staat in dem Fall monatlich fünf Euro als Förderung. Voraussetzungen sind zum Beispiel, dass Sie zehn oder mehr an Beitrag in die Pflegezusatzversicherung zahlen und bei Pflegegrad V als Leistung mindestens ein Tagegeld in Höhe von 20 Euro vom Versicherer gezahlt wird.
Relativ häufig gibt es bei einer Pflegezusatzversicherung eine Wartezeit. Diese beträgt manchmal sogar mehrere Jahre, insbesondere bei Pflege-Bahr. Auf der anderen Seite existieren ebenso einige Versicherer, die auf eine Wartezeit verzichten.
In aller Regel können Sie eine Pflegezusatzversicherung mit Ablauf einer Frist von drei Monaten zum Jahresende kündigen. Normalerweise verlangt der Versicherer eine schriftliche Kündigung, die Sie am besten per Einschreiben aussprechen.
Welche Leistungen die private Pflegeversicherung bei einer Unterbringung im Pflegeheim zahlt, hängt von der einzelnen Vereinbarung ab. Wichtig ist vor allem der Pflegegrad, in den Sie als Leistungsempfänger eingestuft wurden. Darüber hinaus kommt es darauf an, ob Sie sich für eine Pflegetagegeld-, Pflegerenten- oder Pflegekosten-Versicherung entschieden haben. Es ist somit sehr individuell, was die private Pflegeversicherung bei einer Heimunterbringung an Leistungen erbringt.
In den meisten Fällen nehmen Versicherer im Bereich private Pflegeversicherung eine Gesundheitsprüfung vor. Versicherer machen meistens auch dann ein Angebot, wenn Vorerkrankungen existieren. Bei den meisten Versicherern wird dann jedoch – je nach Vorerkrankung – ein Risikozuschlag erhoben. Generell hat der Versicherer das Recht, Ihren Antrag bei aus seiner Sicht zu vielen oder zu schwerwiegenden Vorerkrankungen abzulehnen.