eBay-Aktie

Alles zur eBay Aktie bei GeVestor | Aktuelle Aktienkurse und News zum Unternehmen | WKN 916529 | ISIN US2786421030 | Symbol EBAY
5 min | Stand 15.12.2021
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Inhaltsverzeichnis

eBay-Aktie: Kurzportrait

Branche: Online-Marktplatz

Gründung: 1995

Sitz: San José, Kalifornien, USA

Rechtsform: Incorporated

WKN: 916529

ISIN: US2786421030

Symbol: EBAY

Unternehmensprofil

Die Ebay Inc. (Eigenschreibweise: eBay) ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz im kalifornischen San José, dessen Geschäftsfeld sich hauptsächlich auf das Angebot eines Online-Marktplatzes fokussiert und hier zu den weltweiten Marktführern zählt.

Vom Flohmarkt zum Handelsplatz

Ursprünglich wurden auf der Plattform in erster Linie Gebrauchtwaren gehandelt, die von Verbraucher zu Verbraucher weiterverkauft wurden. Dabei wird der jeweilige Verkaufspreis über eine Online-Auktion ermittelt: Interessierte Nutzer können auf ein Produkt bieten, der Höchstbietende erhält den Zuschlag und somit die angebotene Ware. Private Verkäufer können dadurch teils hohe Preise erzielen. Neben dem Gebotsverfahren besteht die Option des Sofortkaufs zu einem vom Verkäufer festgelegten Preis, solange noch niemand ein Gebot für ein Produkt abgegeben hat.

Hatte Ebay in früheren Jahren eher den Charakter eines Flohmarkts oder Second-Hand-Shops, wurde der Online-Marktplatz mit der Zeit auch für Business-to-Consumer-Geschäfte weiterentwickelt, sodass nun auch Hersteller oder Händler direkt ihre Neuware über Ebay verkaufen können. Dies erfolgt in der Regel zu vorab festgelegten Preisen, also ohne den Umweg über ein Auktionsverfahren. Es besteht allerdings auch hier die Möglichkeit, Preisvorschläge zu machen und den endgültigen Verkaufspreis zwischen Käufer und Verkäufer auszuhandeln.

Paypal und Kleinanzeigen: Ertragreiche Töchter

Um die Zahlungsabwicklung schneller und bequemer zu machen, entwickelte Ebay mit Paypal einen eigenen virtuellen Bezahldienst. Dadurch müssen Käufer oder Verkäufer keine Kontodaten mehr preisgeben, sondern können Geldbeträge über Paypalkonten versenden. Der Transfer erfolgt innerhalb von Sekunden, sodass Verkauf, Bezahlung und Versand insgesamt zügiger abgewickelt werden können. Seit 2015 ist Paypal ein eigenständiges Unternehmen und unabhängig von Ebay an der Börse notiert. Mit Blick auf die Marktkapitalisierung hat der Zahlungsdienstleister seinen einstigen Mutterkonzern inzwischen weit überholt.

Neben dem klassischen Marktplatz bietet Ebay in Deutschland seit 2009 mit der Ebay Kleinanzeigen GmbH zusätzlich ein Onlineportal für Kleinanzeigen an. Das Portal wurde gemeinsam mit der ebenfalls zu Ebay gehörenden Gebrauchtwagenbörse Mobile.de an den norwegischen Internetkonzern Adevinta verkauft.

Der Verkaufspreis des Kleinanzeigengeschäfts lag bei 9,2 Milliarden US-Dollar, von denen 2,5 Milliarden in bar in die Kassen von Ebay flossen, der Rest wurde über einen Aktientausch beglichen. Damit gehören Ebay 44 Prozent der Anteile und 33,3 Prozent der Stimmrechte an Adevinta. Der US-Konzern ist damit größter Anteilseigner des norwegischen Konkurrenten.

Ebay profitiert von Pandemiesituation

Ebay selbst generiert seine Einnahmen in erster Linie durch Erlöse aus Werbeanzeigen sowie Gebühren und Provisionen, die für über die Plattform abgewickelte Geschäfte fällig werden. So zahlt der Anbieter eines Produkts eine Angebotsgebühr an Ebay und außerdem eine am Verkaufspreis bemessene Provision bei erfolgreichem Verkaufsabschluss.

Den Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar knackte Ebay erstmals im Jahr 2002 und verzeichnete anschließend jährliche Steigerungen bis 2014, als rund 17,9 Milliarden Dollar Umsatz erzielt werden konnten. Mit der Abspaltung von Paypal im darauffolgenden Jahr gingen die Umsätze zunächst deutlich zurück, lagen aber 2018 wieder im zweistelligen Milliardenbereich.

In der Pandemie gilt Ebay als einer der großen Gewinner: Das Arbeiten im Homeoffice, der über Monate geschlossene Einzelhandel sowie das dank ausgefallener Urlaubsreisen in vielen Haushalten zusätzlich vorhandene Budget haben den Onlinehandel 2020 stark befeuert. Das hat auch den Kurs der Ebay Aktie, die unter anderem an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet ist, kräftig steigen lassen: Ihr Wert ist während des ersten Jahres der Corona-Pandemie um mehr als die Hälfte angestiegen. Anfang 2021 belief sich die Marktkapitalisierung von Ebay auf knapp 43 Milliarden US-Dollar.

CEO Jamie Iannone

Jamie Iannone übernahm den Posten als CEO bei Ebay im April 2020. Bereits in den Jahren 2001 bis 2009 war er als Manager in verschiedenen Bereichen für Ebay tätig.

Unmittelbar vor seiner Rückkehr zu Ebay verantwortete er als COO den e-Commerce-Bereich bei Walmart. Ianonne verfügt über einen Bachelor-Abschluss der US-Eliteuniversität Princeton sowie einen Master of Business Administration der Stanford Graduate School of Business.

Geschichte des Unternehmens

Gegründet wurde Ebay 1995 durch Pierre Omidyar als AuctionWeb, eine Onlineplattform für private Auktionen. Das erste über die Seite verkaufte Objekt war noch im gleichen Jahr ein defekter Laserpointer.

Schnelles Wachstum in der Anfangsphase

Das Marktpotenzial ist groß: Im Juni 1996, nicht einmal ein Jahr nach dem ersten Launch, haben über die Auktionsseite bereits Waren im Wert von mehr als 7 Millionen US-Dollar den Besitzer gewechselt. Ab 1997 können sich Käufer und Verkäufer gegenseitig Feedback geben: Wo lief die Abwicklung besonders reibungslos, mit wem gab es Schwierigkeiten? Das Bewertungssystem hilft Nutzern noch heute bei der Einschätzung von Anbietern beziehungsweise Käufern, gilt inzwischen aber auch als manipulationsanfällig.

Ebenfalls im Jahr 1997 wurde über die Plattform der millionste Artikel verkauft. Ab September 1997, zwei Jahre nach Gründung der Auktionswebsite AuctionWeb, wird Ebay als offizieller Firmenname eingeführt. Ein weiteres Jahr später folgt der Börsengang: Ab September 1998 ist die Ebay Aktie an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet. Der Ausgabepreis von 18 Dollar konnte sich bereits am ersten Handelstag nahezu verdreifachen.

Weltweite Expansion und zusätzliche Funktionen

Ab 1999 orientierte sich Ebay über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus und startete seine weltweite Expansion. Deutschland ist dabei die erste Zielregion im nicht-englischsprachigen Raum, während parallel Ebay-Seiten in Großbritannien und Australien starten.

Mit der ab Ende 2000 verfügbaren Option „Sofortkauf“ verabschiedet sich die Handelsplattform ein Stück weit von ihrem Auktionscharakter: Neben der Preisermittlung über Gebotsverfahren steht nun die Möglichkeit offen, zu einem vorab definierten Festpreis Artikel direkt zu kaufen.

Ebay-Erfolgssparten: Paypal, Kleinanzeigen, Skype

Zwei Jahre später übernimmt Ebay den digitalen Zahlungsanbieter Paypal, der die Zahlungsabwicklung zwischen Käufern und Verkäufern über die Ebay-Plattformen deutlich erleichtern soll. Paypal entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einem der führenden Anbieter in diesem Segment. 2015 wird der Zahlungsdienstleister als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert und an die Börse gebracht.

2005 macht Ebay mit Kijiji den Vorläufer von Ebay Kleinanzeigen verfügbar. Über diesen Zusatzdienst von Ebay können Waren und Dienstleistungen in näherer Umgebung der jeweiligen Nutzer ausgetauscht werden. Die Sparte wird 2020 für 9,2 Milliarden US-Dollar an den norwegischen Konkurrenten Adevinta verkauft.

Im gleichen Jahr übernimmt Ebay den damals führenden Anbieter von Internet-Videotelefonie, Skype, der jedoch 2009 wieder veräußert wird. Mit dem Siegeszug der ersten Smartphones wird Ebay ab 2008 als App verfügbar gemacht, zunächst im Apple App Store für das iPhone, später auch für Android-basierte Smartphones sowie weitere mobile Betriebssysteme.

Soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Diversität

Ebay unterstützt über seine eigene Stiftung weltweit gemeinnützige Organisationen und jährlich Spenden für wohltätige Zwecke. Zudem setzt sich das Unternehmen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein, beispielsweise durch den Einsatz erneuerbarer Energien in seinen Bürogebäuden.

Der Gemeinwohlorientierung zuwider läuft jedoch die bei Ebay – wie zahlreichen anderen US-Großkonzernen, insbesondere aus der Internetbranche – beobachtete Steuervermeidungspolitik. So tauchte das Unternehmen 2017 in den Veröffentlichungen rund um die „Paradise Papers“ auf, die Steuervermeidungstricks zahlreicher Unternehmen aufdeckten, etwa durch Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen.

Wichtige Ziele in der Personalpolitik des Konzerns sind Diversität und Gleichberechtigung. Von der Human Rights Campaign wird Ebay seit 2009 jährlich als diskriminierungsfreier Arbeitgeber ausgezeichnet, der neben ethnischer und kultureller Vielfalt auch explizit die Frauenförderung innerhalb der Belegschaft aktiv vorantreibt, unter anderem durch das unternehmenseigene Netzwerk Women’s Initiative Network (WIN). Darüber hinaus hat sich Ebay verpflichtet, die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen sicherzustellen und somit dem Gender Pay Gap entgegenzuwirken.