adidas Aktie: mit Kursabschlag jetzt interessant
Lange sah es so aus, als würde adidas von Nike abgehängt werden. Doch jetzt hat der Sportartikelhersteller gegenüber dem ewigen Konkurrenten Boden gut gemacht. Das hat auch etwas mit dem Vorstandschef, Ex-Henkel-CEO Kasper Rorsted, zu tun. Er ist als Erneuerer bekannt, als einer, der den Laden auf Vordermann bringen kann. Das hat er auch bei adidas getan. Derzeit könnten Sie die Aktie sogar mit einem Kursabschlag vom 26% zum Allzeithoch kaufen.
adidas hat nicht nur Sportschuhe
Die adidas-Gruppe ist einer der weltweit größten Anbieter von Produkten rund um den Sport. Der Konzern ist die führende Marke in der Sportartikelbranche mit einer ausgezeichneten Positionierung bei Sportschuhen, Bekleidung und Zubehör. Die einzelnen Produkte verbinden innovative Technik und modernes Design. TaylorMade-adidas Golf vertreibt ein komplettes Sortiment an Golfschlägern, Schuhen, Bekleidung und Accessoires. Das operative Geschäft ist in die Segmente Großhandel, Einzelhandel und andere Geschäftssegmente mit den Bereichen TaylorMade-adidas Golf, Rockport und Reebok-CCM Hockey untergliedert.
Insgesamt ein solides 3. Quartal
In einem sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite herausfordernden Umfeld, hat sich adidas gut geschlagen und konnte seinen Umsatz im 3. Quartal währungsbereinigt um 3% steigern. Insgesamt haben das herausfordernde Marktumfeld in China, weitreichende Lockdowns in der Region Asien-Pazifik sowie branchenweite Beeinträchtigungen der Lieferkette das Umsatzwachstum um rund 600 Mio. € geschmälert.
In Märkten die weniger beeinträchtigt waren, konnte adidas dank erfolgreicher Produkteinführungen starke Umsatzzuwächse verzeichnen. Die Bruttomarge verzeichnete einen leichten Rückgang auf 50,1%, da die positiven Effekte des deutlich höheren Umsatzanteils von Verkäufen zum vollen Preis durch negative Auswirkungen von Währungsschwankungen und höheren Kosten der Lieferkette aufgehoben wurden. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich von 735 auf 672 Mio. €. Unterm Strich ging der Gewinn aus den fortgeführten Geschäften um 9,3% zurück.
Wachstum im E-Commerce
Trotz der hohen Zahl geöffneter Geschäfte setzte sich das außerordentliche Wachstum im E-Commerce-Bereich. Zweistelliges Wachstum im Direct-to-Consumer Geschäft in EMEA, Nordamerika und Lateinamerika untermauert die starke Nachfrage. Nach Vertriebskanälen betrachtet ist das Umsatzwachstum vor allem auf Zuwächse im eigenen Direct-to-Consumer-Geschäft zurückzuführen. Der Umsatz stieg hier währungsbereinigt um 5%, was einem Anstieg um fast 20% im Vergleich zu 2019 entspricht. Auch das Großhandelsgeschäft verzeichnete eine starke Verbesserung, blieb jedoch unter Vorjahr.
adidas setzt auf Multi-Channel-Strategie
adidas drängt in den Markt mit dem Endverbraucher, setzt zunehmend auf eine Multi-Channel-Strategie und somit neben dem Einzelhandel auch auf die eigene Online-Präsenz, das sogenannte D2C-Geschäft (Direct to Consumer). Auch dort ist die Corona-Krise der Katalysator für einen bereits vorher in die Wege geleiteten Umbruch. Gefährlich wird die Online-Präsenz der Hersteller vor allem, weil sie nicht nur ihre eigenen Produkte verkaufen. Mit Apps und Dienstleistungen rund um die Themen Fitness und Mode binden sie vor allem jüngere Konsumenten und bieten eine Alternative zum stationären Handel.
Zuverlässiger Dividendenzahler
Auf den ersten Blick sieht die Dividendenrendite von knapp 1,6% nicht gerade üppig aus. Der Charme erschließt sich beim zweiten Blick. adidas hat in den vergangenen 15 Jahren IMMER eine Dividende gezahlt und diese durchschnittlich um 14% jährlich gesteigert. Vieles spricht dafür, dass dies auch so bleibt. Denn adidas hat seine Produkteinführungspläne trotz Corona-Pandemie weiterhin erfolgreich umgesetzt und ist auf dem besten Weg, seine langfristigen Ziele zu erreichen. Trotz diverser externer Faktoren, die Angebot und Nachfrage in der gesamten Industrie belasten, bestätigte adidas seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2021.